Menden. . Die Stadtwerke Menden setzen auf E-Mobilität. Schon bald soll es mehr Ladesäulen geben. Was geplant ist.

  • Die Stadtwerke Menden setzen verstärkt auf E-Mobilität
  • In der Stadt soll es bald mehr Ladesäulen geben
  • Im Gespräch sind Lendringsen, Bösperde, Innenstadt und Papenbusch

Die Stadtwerke Menden wollen Bürgern den Umstieg auf Elektroautos erleichtern. Wie Vertriebschef Philipp Haberle auf Anfrage der WP erklärte, will das Unternehmen mehr Ladesäulen im Stadtgebiet aufstellen. Sie sollen nach Bösperde und Lendringsen,

Eventuell komme noch ein weiterer Innenstadt-Standort hinzu, ergänzte Haberle.

Bereits „in den nächsten Tagen“ wird auf dem Stadtwerke-Gelände am Papenbusch eine weitere Ladestation aufgestellt.

Zwei Autos, sechs Räder

E-Bike-Schulung bei den Stadtwerken.
E-Bike-Schulung bei den Stadtwerken. © Jürgen Overkott

Bisher unterhält der kommunale Energie-Versorger eine Ladesäule an der Oberen Promenade in Bahnhofsnähe. Dort können zwei Autos gleichzeitig sowie sechs Fahrräder parallel ihre Akkus aufladen.

Überdies arbeitet die 100-prozentige Stadt-Tochter mit gewerblichen Partnern zusammen. Ladesäulen gibt es laut Haberle auch beim Autohaus Rosier, beim Kfz-Meisterbetrieb Nickel sowie beim Unternehmen Schiebe- und Drehflügeltore Menden. Alle drei Ladepunkte seien öffentlich zugänglich, fügte Haberle hinzu.

Fördergelder von Land und Bund

Hintergrund der E-Offensive ist ein neues Förderprogramm der Bundesregierung. Demnach übernimmt der Bund bis zu 40 Prozent der Investitionskosten für Lade-Infrastruktur, Netzanschluss und Installation.

Fördergeld gibt auch das Land NRW. Das vor wenigen Tagen aufgelegte Programm unterstützt private Ladestationen mit bis zu 50 Prozent, ebenfalls für Lade-Infrastruktur, Netzanschluss und Installation.

Voraussetzung für Zuschüsse ist in beiden Fällen der Bezug von Grünstrom. Haberle weiter: „Gerne beraten und betreuen wir auch unsere Kunden, die Fördermittel in Anspruch nehmen möchten.“

Rückenwind der Politik

Interesse in der Bevölkerung sei da. Immer öfter heiße es: „Mein nächstes Auto wird elektrisch.“

Von der Politik wünschen sich die Stadtwerke aber noch mehr Unterstützung. Sie solle „die Rahmenbedingung für wirtschaftliche und nachhaltige Geschäftsmodelle im Bereich der E.Mobilität“ schaffen, erklärte Haberle.

Was passiert mit alten Akkus?

Jahresbilanz Stadtwerke Menden: Das Foto vom 30.11.2016 zeigt v.l. Alexander Nickel, Matthias Lürbke, Friedrich Weische, Wolfgang Mewes, Bernd Reichelt
Jahresbilanz Stadtwerke Menden: Das Foto vom 30.11.2016 zeigt v.l. Alexander Nickel, Matthias Lürbke, Friedrich Weische, Wolfgang Mewes, Bernd Reichelt © Arne Poll

Zugleich wissen die Stadtwerke, dass ein neues Problem gelöst werden muss, wenn Elektrofahrzeuge einen nennenswerten Marktanteil erreichen: wohin mit gebrauchten Akkus? Tatsache ist: „Sinkt die Akku-Kapazität unter 80 Prozent, gilt die Batterie als nicht mehr einsatzfähig und muss ausgetauscht werden.“ Fachleute arbeiten laut Haberle daran, Alt-Akkus ein zweites Leben zu geben. Sie könnten „als Großspeicher Verwendung finden“. Da Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind und Wasser nicht gleichmäßig erzeugt werden kann, müssen Stromspeicher her. Ausgediente Auto.-Akkus können zu einem „Pufferkraftwerk“ (Haberle) zusammengeschaltet werden. Das könnte überschüssigen Strom zwischenspeichern und ihn bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen.

Allerdings weiß Haberle auch: „Am Ende kommt nur noch der Recyclingprozess in Frage.“ Dazu laufen derzeit Forschungsprojekte.

>> INFO: STADTWERKE ALS DIENSTLEISTER

Die Stadtwerke Menden sehen sich zunehmend als Dienstleister. Das gilt auch für E-Mobilität.

„Wir beraten unsere Kunden rund um das Thema Elektromobilität“, erklärte Vertriebschef Philipp Haberle. „Dazu gehört die Auswahl der richtigen Ladeinfrastruktur für die Ladung des E-Fahrzeugs in der eigenen Garage, die Netzprüfung (verfügt der Hausanschluss über die erforderliche Leistung) bis hin zum Verkauf und der Installation entsprechender Ladeboxen und Ladesäulen.“

Hilfe bei Antragstellung

 MBernd Reichelt, Geschäftsführer Stadtwerke Menden (links) und Philipp Haberle (Vertriebsleiter)
MBernd Reichelt, Geschäftsführer Stadtwerke Menden (links) und Philipp Haberle (Vertriebsleiter) © Martina Dinslage

Wichtig ist in den Stadtwerken nach Angaben von Haberle auch, dass Kunden Fördergelder in Anspruch nehmen können. Nicht nur die Stadtwerke wissen, dass sich Antragsteller nicht selten verheddern im Bürokraten-Dickicht. Deshalb bietet die Stadt-Tochter Kunden einen besonderen Service. Noch einmal Philipp Haberle: „Im Rahmen unserer Förderberatung füllen wir auch gern gemeinsam mit unseren Kunden die Förderanträge aus.“

Via Netz oder im Kundencenter

Dazu kommt praktische Unterstützung. „Für das Laden ihrer Fahrzeuge im öffentlichen Bereich können unsere Kunden bei uns Ladekarten zur Freischaltung unserer öffentlichen Ladesäulen erwerben“, sagte Haberle.

Wer elektrisch fahren will, muss nicht notwendig ein Auto kaufen. Die Stadtwerke bieten die Möglichkeit, ein E-Car-Sharing-Fahrzeug am Mendener Bahnhof zu nutzen. Die Anmeldung geht via Internet oder im Kundencenter.