Attendorn..

Die Hoffnungen der Verteidigung auf eine baldige Freilassung von Rüdiger Höffken und ICW-Geschäftsführer Christoph Hoffmann haben sich nicht erfüllt. Beide sitzen nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek nach wie vor in Untersuchungshaft.

Entschärft hat sich allerdings die Situation für die ICW: „Die Staatsanwaltschaft hatte“, so Pressesprecher Marc Nobel, „mit dem großen Schalter zunächst alle Konten gesperrt. Die sind jetzt wieder frei.“

Einzige Einschränkung: Es dürfen keine Gehälter an Christoph Hoffmann und Rüdiger Höffken bezahlt werden. Höffken fungiert nach Darstellung der „Reifenpresse“ als Designberater und übt einen Teilzeitjob aus. Er habe seinen Lebensmittelpunkt ein wenig in Richtung einer Nordseeinsel verschoben. Gemeint ist Sylt, wo Höffken ein Haus nutzt. Nach Aussage von Nobel hofft die Verteidigung, nach Sichtung der Vorwürfe Ende der Woche einen Haftprüfungsantrag stellen zu können. Christoph Hoffmann gehe es den Umständen entsprechend gut, Rüdiger Höffken sei die Haft auf die Gesundheit geschlagen.

Mit „aller Schärfe“, so wörtlich in einer Presseerklärung, „distanziert sich die jetzige RH-Alurad-Geschäftsführung „vom Schatten der längst überwundenen Vergangenheit.“

„Hausverbot“

Weiter heißt es: Am 18. Oktober 2008 ging die damalige RH Alurad Höffken GmbH in Insolvenz. Kurz danach untersagte der Kölner Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler dem damaligen Geschäftsführer Rüdiger Höffken den Zutritt zu den Geschäftsräumen. Umgangssprachlich bedeutet das „Hausverbot“.

Am 1. Januar 2010 übernahmen die Attendorner Unternehmerfamilie Böhmer (Eigentümer der Attahöhle) und der frühere Artec-Geschäftsführer Wolfgang Späth (Minderheitsgesellschafter) Anteile der Firmengruppe aus der Konkursmasse. Seither wird das Unternehmen unter dem Namen RH Alurad GmbH durch Wolfgang Späth und Wolfgang Böhmer weitergeführt.

Es entwickelte sich trotz des zunächst beschädigten Namens so, dass der Vertrieb hochwertiger Leichtmetallfelgen seit vielen Monaten wieder schwarze Zahlen schreibt. Die Geschäftsführer weisen darauf hin, dass der aktuelle Verdacht der Bochumer Staatsanwaltschaft gegen Rüdiger Höffken aus Steuerhinterziehung, Untreue und Bankrott im Zusammenhang mit der Insolvenz die alte RH Alurad Höffken GmbH betreffe, keinesfalls die neue RH Alurad, die seit Januar 2010 im Markt auftritt.