Eltern nach Amok-Alarm in panischer Angst um ihre Kinder
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Menden. . Die Nachricht vom Amok-Alarm im Hönne-Berufskolleg hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Viele Eltern und Schüler hatten panische Angst.
Hauswirtschaftsklasse war gerade beim Kochen, als der Alarm ertönte
Nachricht von einem Amok-Alarm verbreitete sich wie ein Lauffeuer
Viele Eltern und Schüler in Angst
Die Mädchen aus der Hauswirtschaftsklasse hatten gerade den Herd angeworfen. Da kam der Amokalarm per Lautsprecher-Durchsage. Türen zu! Alles verbarrikadieren! Keiner mehr raus und rein. „Wir sind gleich aus dem Fenster geklettert“, sagt ein Mädchen. Die Schüler haben sich hinter einem kleinen Mäuerchen an der Werler Straße in Sicherheit gebracht. „Mein Bruder ist noch da drin“, sagt die Schülerin. Sie steht im Nieselregen und blickt wie so viele Mitschüler an diesem Mittwochmittag bangend auf ihr Handy. Aus der Schule kommen nur noch wenige Nachrichten durch, weil das Netz zusammenbricht.
Die Nachricht vom vermeintlichen Amoklauf im Hönne-Berufskolleg hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Eltern stürmen zu den Absperrungen. Sie suchen ihre Kinder. Mittlerweile kocht es auch in der Gerüchteküche. Vier Tote soll es geben. Das sei ausgemachter Unsinn, betont die Polizei immer wieder. Die Panik können die Beamten kaum noch aufhalten. Mittlerweile ist der Hubschrauber des Sondereinsatzkommandos neben Burger King gelandet. Schwerbewaffnete Einsatzkräfte rennen mit Maschinenpistolen über den Hönnenwerth, Szenen wie aus einem Hollywood-Actionfilm. Nur, dass zu diesem Zeitpunkt alle davon ausgehen müssen, dass es in Menden gerade ziemlich ernst und kein Kino ist.
Einige Minuten später kommen die ersten Schülergruppen aus dem Gebäude. Schwerbewaffnete Beamte führen die Schüler nach und nach nach draußen. Viele Mädchen haben Tränen in den Augen. Angst pur. Andere grinsen. „Voll der Krimi“, sagt ein Zaungast. Bei Burger King brummt das Geschäft. Die Klassen versammeln sich auf dem Parkplatz des Fastfood-Lokals. Der Bedarf an Kaffee ist groß.
Aufatmen nach Amok-Alarm in Menden
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Tränen der Angst
Eine Mutter fällt an der Absperrung ihrer Tochter um den Hals. Sie war fast durchgedreht vor Angst. Mutter und Tochter brechen in Tränen aus. Endlich sicher. Die Angst lässt Freunde und Familien zusammenrücken. „Ich hab’ dich lieb“, sagt die Tochter zur Mama.
Es dauert gefühlte Stunden, bis endlich alle Schüler draußen sind. Sie müssen noch einmal zurück in die Turnhalle. Die Lehrer müssen durchzählen. Das haben sie theoretisch mal irgendwann geprobt. Mittlerweile ist klar, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Fehlalarm handelt. Das Kriseninterventionsteam der Polizei kommt trotzdem dazu. Der Tag hat bei vielen Schülern und auch den Lehrern Spuren hinterlassen. Schüler und Lehrer gehen nach jetzt Hause. Die meisten sind sich einig: Das darf niemals Ernst werden.
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