Attendorn/Dortmund.. Christoph Hoffmann, der neben Rüdiger Höffken seit etwa einem Jahr in Untersuchungshaft sitzt, hatte am Dienstag vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Dortmund Gelegenheit, seine Sicht der Dinge zu vertreten.
Im Kern ging es um zwei Vorwürfe der Staatsanwaltschaft: Reifenverschiebungen und Schwarzverkäufe. Das Thema Reifenverschiebungen ist aufgrund der von außen schwer nachvollziehbaren Ein- und Ausbuchungsvorgänge sowie der Frage, welche Höffken-Firma lagerte in welchem Lager ihre Reifen, so komplex, dass sie erst am morgigen Donnerstag im Detail erörtert werden soll.
Übersichtlicher hingehen das Thema "Schwarzverkäufe", die räumte Hoffmann relativ schnell ein:
Bei RH Alurad gab es zwei Arten vor Bar-Verkauf. Einmal mit Rechnung und Spuren in der Buchführung und einmal ohne Rechnung und unter „Schonung“ der Buchführung. Ob mit oder ohne Buchführung, das Geld lieferte Hoffmann auf jeden Fall bar bei Rüdiger Höffken ab. Welches Verfahren angewandt wurde, entschied Hoffmann.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben für den Zeitraum von 2006 bis 2008 eine Summe von 274.000 Euro, die auf diese Weise ohne Abzüge in die Kasse Rüdiger Höffkens flossen. Eine Summe, die Hoffmann am Dienstag für realistisch hielt. Unwidersprochen blieb auch die Aussage, dass es das System der Schwarzverkäufe auch schon vor 2006 gab.
Für Gottes Lohn
Sein Verhältnis zur Familie Höffken beschrieb Hoffmann gestern als „seit 1982 eng und freundschaftlich.“ 2004 wurde sein Haus in engster Nachbarschaft zur Höffken-Villa in Neu-Listernohl gebaut, das Frühstück und Abendessen oft gemeinsam eingenommen.
Außergewöhnlich war das Arbeitsverhältnis Hoffmanns. Über Jahre war er Eigentümer und als Geschäftsführer auch einziger Mitarbeiter der ICW. Dort bezog er auch sein Gehalt. Gearbeitet hat Hoffmann allerdings im Verkauf von RH Alurad, das aber, wie Richter Beumer es gestern formulierte „für Gottes Lohn.“
Heftige Vorwürfe richtete Christoph Hoffmann gegen den Staatsanwalt Brandt, der ihn in den Vernehmungen belogen und das Wort im Mund herum gedreht habe.