Attendorn..

Wegen des Verdachts auf Bankrott in Tateinheit mit Untreue hat die Polizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bochum am Donnerstag Wohn- und Geschäftsräume in Attendorn durchsucht und anschließend drei Personen festgenommen.

Nach Informationen der WAZ Mediengruppe handelt es sich dabei um Rüdiger Höffken und die beiden Geschäftsführer der Firma ICW in Attendorn, Christoph Hoffmann und Jörg Schütz. Nach Aussage von Oberstaatsanwalt Bieniossek befindet sich einer der Festgenommenen (Jörg Schütz) wieder auf freiem Fuß, zwei bleiben in Untersuchungshaft.

Das deutsche Strafrecht kennt den Begriff „Bankrott“ als Straftatbestand und zwar unter anderem dann, „wenn Bestandteile des Vermögens, die im Falle der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zur Insolvenzmasse gehören, beiseite geschafft werden.“ (Wikipedia).

Steuerhinterziehung

Ganz offensichtlich bezieht sich die Staatsanwaltschaft damit auf das Insolvenzverfahren von Höffkens Firma RH-Alurad. Im Oktober 2008 hatte Höffken Insolvenz angemeldet, nachdem er wenige Wochen zuvor vom Landgericht Siegen wegen Steuerhinterziehung zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Monatelang hatten Steuerfahnder untersucht, ob Höffken mit Hilfe von Schweizer Unternehmen Steuern hinterzogen hat.

In der Branche wurde im Zusammenhang mit dem sich ebenfalls über Monate hinschleppenden Insolvenzverfahren spekuliert, ob diese Unternehmen in der Schweiz auch dazu benutzt worden sein könnten, Werte für einen Neustart nach der RH-Insolvenz beiseite zu schaffen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum unter der Überschrift Bankrott deuten in diese Richtung.

Auf die Frage, warum es fast drei Jahre gedauert hat, bis die Staatsanwaltschaft in Sachen RH-Alurad aktiv geworden ist, antwortete Oberstaatsanwalt Bieniossek: „Die Mühlen der Justiz mahlen manchmal langsam.“