Lendringsen. . Nach Sturm Friederike geht es für den schwer geschädigten Autohandel in Lendringsen weiter. Das Fitnessstudio Ankari ist vorübergehend umgezogen.

Die Schrottautos stehen immer noch auf dem Hof. Ein Gutachter muss noch den Schaden bestimmen. Vorher darf nichts auf den Schrott.

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Autohändler Erdzan Dervisoski geht von 50 000 Euro Schaden aus. Das Geld will der 34-Jährige vom Besitzer des Rewe-Gebäudes haben. Die Fahrzeuge auf dem Hof waren nicht versichert, als am 18. Januar das Dach des Marktes auf den kleinen Autohandel an der Lendringser Hauptstraße krachte.

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„Wenn da kein Auto gestanden hätte, wären wir tot“, sagt Kollege Zdravko Salkanovic. Der 36-Jährige steht zwischen Gebrauchtwagen, die erst einmal wieder beschafft werden mussten, damit der Händler jetzt wieder etwas zum Verkaufen hat.

Er erinnert sich noch genau an die Situation, als das Dach auf ihn und Erdzan Dervisoski zukam. „Wir haben von hinten einen Schlag auf den Kopf bekommen und sind gefallen.“ Sie seien unter das Auto gekrochen. Immer wieder seien sie vom Dach getroffen worden.

Schmerzen im Oberarm

„Ich habe immer noch Schmerzen hier am Oberarm. Ich kann ihn immer noch nicht richtig bewegen“, sagt Zdravko Salkanovic. „Ich hatte alles blau. Mein Knie war aufgerissen, mein Fuß war aufgerissen. wir mussten ins Krankenhaus.“ Er sei immer noch krankgeschrieben.

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    Der Betrieb beim Autohändler läuft wieder, nachdem auch der riesige Blechberg weggeräumt wurde. „Wir haben selbst noch mit angepackt“, sagt Dervisoski. Die zerstörten Fenster des Büros sind repariert. 13 Autos hatten einen Totalschaden. „Der Zaun war auch kaputt“, sagt Dervisoski. „Den Zaun haben wir von unserer Versicherung ersetzt bekommen.“

    Die Autos waren aber allesamt abgemeldet und nicht versichert. Er warte nun, dass sich die Versicherung des Haus-Eigentümers rühre. Da geschehe aber sehr wenig. „Ich habe die Sache unserem Anwalt übergeben.“ Die Estama Real Estate will sich zu den Versicherungsschäden nicht äußern.

     Fitnessgeräte am Haken.
    Fitnessgeräte am Haken.

    Fitnessstudio-Besitzer Mark Rennebaum hat sein Ankari-Fitness am Donnerstag im Gewerbegebiet hinter Herbrügger in Menden an der Karl-Schmöle-Straße 68 neu eröffnet. „Die Suche hat sich als außerordentlich schwierig herausgestellt“, sagt Rennebaum. Er ist jetzt auf gut 1000 Quadratmetern, statt vorher auf 1800 Quadratmetern untergebracht.

    Fitnessgeräte durchs Dach

    Fitnessstudio Ankari - Mark Rennebaum an der Karl-Schmöle-Straße.
    Fitnessstudio Ankari - Mark Rennebaum an der Karl-Schmöle-Straße.

    Das Fitnessstudio befand sich direkt unter dem Dach, das vom Rewe-Gebäude abhob. In den Tagen danach tropfte Wasser hinein. Die viele tausend Euro teuren Fitness-Geräte mussten ohnehin raus, weil das ganze Dachgeschoss saniert werden muss. Rennebaum ließ Laufbänder und Hantelbänke mit einem Kran herausheben und verfrachten. Das beschädigte Dach war ja ohnehin offen.

    „Der Inventarschaden war überschaubar“, sagt Rennebaum. Er habe aber vor allem den Betriebsausfall zu verkraften. Beziffern lasse sich dieser noch nicht. Aber: „Wir haben zum Glück eine Betriebsunterbrechungsversicherung.“ Rennebaum rechnet damit, dass er mindestens sechs Monate, eher neun, am Ausweichstandort verbringen wird.