Lendringsen. . Die Gartenfreunde Biebertal würden ihre Fläche im ehemaligen Naturbad gerne erweitern und zum Refugium für Europäische Sumpfschildkröten machen.
Wird das ehemalige Naturbad im Biebertal künftig auch noch Zuhause für die Europäische Sumpfschildkröte? Die Gartenfreunde Biebertal würden ihre Fläche gern im vorderen Bereich des alten Naturbades erweitern und das ehemalige Kinderbecken zum Refugium für die Tiere machen. Gartenfreunde, Modellbauer und Angelverein führen ein harmonisches Zusammenleben im früheren Freibad. Aber auch der Verein „Aktiv für Lendringsen“ will gern auf die Fläche. Eine Entscheidung steht aus.
„Wir wollen die Fläche rund um das Kinderbecken ja so naturnah wie möglich erhalten“, sagt der Gartenfreunde-Vorsitzende Michael Lenz beim Besuch der WP-Redaktion im Rahmen der Sommer-Aktion „Heimat-Urlaub“ im Biebertal. Zum Konzept der Kleingärtner gehört unter anderem die Zucht der Europäischen Sumpfschildkröte. „Wir müssen natürlich noch viele Details klären“, sagt Lenz. Die Schildkröten, die bis zu handtellergroß werden sollen, sollen im Biebertal optimale Bedingungen vorfinden.
Konkurrenz am Becken
Schildkröten und Kleingärtner haben Konkurrenz. Auch „Aktiv für Lendringsen“ will die Fläche rund um das alte Kinderbecken nutzen, hier etwas für Jugendliche machen, eventuell eine Verbindung zum Freizeitzentrum herstellen. Petra Homberg vom Verein wünscht sich freien Zugang zum ehemaligen Naturbad. „Viele alte Leute wollen sich einfach mal hinsetzen und auf das Wasser gucken können.“ Dafür müsste das Becken aus Haftungs-Gründen wahrscheinlich eingezäunt werden.
Freier Blick auf das große Schwimmbecken
Die Kleingärtner betonen, dass es wichtig ist, den freien Blick auf das
Sieben Sommer
Das Naturbad Biebertal ist seit 2012 geschlossen. Das Bad war gerade einmal sieben Sommer lang in Betrieb. Die Stadt hatte sich durch den Umbau mehr Besucher erhofft.
große Schwimmerbecken zu erhalten. „Wenn hier ein Zaun steht, ist die ganze Atmosphäre verloren“, sagt Lenz. Er betont, dass Angelverein, Modellbauer und Kleingärtner im Naturbad absolut friedlich miteinander auskommen. „Wir verstehen uns bestens.“ Die drei Gruppen haben jeweils Flächen von der Stadt gepachtet, nachdem feststand, dass das Bad nicht wieder in Betrieb geht.
„Aktiv für Lendringsen“ hat bis zum Jahresende Zeit, ein Konzept für seine Pläne vorzulegen. In der ersten Sitzung des neuen Jahres soll der städtische Haupt- und Finanzausschuss über die Vergabe der Fläche entscheiden. „Es ist die Frage, ob nicht vielleicht sogar ein Kompromiss gefunden wird“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Beide Gruppen hatten bereits Bürgeranträge an die Stadt gestellt. Es seit letztlich aber die Frage, welche Gruppe die Politik mit ihrem Konzept mehr überzeugt, sagt Ehrlich. „Es ist aktuell wirklich alles offen.“