Menden. . Lautstark wurden Befürchtungen geäußert: „Eine Langzeit-Baustelle ist der Todesstoß für Teile des Innenstadt-Handels.“ Die WP macht den Check.
Zu Beginn der Innenstadt-Neugestaltung mussten sich die Arbeiter noch vielfach wüst beschimpfen lassen. Lautstark wurden zudem Befürchtungen geäußert: „Eine Langzeit-Baustelle ist der Todesstoß für Teile des Innenstadt-Handels.“ Gekommen ist es dazu nicht. Verantwortliche der einflussreichen Interessengemeinschaften Werbegemeinschaft und Initiativkreis Mendener Wirtschaft sehen in Gesprächen mit der WP auch keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen (mehr) Leerständen und Baustellenaktivitäten.
Erreichbarkeit gewährleistet
Frank Oberkampf, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Menden, hat jüngst im WP-Gespräch noch Stadt und Baufirmen gelobt: „Das wird im Rahmen der Möglichkeiten schon recht behutsam gemacht. Alle Geschäfte sind ja erreichbar geblieben.“ Ähnlich äußert sich auch Andreas Wallentin, Vorsitzender des Initiativkreises Mendener Wirtschaft: „Der Stadtverwaltung und der Baufirma spreche ich gern ein großes Lob aus.“
Als Adressat für kritische Rückmeldungen des heimischen Handels oder aufgebrachter Bürgerschaft wäre auch noch die städtische Wirtschaftsförderungs- und Stadtentwicklungs infrage gekommen. WSG-Chef Stefan Sommer betont jedoch: „Bei mir ist nichts angekommen.“
Freilich haben sich die WP-Gesprächspartner keinesfalls nach den Misslichkeiten gesehnt, die Langzeit-Baustellen mit sich bringen. Doch Oberkampf, Wallentin und Sommer könnten für die Mehrheit sprechen, wenn sie unisono sagen: „Wir freuen uns doch alle, wenn wir hinterher eine deutlich schönere Innenstadt haben.“
Stadtverwaltung hat offensiv agiert
Von Anbeginn des Maßnahmenpaketes, das mit dem Umbau des Alten Rathausplatzes und der Neugestaltung der Bahnhofstraße begann und auf
der Hauptstraße im Herbst 2019 enden soll, hat die Stadtverwaltung offensiv agiert. Insbesondere Frank Wagenbach, Fachbereichsleiter Bauen und Planen, war es wichtig, zu informieren und nach Möglichkeit den Geschäftsleuten und Bürgern Sorgen zu nehmen.
Die Aktivitäten reichten von Webcam-Übertragungen bis zuletzt von Baustellen-Besuchen für St.-Vinzenz-Altenheim-Bewohner, die von der WSG organisiert wurden.
Dass es nunmehr – wie die WP am Samstag berichtete – rund um traditionsreiche Großveranstaltungen wie MKG-Karneval, Mendener Frühling und Pfingstkirmes zu wochenlangen Stoppzeiten kommen wird, könnte die aktuelle Stimmungslage verändern. Doch wird damit auch die bisherige Geduld der Mendener Händler vollends überstrapaziert? Klar ist, dass jüngst im Bauausschuss die letzten Worte noch keineswegs gesprochen worden sind. Denn auch der Stadtrat wird sich noch mit dem von der Verwaltung vorgesehenen Puffer-Zeitplan befassen.
>>Fazit
■ Die Innenstadt-Langzeitbaustellen sind nicht zum Todesstoß für den Mendener Innenstadthandel geworden.
■ Nach wie vor andauernden Misslichkeiten wie eine schlechtere Erreichbarkeit und Baustellenstaub sowie -lärm stehen die zu erwartenden Vorteile einer ab Ende 2019 schöneren Mendener Innenstadt gegenüber.
■ Eine Verschlechterung der Innenstadt-Attraktivität wird an anderen Faktoren festgemacht.
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