Olpe/Rüblinghausen. Rohbau des Gefahrenabwehrzentrums bei Rüblinghausen nähert sich der Fertigstellung. Kreiswerke als Bauherrin ziehen Zwischenbilanz.
Der Baufortschritt beim Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Olpe, das derzeit oberhalb des Schlehsiepens zwischen Olpe und Drolshagen-Berlinghausen entsteht, ist nicht zu übersehen. Binnen weniger Monate sind bereits große Teile des gewaltigen Baukörpers in die Höhe gewachsen. Die Geschäftsführung der Kreiswerke, die das multifunktionale Zentrum für Rettungsdienst und Feuerwehr im Auftrag des Kreises Olpe errichten, berichtetet am Mittwoch den Mitgliedern des Werksausschusses und gab eine Übersicht über den Stand der Dinge.
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Die Ausschussmitglieder hörten Erfreuliches, denn die Baumaßnahme liegt trotz verspäteten Baubeginns wegen der starken Niederschläge im Zeitplan. „Geprägt wird die Baustelle derzeit noch im Wesentlichen durch die andauernden Rohbauarbeiten“, heißt es in dem ausführlichen Bericht. Für das Lager, das Trafohaus und die Fahrzeughallen seien die Wände betoniert. Am Hauptgebäude sei die Decke auf dem zweiten Oberschoss betoniert, derzeit würden die Wände des dritten Obergeschosses gestellt.
Das Übungshaus sei bis zum zweiten Obergeschoss errichtet. Nur die offene Verbindung zwischen den Fahrzeughallen und dem Hauptgebäude sei ein wenig hinter dem Zeitplan, eben bedingt durch die hohen Niederschlagsmengen Anfang des Jahres. Ende des Monats werden aller Voraussicht nach die zentralen Arbeiten abgeschlossen.
Auf dem Lagergebäude haben laut Kreiswerken die Holzarbeiten begonnen. Sobald sie abgeschlossen sind, werden die Arbeiten auf der Fahrzeughalle des Rettungsdienstes fortgesetzt. Derzeit sei der beauftragte Dachdecker dabei, seine Arbeit an ersten Gebäudeteilen aufzunehmen. Die anschließenden Folgegewerke seien bereits beauftragt. Ausgeschrieben werden die Gewerke von den Kreiswerken jeweils entsprechend dem Baufortschritt. Bereits 70 Prozent aller Gewerke des gesamten Projekts seien beauftragt bzw. veröffentlicht.
Bei einzelnen Ausschreibungen sei allerdings kein Angebot bzw. seien unwirtschaftliche Angebote abgegeben worden: „Ein Abkühlen der Baukonjunktur konnte bisher nicht festgestellt werden“, so das Fazit der Kreiswerke. „Unter Ausnutzung des vergaberechtlichen Handlungsspielraumes“ seien Lösungen erarbeitet worden, um die Einhaltung des Kostenrahmens und des Terminplans sicherzustellen. Aus den Erfahrungen der ersten Ausschreibungen haben die Kreiswerke mehrere Gewerke in Teillose gesplittet. So werde es möglich, kleinen und mittelständischen Betrieben die Teilnahme an den Ausschreibungen zu ermöglichen. „Dies soll den Wettbewerb zusätzlich erhöhen und zu wirtschaftlicheren Ergebnissen führen. Diese Praxis hat sich bisher größtenteils bewährt“, erklärte die Geschäftsführung der Kreiswerke den Ausschussmitgliedern.
Einige Fristen verlängert
In anderen Fällen seien Angebotsfristen verlängert worden, um interessierten Bietern mehr Zeit für die teilweise komplexen Ausschreibungen und Abstimmungen mit Lieferanten und Nachunternehmen einzuräumen.
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Letzte gute Nachricht: Die Arbeiten liegen derzeit im Budget. Für Baukonstruktion und technische Ausrüstung ohne die Kosten für die Leitstelle liegt die Kalkulation bei 19,7 Millionen Euro. Die aktuellen Submissions-Ergebnisse schließen bei 8,5 Millionen Euro ab, die Kostenschätzung für die submittierten Lose, also die Gewerke, für die schon Angebote vorliegen, die aber noch nicht vergeben sind, liegt bei 10,3 Millionen Euro. Die letzten Ausschreibungen und Vergaben sollen im September erfolgen, der Bezug des neuen Zentrums steht für November 2025 im Plan.
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Das Gefahrenabwehrzentrum wird zum einen die Rettungswache Olpe beherbergen, derzeit noch In der Trift stationiert. Der Standort hat sich als nicht optimal erwiesen, insbesondere weil der Raum Drolshagen von dort nicht schnell genug erreichbar ist. Vom neuen Zentrum aus kann sowohl der Iseringhauser Grund über die Straße Am Bratzkopf als auch die Stadt Drolshagen über den Gewerbepark Hüppcherhammer deutlich schneller angefahren werden. Zum anderen wird es die neue Rettungsleitstelle aufnehmen, die im Altbauteil des Kreishauses sehr beengt arbeitet und technisch komplett erneuert werden muss, was im Bestand nicht möglich ist. Weiterhin werden die Feuerwehren aus dem Kreisgebiet zentrale Einrichtungen dort stationieren und insbesondere auch Übungs- und Weiterbildungsräume erhalten.