Menden/Iserlohn. . Polizei fasst fünf junge Männer im Alter von 17 bis 20 Jahren. Verdächtige wohnen in Balve, Iserlohn und Hemer. Gesamtbeute unter 3000 Euro.

Eine Serie von mindestens vier Überfällen auf Tankstellen in Menden und Hemer ist aufgeklärt. Die Polizei hat fünf junge Männer im Alter zwischen 17 und 20 Jahren gefasst. Drei von ihnen sitzen in Untersuchungshaft. Wie die Polizei den Tatverdächtigen auf die Spur kam, erläuterte Chef-Ermittler Heino Dönges am Donnerstag im Polizeipräsidium in Iserlohn.

Schussübung im Hönnetal

Zwischen Ende Dezember und Ende Januar waren vier Tankstellen überfallen worden. Eine Mendener Tankstelle wurde gar zweimal zum Ziel der Bande.

Tankstellen-Überfälle aufgeklärt (von links): Manfred Kurzawe (Chef der Kriminalpolizei), Thomas Schmelzer (Staatsanwaltschaft Arnsberg) und Heino Dönges (Chef-Ermittler).
Tankstellen-Überfälle aufgeklärt (von links): Manfred Kurzawe (Chef der Kriminalpolizei), Thomas Schmelzer (Staatsanwaltschaft Arnsberg) und Heino Dönges (Chef-Ermittler).

Zu den Festnahmen führte demnach ein Tipp aus der Bevölkerung. Bei den Ermittlungen wurde zunächst ein Verdächtiger identifiziert. Verdeckte Ermittlungen führten zu einer Schussübung im Hönnetal. Bei einer inszenierten Verkehrskontrolle wurde der erste Verdächtige festgenommen. Am Folgetag wurden drei mutmaßliche Komplizen gefasst. Später klickten die Handschellen bei einem fünften jungen Mann. „Sie wurden zuhause angetroffen. Teilweise wohnen sie noch bei ihren Eltern“, sagte Dönges.

„Wir gehen davon aus, dass der harte Kern aus drei jungen Männern bestand“, erklärte Dönges. Zumindest ein Teil der Beschuldigten legte inzwischen Geständnisse ab.

Gegen alle fünf wurden Haftbefehle erlassen. Zwei junge Männer befinden sich allerdings inzwischen wieder auf freiem Fuß. „Sie haben eine günstige Prognose“, erläuterte Dönges, „außerdem liegen keine Haftgründe mehr vor.“ Voraussetzung für einen Haftbefehl: Flucht- oder Verdunklungsgefahr.

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  • Schusswaffe beschlagnahmt

    Die Polizei beschlagnahmte zudem Beweismittel, darunter eine in Hagen gekaufte Schusswaffe.

    Die Motive der Beschuldigen sind noch nicht vollständig geklärt. Die Höhe der Gesamtbeute ist mit rund 2500 Euro niedrig. Sie steht nach Einschätzung von Polizei und Staatsanwaltschaft in keinem Verhältnis zu der zu erwartenden Strafe. Nach Erwachsenenstrafrecht drohen den Beschuldigten mindestens fünf Jahre Haft.

    Bei den Ermittlungen spielten übrigens auch Aufnahmen aus den Videokameras der überfallenen Tankstellen eine Rolle. Dönges: „Sie wurden auf den Handys der Verdächtigen gefunden.“

    Tankstellen-Überfälle in Menden

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