Kirchhundem. Drei Monate soll die Erneuerung der Ortsdurchfahrt dauern. Durch den Einsatz neuer Technik könnte das Ende schneller kommen.

Die Gemeindewerke Kirchhundem erneuern in der Ortsdurchfahrt Kirchhundem (Hundemstraße, L 553) die Trinkwasserleitung und Straßen NRW die kompletten Fahrbahnen zwischen Ampelkreuzung und Ortsausgang Richtung Würdinghausen. Drei Monate sollen die Bauarbeiten dauern, zunächst bei halbseitiger Verkehrsführung mit Ampelregelung, später unter Vollsperrung. Doch möglicherweise gibt es schon früher wieder freie Fahrt durch Kirchhundem. Das Konzept für die Sanierung der Trinkwasserleitung wurde geändert. „Wir machen das jetzt im Berstlining-Verfahren, dabei muss nicht die ganze Straße aufgegraben werden“, so Bürgermeister Björn Jarosz. Bei diesem grabenlosen Verfahren wird die vorhandene Rohrleitung aufgeweitet bzw. geborsten und in das umgebende Erdreich verdrängt, gleichzeitig wird die neue Wasserleitung eingezogen. „Wir erhoffen uns davon einen Zeitvorteil“, erklärt der Verwaltungschef. Ohnehin wolle die Firma Straßen- und Tiefbau, die die Bauarbeiten durchführt, „Gas geben.“ Die Gehwege an der Hundemstraße werden nicht erneuert, sondern nur punktuell ausgebessert. „Die Firma versucht, das so straff wie möglich zu machen.“ Ob und wieviel Baustellenzeit eingespart werden kann, ist noch unklar.

Ein Nadelöhr war Kirchhundem schon immer, Rückstaus vor der neuralgischen Ampelkreuzung in der Ortsmitte sind die Anlieger der Hundemstraße (L 553) gewohnt. Dies ist wohl auch ein Grund dafür, warum die Kirchhundemer die Belästigungen durch die aktuelle Großbaustelle mit Fassung tragen – im Gegensatz zu einigen Autofahrern.

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Die ersten Tage waren für Anlieger, Autofahrer und Fußgänger eine harte Geduldsprobe. „Das Problem war die Ampelschaltung, die Wartezeiten waren sehr lang, jetzt läuft es besser“, sagt Ortsvorsteherin Tatjana Vente, die selber an der Hundemstraße wohnt und das tägliche Stauspektakel hautnah mitbekommt. Besonders in den Hauptverkehrszeiten, wenn der Berufsverkehr einsetzt, ist Geduld gefragt. Wer morgens nicht früher losfährt, kommt genauso spät zur Arbeit wie viele Schüler zum Unterricht, denn natürlich müssen auch die Linienbusse durch das Nadelöhr, eine Umleitung gibt es nicht.

Wer es eilig hat, der hat keinen Blick für andere. So staut sich der Verkehr vor der Ampel nicht nur auf der Hundem-, sondern auch auf der Flaper Straße zurück. Autos, die morgens aus den Wohnstraßen Flaper Schulweg und Lehmkuhle auf die Flaper Straße einbiegen wollen, müssen darauf hoffen, dass Autofahrer sie auf der vorfahrtberechtigten Flaper Straße einfädeln lassen. „Da stauen sich dann schon mal vier oder fünf Autos zurück und die Leute müssen ja auch zur Arbeit“, so Tatjana Vente. Und dann gibt es noch die „Harakiri-Fahrer“, die bei Gelblicht von hinten mit Tempo angerauscht kommen und bereits vor der Ampel bremsende Fahrzeuge überholen, um noch bei „hellrot“ über die Ampel zu fahren. Dass die Baustelle den Umsatz des Einzelhandels in diesem Bereich drückt, ist keine Überraschung.

Großbaustelle bis 2026

Mit der Fertigstellung der Bauarbeiten von der Kreuzung Hundem-/Flaper Straße bis zur Vasbach einschließlich des Kreuzungspunkts beginnt für die Kirchhundemer eine halbjährliche Ruhephase. In 2025 ist der nächste Bauabschnitt von der Kreuzung bis zu Siegener Straße (B 517) geplant, bevor 2026 die Flaper Straße (L 728) im Ort saniert wird.

Dennoch, so Vente, gebe es bei den Anliegern „großes Verständnis“ für die Beeinträchtigungen und Belästigungen durch die Großbaustelle. „Die Forderung, die schlechte Straße endlich zu sanieren, kam ja auch aus der Nachbarschaft: Wenn hier frühmorgens die Lkw durchdonnerten, stand man senkrecht im Bett.“ Auch im Rathaus hält sich die Anzahl der Beschwerden bisher in Grenzen. „Die Leute klatschen keinen Beifall.“ Aber ein gewisses Verständnis für die Behinderungen sei da, bestätigt auch Bürgermeister Björn Jarosz. Es sei ja auch lange genug über den schlechten Straßenzustand geklagt worden.

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Und in enger Abstimmung mit den Anliegern. „Wir sind mit der Bauleitung im ständigen Austausch, Kommunikation ist das Allerwichtigste“, weiß Tatjana Vente aus Erfahrung. Über eine WhatsApp-Gruppe werden alle 44 Anlieger auf dem Laufenden gehalten. „Wir halten hier zusammen“, so die Ortsvorsteherin. Gesprächsbedarf wird es weiter geben; spätestens, wenn die Hundemstraße zum Wiederaufbau der Fahrbahn in den letzten drei Wochen der Sommerferien, also von Ende Juli bis Mitte August, voll gesperrt wird.