Menden. . Eigentümer Guangdong Kinen Sanitary Ware Industries aus China verkauft die Produktion von SAM. Was heißt das für die Fertigung in Menden?
Der krisengeschüttelte Mendener Badezimmer-Ausstatter SAM kommt nicht zur Ruhe. Der bisherige Eigentümer, die Guangdong Kinen Sanitary Ware Industries aus China, hat die deutsche SAM-Holdinggesellschaft und damit auch die beiden Produktionsstandorte an der Horlecke und in Leipzig verkauft, teilte das Unternehmen gestern mit.
Welche Konsequenzen das für die Mitarbeiter in Menden und in Leipzig hat, blieb zunächst unklar. SAM war gestern für uns nicht zu erreichen und verwies am Anrufbeantworter auf eine Betriebsversammlung. Ein Mitarbeiter erklärte uns jedoch, von einer solchen Versammlung sei ihm nichts bekannt. Unsere Rückrufbitte blieb unbeantwortet.
Angaben zum Käufer machte SAM nicht. „Er will namentlich nicht genannt werden“, schreibt der Sanitärbranchendienst „SHK Tacheles“. Insiderinformationen zufolge soll es sich um ein deutsches Unternehmen handeln.
Ende für die Fertigung?
SAM werde sich zukünftig „noch mehr auf die Bereiche Produktdesign, Vertrieb und Marketing konzentrieren“, heißt es in der Pressemitteilung. Das bedeutet im Umkehrschluss das Ende der Fertigung in Menden und Leipzig. „Die Produktion geht nach China“, sagte uns ein Kenner der Szene.
Damit scheint sich zu bestätigen, dass es der Kinen-Gruppe bei der Übernahme des insolventen Mendener Unternehmens Ende 2016 vor allem um die Marke und weniger um die eigentlichen Produkte ging. Dazu passt, dass der Käufer damals die Hallen in Menden nicht mit übernahm, sondern nur mietete. Zudem gilt der Maschinenpark in Menden als veraltet. Gewinne soll das Unternehmen zuletzt nicht erwirtschaftet haben.
In Menden beschäftigte SAM Anfang des Jahres 2017 etwa 130 Menschen, in Leipzig 80. Aktuelle Angaben über die Zahl der Mitarbeiter liegen nicht vor.