Fehlalarm sorgt für Großeinsatz der Polizei in Menden
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Menden. . Ein Fehlalarm am Hönne-Berufskolleg hat einen Großeinsatz der Polizei verursacht – und ein Verkehrschaos in der Innenstadt.
Alarm-Alarm am Mittwochvormittag in Menden. Die Polizei ist schnell vor Ort
Spezialkräfte holen die Schüler aus dem betroffenen Hönne-Berufskolleg
Am Abend stellt sich heraus: Fehlalarm, versehentlich ausgelöst. Vier Menschen werden verletzt
Bei einem Amok-Alarm in Menden haben vier Menschen am Mittwoch Kreislauf-Zusammenbrüche erlitten. Zudem gab es in Mendens Innenstadt wegen gesperrter Straßen ein Verkehrschaos. Letztlich bestand keine Amok-Gefahr: Der Alarm am Hönne-Berufskolleg (HBK) erwies sich laut Polizei als Fehlalarm. Er wurde, wie es am Abend hieß, versehentlich ausgelöst.
Wie Polizeisprecher Dietmar Boronowski am Mittag in Menden erklärte, ging der Alarm um 11.09 Uhr ein. Danach griffen feste Abläufe, die als Reaktion auf Blutbäder wie in Erfurt aufgestellt worden waren. Einbezogen waren neben Schule, Polizei und Feuerwehr die Stadt Menden sowie der Märkische Kreis als Träger der Berufsschule. Die Polizei koordinierte den Einsatz von der Schützenhalle Platte Heide aus.
Ordnungshüter waren schnell vor Ort
Die Kreispolizei war umgehend vor Ort. Sie erhielt Unterstützung von Kollegen benachbarter Kreise. Zudem rückten Spezialkräfte an – per Auto und per Hubschrauber.
Aufatmen nach Amok-Alarm in Menden
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Die Schüler wurden angehalten, sich in ihren Klassenräumen zu verbarrikadieren. Später wurden sie von Spezialeinsatz-Kräften aus der Schule herausgeleitet. Schülergruppen hielten sich auf der Werler Straße vor dem HBK auf. Zugleich durchsuchten Beamte das Gebäude und befragten, wie es hieß, „mögliche Zeugen“. Weitere Polizisten waren Ansprechpartner für besorgte, ja aufgeregte Eltern auf dem nahen Burger-King-Parkplatz.
Sperrung um 15 Uhr aufgehoben
Die Polizei sperrte Schule und Umgebung großräumig ab. Betroffen waren Werler Straße zwischen Unnaer und Fröndenberger Straße, die Abschnitte zwischen Walburgisstraße und Hofeskamp sowie zwischen Hofeskamp und Körnerstraße. Es kam zu Verkehrsproblemen. Um 15 Uhr waren Einsatz und Sperrung beendet.
Bereits gegen Mittag sprach die Polizei davon, der Einsatz sei durch Fehlalarm ausgelöst worden. Diese Vermutung bestätigten Ermittlungen im Lauf des Nachmittages. Gunnar Wortmann, Sprecher der Polizei in Dortmund, am Abend auf Anfrage der WP: „Der Alarm wurde versehentlich ausgelöst. Es war keine böse Absicht zu erkennen.“
Lob vom Bürgermeister
Die Schüler wurden nach dem Einsatz ins HBK zurückgebeten. Zudem wurde ihnen psychologische Betreuung angeboten. Der Vormittagsunterricht am Donnerstag fällt aus. Das Kollegium steht aber für Gespräche zur Verfügung. Der Abendunterricht findet statt.
Nachbar-Schulen des HBK ergriffen dem Vernehmen nach ebenfalls Schutzmaßnahmen für Kinder und Lehrer. Laut Stadtsprecher Johannes Ehrlich orientierten sie sich dabei am NRW-Notfallordner.
Am Ende zeigten sich alle am Einsatz Beteiligten erleichtert. Polizeisprecher Boronowski betonte, die Schule habe sich korrekt verhalten. Bürgermeister Martin Wächter (CDU): „Gut, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Gut, dass die Einsatzpläne funktioniert haben.“
Großeinsatz am Hönne-Berufskolleg
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>> KOMMENTAR: GLÜCK UND GUTE VORBEREITUNG
Noch mal gut gegangen, Glück gehabt – der Amok-Alarm endete glimpflich. Niemand kam ernstlich zu Schaden, und umgekehrt griffen alle Notfallpläne.
Alle beteiligten Behörden haben sich ein dickes Lob verdient – allein deshalb, weil so viele Stellen zusammenarbeiten mussten. Die Koordination funktionierte bestens.
Besonnen reagierten auch die Nachbar-Schulen des HBK, die offenbar besondere Schutzmaßnahmen ergriffen.
Am Ende gab es einen kleinen Anlass für ein großen Einsatz. Ein versehentlich ausgelöster Fehlalarm löste eine Kettenreaktion aus. Richtig so: Vorsicht ist in aufgeheizten Zeiten wie diesen die sprichwörtliche Mutter der Porzellankiste.
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