Platte Heide. . Der Frischmarkt Hülsmeyer auf Platte Heide macht zu. Versicherung übernimmt nach einem Brand nur einen Teil der Kosten. Betreiber kann deshalb keine neue Ware einkaufen.
Kleiner Schaden mit fataler Wirkung: Der Supermarkt „Frischmarkt Hülsmeyer“ am Heideplatz wird nach dem Brand im Juli nicht wieder öffnen.
Der Betreiber sieht sich nicht in der Lage, neue Ware zu finanzieren, nachdem die Versicherung nur einen Teil der tatsächlich entstandenen Kosten übernimmt, sagt Marco Hülsmeyer, der mit seiner Frau Nadine den Laden führte.
Nach Brand in Mendener Supermarkt – Besitzer muss dicht machen
Der Supermarktbesitzer zeigt sich geknickt. „Das ist einfach nur beschissen“, sagt Hülsmeyer. Seine Angestellten erhalten in diesem Monat noch den Lohn. Danach hat er den vier Arbeitskräften gekündigt. „Ich kann keine neue Ware einkaufen“, sagt Hülsmeyer.
Auch interessant
Die komplette Neubestückung für den Supermarkt koste 65 000 Euro. Ihm bleibe nach Abzug der Versicherungsleistungen eine Lücke von 30 000 Euro, die er nicht schließen könne, sagt Hülsmeyer. „Ich habe 2016 schon 100 000 Euro in den Markt gesteckt“, erklärt Hülsmeyer. Es sei aussichtslos, bei Banken einen Kredit für die Neuanschaffung von Waren zu bekommen. „Das macht keiner.“
Löschpulver verschmutzte Ware
Im Prinzip wäre der Markt so weit, dass er wieder eingeräumt werden könnte. Innen ist jetzt alles gesäubert. Auch die Theken könnten wieder neu befüllt werden. Nur aus einem Gerät hängt noch das verschmorte Kabel, das für die immense Rauchentwicklung sorgte. Das Pulver aus einem Feuerlöscher verteilte sich fatalerweise fast auf der kompletten Ware, die zum großen Bedauern der Supermarktbesitzer restlos entsorgt werden musste.
Familie sucht Nachfolger
Die Familie sucht nun dringend einen neuen Interessenten, der den Supermarkt weiterführen will. „Es könnte eigentlich sofort alles eingeräumt werden“, sagt Hülsmeyer. „Mir tun auch die Kunden leid, die jetzt hier oben gar nichts mehr haben.“ Bei der Aktion WP-Heimaturlaub hatten mehrere Platte Heider am Donnerstag der Redaktion auf dem Heideplatz ihr Leid geklagt. Vor allem Gehbehinderte zeigen sich schwer getroffen. „Die Nachfrage war okay“, sagt Hülsmeyer.
Auch interessant
Der Geschäftsmann will mit seiner Familie selbst den Lottoladen und die Postannahme nebenan weiterführen. Er selbst habe noch einen anderen Job. „Aber wir haben sehr viel verloren. Ich hoffe, dass es mich nicht ganz so hart trifft.“ Die Hülsmeyers hatten sich keiner großen Kette angeschlossen, ihre Ware aber über eine Edeka-Tochter bezogen.