Ennest. . Ein 47-jähriger Vater eines Erstklässlers hat den Leiter der Katholischen Grundschule in Attendorn-Ennest verprügelt. Als Auslöser für das Ausrasten des Mannes wird vermutet, dass sein Sohn wegen gravierender Vorfälle für drei Tage vom Unterricht freigestellt werden sollte.

„Man denkt, das gibt es nur woanders, und dann passiert so etwas hier bei uns“, kommentiert eine immer noch deutlich beeindruckte Mutter die Tatsache, dass der Leiter der Katholischen Grundschule Ennest am Mittwoch von einem Vater angegriffen, geschlagen und getreten worden ist.

Auch Bürgermeister Wolfgang Hilleke zeigte sich am Freitag noch „geschockt“ von der brutalen Attacke auf den 57 Jahre alten Schulleiter durch den 47-jährigen Vater eines Erstklässlers, vor den Augen seines Sohnes und weiterer Kinder. Nach der sechsten Schulstunde stand der Mann, der bereits vorher mehrfach durch sein Auftreten negativ aufgefallen und daher vom Schulleiter mit einem Hausverbot belegt worden war, mit seinem Sohn auf dem Schulgelände. Als ihn der Schulleiter ansprach und dazu aufforderte, das Schulgelände zu verlassen, ging der 47-jährige auf ihn los, schlug ihn ins Gesicht und trieb ihn, laut schreiend, unter Schlägen über den Schulhof.

Auf der Treppe mit Fußtritten traktiert

Als der Schulleiter bei dem Versuch, sich ins Schulgebäude zu flüchten, auf einer Treppe zu Fall kam, traktierte der Angreifer ihn weiter, unter anderem mit Fußtritten. Erst als anwesende Eltern eingriffen, ließ der Wüterich von seinem Opfer ab. Der Schulleiter erlitt Prellungen, Platzwunden und einen Schock. Er musste nicht stationär behandelt werden, sondern wurde zu einem Arzt gefahren und erstattete später auf der Attendorner Polizeiwache Anzeige. Der geschockte Schulleiter ist dienstunfähig geschrieben. Ihm wurde seitens der Stadt Attendorn jede erdenkliche Hilfe angeboten.

Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Hausfriedensbruch gegen den Angreifer, dem in einer sogenannten „Gefährdungsansprache“ sehr deutlich gemacht wurde, dass er sich der Schule nicht mehr nähern darf. Das wird auch überprüft, so ein Polizeisprecher.

Auch der Sohn wird als aggressiv beschrieben

Als Auslöser für das Ausrasten des 47-jährigen wird vermutet, dass sein Sohn, der ebenfalls als aggressiv beschrieben wird, wegen gravierender Vorfälle für drei Tage vom Unterricht in der ersten Klasse freigestellt werden sollte. Jetzt ist er bis zu den Osterferien freigestellt, wie den Eltern der Ennester Grundschüler am Freitag von der als kommissarische Schulleiterin eingesetzten Leiterin der Grundschule Neu-Listernohl, Isphording, schriftlich mitgeteilt wurde.

Sie bietet bei bedarf auch Gespräche an. Einige besorgte Eltern hatten ihre Kinder am Donnerstag nicht zur Schule geschickt.

Der Attendorner Bürgermeister Wolfgang Hilleke und die zuständige Schulrätin Hein-Schmidt erklärten am Freitag, dass im Rahmen eines mit der Bezirksregierung in Arnsberg abgestimmten Krisenmanagements alle notwendigen und geeigneten Maßnahmen ergriffen worden seien, um an der Katholischen Grundschule Ennest bis zu den Osterferien „einen geregelten und sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten.“