Menden. Die Stadtverwaltung plant eine Pause von einem halben Jahr bei der neuen Pflasterung der Fußgängerzone. Es gibt Sorgen um die Pfingstkirmes 2019.
Der Innenstadt-Umbau könnte eine Pause von gut sechs Monaten machen. Die Stadtverwaltung will mit dem letzten Bauabschnitt der Fußgängerzone zwischen Marktplatz und Unnaer Straße erst nach Pfingsten 2019 beginnen. Zwischendurch soll die Baustelle ruhen. Die Stadtverwaltung sieht sonst die Pfingstkirmes in Gefahr. Ursprünglich sollte der bereits seit vier Jahren andauernde Innenstadtumbau bereits vor Pfingsten 2019 fertig sein. Neuer Termin wäre Mitte Oktober 2019.
Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach rechnet vor, dass die Schätzung von ursprünglich 16 Wochen für die Pflasterung dieses Teilabschnitts nicht mehr zu halten ist. Der Bauabschnitt werde nach dem erfolgten Umbau der Unnaer Straße noch häufiger durch Fußgänger genutzt. Weil mit vielen Behinderungen für diese Fußgänger zu rechnen sei, „sollten noch zwei Wochen dazu addiert werden“, sagt Wagenbach. Er geht nun von 18 Wochen und 90 Arbeitstagen Bauzeit aus.
Bau müsste am 22. Januar starten
Wagenbach rechnet zurück, dass der Bau spätestens am 22. Januar beginnen müsste, um vor Pfingsten fertig zu sein. Wegen der winterlichen Bedingungen sei aber unsicher, ob die Bauzeit gehalten werden kann. Wichtige Bedingung: Spätestens zur Pfingstkirmes dürfe keine Baustelle in der Innenstadt sein: „Ich muss eine Sicherheit haben, dass die Plätze belegt werden können“, sagt Wagenbach. Er sehe auch den Karnevalsumzug 2019 in Gefahr, wenn schon Anfang des Jahres losgebaut wird.
Noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgereizt
Die Aufregung kommt nicht unerwartet. Der Umbau der Innenstadt dauert mittlerweile so lange, dass das neue Pflaster an einigen Stellen schon verwittert ist. Die Politik darf aber nicht allzu verwundert sein, denn nach der Schnarchbaustelle an der Unnaer Straße war es gemeinsamer Wunsch, die Baustellendauer zu strecken, um die Belastungen für den Einzelnen nicht zu groß werden zu lassen. „Fertigstellung Ende 2019“ steht sogar auf den Bauschildern. Die Frage ist nun doch viel mehr, warum sich die Stadt von Firmen überhaupt so lange Bauzeiten diktieren lässt. Man mag nicht glauben, dass da wirklich alles ausgereizt ist.
ARNE POLL
„Ich halte es für unverantwortlich, das noch weiter zu ziehen“, sagt Jenni Gröhlich, die für den Integrationsrat im städtischen Bau-Ausschuss sitzt. „Ich behaupte, das ist ein größerer Schaden für die Innenstadt. Kann man nicht für ein Jahr diese Kirmes anders bauen?“ Es müsse doch möglich sein, die Stände anders zu stellen oder ausnahmsweise mal auf die eine oder andere Attraktion zu verzichten.
„Wir können das gerne noch einmal überdenken“, sagt Bau-Fachbereichsleiter Wagenbach. Er lässt aber deutlich durchblicken, dass er von Veränderungen bei der Pfingstkirmes wenig hält. Wagenbach gibt gleichzeitig zu bedenken, dass ein früherer Baubeginn im Dezember 2018 „nicht empfohlen“ werden kann. Dann laufe das Weihnachtsgeschäft. Gleichzeitig seien auch die Stadtwerke in dem Bereich noch mit den Leitungsarbeiten beschäftigt.
Leitungsarbeiten ziehen sich
Die Leitungsarbeiten hätten laut ursprünglicher Planung bis Ende Mai dieses Jahres abgeschlossen sein sollen. Sie laufen aber noch „aus nachvollziehbaren Gründen“ wie Wagenbach sagt. Letztlich hatte die Politik beschlossen, die Baumaßnahme auf einen längeren Zeitraum zu strecken, um die Belastungen für die Einzelhändler und Kunden in Grenzen zu halten – so zumindest der Plan. Die Arbeiten der Stadtwerke laufen ohnehin unabhängig von der neuen Pflasterung. Die Straße wird zunächst provisorisch verschlossen.
Die Begeisterung über die Zeitplan-Änderung hält sich jetzt auch bei anderen Fraktionen in Grenzen. Auch Peter Maywald (CDU) fragt nach einem Alternativplan.