Hillmicke. Die Hillmicker fordern die schnellstmögliche Schaffung neuer Bauflächen am Lerchenweg. Die Antwort der Gemeinde sorgt für heftige Diskussionen.

Bei der Bürgerversammlung in Hillmicke, zu der Bürgermeister Bernd Clemens und Ortsvorsteher Chris Stracke eingeladen hatten, stand die Erschließung und Schaffung neuer Bauflächen für die jungen Anwohner im Blickpunkt. Im Gespräch mit Baudezernent Markus Hohmann kam es immer wieder zu hitzigen Debatten über die schnellstmögliche Schaffung neuer Grundstücke. Neben dem dominierenden Thema des Abends ging es zusätzlich um den aktuellen Sachstand bei der Wasserversorgung und weiteren Bauvorhaben.

Große Diskussion um Bauplätze

Bürgermeister Bernd Clemens und Baudezernent Markus Hohmann hatten alle Hände voll zu tun. In der bislang längsten Bürgerversammlung des Jahres rissen die Fragen nach neuem Bauland nicht ab – das Unverständnis über das Handeln der Gemeinde war groß. Ortsvorsteher Chris Stracke hatte zuvor darüber berichtet, dass bereits ein Antrag über die Schaffung neuer Bauflächen an der Straße am Lerchenweg gestellt worden sei. Nun liege es an der Verwaltung, schnellstmöglich zu agieren.

Nach reiflicher Überlegung seien alle Beteiligten zu dem Entschluss gekommen, dass am Lerchenweg ohne großen bürokratischen Aufwand vier neue Häuser entstehen könnten. „Das ist eine Möglichkeit, die jungen Leute hierzuhalten. Die Not ist aktuell da“, betonte Stracke. Aus dem Publikum gab es dafür breite Zustimmung. Ein Anwohner bemängelte, dass mit Blick auf die wachsenden Bevölkerungszahlen in Hillmicke deutlich mehr Bauland nötig sei. Die junge Generation im Dorf sei es wert, fernab vieler bürokratischen Hürden sofort unterstützt zu werden. „Wir haben wirklich junge Leute, die sagen, wir würden gerne unsere Zukunft in Hillmicke verbringen.“

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Auf die beherzten Bitten nach einer schnellstmöglichen Umsetzung reagierte die Verwaltung mit Verständnis, sie gab jedoch zu Bedenken, dass im Gemeinderat bereits genaue Reihenfolgen für die Schaffung neuer Baugebiete beschlossen worden seien und diese eingehalten werden müssten. Auch eine parallele Umsetzung mit anderen Bauvorhaben sei keine ernsthafte Option. Der Baudezernent geht daher davon aus, dass die Erschließung des Baugebiets womöglich erst bis kurz vor 2030 erfolgen könnte.

„Ein Zeitraum von 2029 bis 2030 ist hier durchaus realistisch. Wir müssen Baurecht schaffen. Die Kapazitäten sind auch anderen Stellen notwendig“. Das Unverständnis auf die Rückmeldung war groß – einige Anwohner forderten ein Umdenken in der Gemeinde Wenden, so auch Stefan Dornseifer, der selbst im Gemeinderat sitzt: „Mir fehlt hier schlichtweg die Flexibilität der Verwaltung. Wir können uns tausendmal hinter irgendwelchen Bauplanstrategien verstecken.“

Viel Zoff ums Baugebiet: Anwohner fordern die Schaffung neuer Grundstücke am Lerchenweg.
Viel Zoff ums Baugebiet: Anwohner fordern die Schaffung neuer Grundstücke am Lerchenweg. © WP | Daniel Engeland

Weitere Themen

Ebenfalls großes Thema war der aktuelle Sachstand bei der Wasserversorgung in Hillmicke. Nachdem die Liquidatoren lange Zeit darum gekämpft hatten, einen Kaufpreis für das Leitungsnetz zu vereinbaren (wir berichteten), steht nun nach einem Gutachten der Gemeinde Wenden endgültig fest, dass es dazu nicht kommen wird. Alle Mitglieder müssten sich nach dem Bau der neuen Leitungstrasse auf eine Einmalzahlung in Höhe von 1000 Euro einstellen. Möglichkeiten, die Summe zu strecken, würden aktuell geprüft, so Markus Hohmann. Eine Option sei es möglicherweise, die Summe auf 500 Euro festzusetzen und den fälligen Restbetrag über den eigenen Wasserverbrauch abzurechnen. Die aktuelle Umsetzung soll auch für weitere Fälle zum Musterbeispiel werden. „Die Lösung für Hillmicke ist die Lösung, die wir für alle WBVs anbieten wollen“, betonte Markus Hohmann.