Lendringsen. .

Gerade einmal sieben Sommer lang war das Naturbad Biebertal für Besucher geöffnet. Zum Publikumsliebling wurde es während dieser Zeit nicht. Wohl auch Grund dafür, dass sich kein Protest rührte, als die Politik Ende vergangenen Jahres mit dem Sparpaket auch besiegelte, dass die Stadt das Naturbad nie mehr öffnen wird. So bleiben in diesem, dem achten Sommer, die Pforten im Biebertal geschlossen. Aber was passiert jenseits des Eingangsbereichs?

Bislang ist das Naturbad nach politischem Beschluss geschlossen, aber nicht aufgegeben – es wird weiter betriebsfähig gehalten. Das heißt: Die Pumpen, die das Wasser umwälzen, laufen zurzeit im Notbetrieb, erklärt Uli Menge, städtischer Abteilungsleiter Planung und Sport. So könnte ein externer Betreiber das Bad wieder in Betrieb nehmen. Bislang allerdings war die Suche nach einem potenziellen Interessenten erfolglos. Auch der Förderverein Biebertal und das Bürgerbad Leitmecke seien angesprochen worden, sagt Uli Menge: „Aber wir finden niemanden, der das Naturbad betreiben möchte.“ Seiner Meinung nach sei es wohl relativ unwahrscheinlich, dass das Bad in Zukunft weiterhin als Naturbad genutzt werde, sondern eher in anderer Art und Weise, vielleicht als Saunabetrieb.

Auch ein geschlossenes Naturbad verursacht Kosten

Aber auch wenn das Bad nicht mehr geöffnet ist, verursacht es Kosten. Als Ansatz für die Unterhaltung von Grundstück und Gebäude seien in diesem Jahr beispielsweise 5000 Euro veranschlagt, erklärt Uli Menge. Hinzu kämen etwa 2800 Euro Energiekosten, 500 Euro für den Immobilienservice Menden (ISM) sowie Grundbesitzabgaben und Kosten für Versicherungen. Durch die Schließung bzw. Vergabe des Naturbades müsse die Stadt 40 400 Euro jährlich einsparen.

Gespart wird auf jeden Fall auch bei der Grünpflege: Gras hat sich zwischen den Holzplanken am Beckenrand seinen Weg gebahnt, und die Liegewiese wurde offensichtlich lange nicht mehr gemäht. Das Bad-Mobiliar – von Registrierkasse bis hin zu Sonnenliegen und -schirmen – ist bereits ins Hallenbad gebracht oder dem Bürgerbad Leitmecke angeboten worden.

Statt Badbesuchern haben sich in diesem Sommer andere Gäste im Naturbad eingefunden. Schwalben flitzen knapp über der Wasserfläche durch die Luft, und auch weitere Tiere haben das ungestörte Refugium für sich entdeckt. Vielleicht liegt es ja daran, dass es auf dem Schild im Eingangsbereich immer noch „Herzlich willkommen“ heißt. Und im Schaukasten noch die Öffnungszeiten und Eintrittspreise nachzulesen sind....