Menden. . Fernseh-Moderatorin Christine Westermann stellt ihre Lieblings-Bücher vor. Diesmal ist sie selbst ihr Gast.
Christine Westermanns Büchervorstellung kurz vor Weihnachten gehört schon seit Jahren zum Kulturprogramm in Menden. Diesmal ist die Moderatorin ihr eigener Gast. Und sie erzählte dem Publikum, was sie von dem Buch-Tipp von Thomas Gottschalk hält, warum sie nie wieder einen Stephen-King-Roman lesen will und wieso sie ihr Buch in dieser Woche nicht in der Sendung „Kölner Treff“ vorstellen darf.
„Und täglich grüßt das Murmeltier“, sagt TV-Kult-Moderatorin Christine zur Begrüßung auf der Wilhelmshöhe. Damit spielt sie auf den Filmklassiker mit Bill Murray an, in dem ein Wetteransager denselben Tag immer und immer wieder erleben muss. Aber was für Murray und das titelgebende Nagetier schlecht ist, ist von Westermann positiv gemeint. Denn Menden ist in jedem Jahr das letzte Blatt an ihrem literarischen Auftritts-Kalender.
Thomas Gottschalks Empfehlung
Diesmal ist aber eine Menge anders als bei ihren vergangenen Auftritten: Westermann stellt sieben anstatt zehn Bücher vor. Die 300 Besucher machen sich fleißig Kreuze, kleine Sterne oder einfach nur dezente Punkte auf die Literatur-Zettel, wenn ihnen etwas gefällt.
Sie hat aber auch noch jede Menge spannende Anekdoten für das Publikum parat. So erzählt sie, dass Thomas Gottschalk im „Literarischen Quartett“ das Buch „Die Obstdiebin“ empfohlen hatte: „Und ich würde eine Kiste Champagner darauf wetten, dass auf den Exemplaren der nächsten Auflage ein Sticker drauf klebt: Von Thomas Gottschalk empfohlen.“ Doch sie warnte die Mendener vor dem neusten Roman von Autor Peter Handke: „Gottschalk nannte das Buch ,ein Werk der Entschleunigung’. Ich würde es eher als langweilig bezeichnen.“
Auch für den ersten Stephen-King-Roman ihres Lebens – stolze 900 Seiten lang – hatte sie kritische Worte übrig: „Bei Stephen King kann man auf Seite 100 anfangen und verpasst nichts. Das war mein erster und wahrscheinlich letzter Stephen King.“
Menden ist eine Ausnahme
In der zweiten Hälfte des Abends spricht sie eigentlich immer mit einem Autoren über sein neuestes Werk. Diesmal ist sie aber ihr eigener Gast. Der Grund: Ihr neustes Buch „Manchmal ist es federleicht: Von kleinen und großen Abschieden“, das sich in den Bestseller-Listen festgesetzt hat.
Ein Werk, dass sie bereits in mehreren TV-Formaten vorgestellt hat, was dazu führte, dass sie für diese Woche vom „Kölner Treff“ ausgeladen wurde. Beim WDR wollte man wohl eher an der Reihe sein, mutmaßt sie.
Wie es der Buch-Titel schon sagt, spielt das Thema Abschied eine zentrale Rolle. Der Abschied von der Sendung „Zimmer frei“, der Abschied von geliebten Menschen. Aber auf keinen Fall der Abschied von Menden! Sie verspricht: „Ich komme nächstes Jahr wieder. Ich freue mich schon.“
Die empfohlenen Bücher
Folgende sieben Bücher hat Christine Westermann bei ihrer Lesung auf der Wilhelmshöhe in diesem Jahr vorgestellt:
„Warten auf Bojangles“ von Olivier Bordeaut;
„Der Club“ von Takis Würger;
„So, und jetzt kommst Du“ von Arno Frank;
„Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“ von Paulus Hochgatterer;
„Die Zweisamkeit der Einzelgänger“ von Joachim Meyerhoff;
„Rimini“ von Sonja Heiss;
„Durst“ von Jo Nesbø.