Attendorn/Kreis Olpe. Weihbischof Josef Holtkotte reist durch das Dekanat Südsauerland und besucht unter anderem die Firmlinge in Attendorn. Das sind seine Eindrücke.
Während seiner Firmreise durch das Dekanat Südsauerland war Weihbischof Josef Holtkotte am Sonntagnachmittag in Attendorn zu Gast. Pfarrer Andreas Neuser begrüßte den kirchlichen Würdenträger aus Paderborn. An die Firmlinge gewandt, wünschte der Pfarrer, dass „die Firmung die Menschen stärkt und sie ermutigt, als Christen zu leben“. In der feierlichen Messfeier wurde 30 Firmlingen im Sauerländer Dom das Sakrament der Firmung gespendet.
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Zuvor hatten sich die Jugendlichen ein halbes Jahr auf diesen Tag vorbereitet. Weihbischof Josef Holtkotte ist bereits zum zweiten Mal auf Firmreise im Dekanat Südsauerland, das deckungsgleich mit dem Kreis Olpe ist. Die Firmreise begann am 26. April im Wendener Land (in „St. Marien“ Altenhof) und wird am Sonntag, 30. Juni, im Pastoralverbund Bigge-Lenne-Fretter-Tal (in „St. Antonis“ Heggen) enden. Dann werden in 29 Firmfeiern rund 950 Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren das Sakrament der Firmung erhalten haben. Wir sprachen mit dem Weihbischof.
Haben Sie bei den bisherigen Firmfeiern besonders interessante Projekte vorgestellt bekommen?
Weihbischof Holtkotte: Ich würde da mal Grundsätzliches sagen. Ich erlebe die Firmvorbereitung sehr unterschiedlich, denn ich bin auch in anderen Dekanaten unterwegs. Wenn ich die Jugendlichen frage, wie die Vorbereitung gewesen sei, sagen die allermeisten, es war eine gute Zeit. Wir konnten gut ins Gespräch kommen. Es war eine Atmosphäre da, dass man sich öffnen konnte. Und das ist letztlich auch sehr wichtig, dass das möglich ist. Auch in einer Zeit, in der man Vertrauen aufbauen muss. Das dann innerhalb von Kirche zu erleben, das freut mich einfach sehr. Insofern habe ich auch hier den Eindruck, man hat eine gute Auswahl getroffen. Den Firmbewerbern hat es gutgetan, die Vorbereitung hier mitzumachen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Rückblende eines Firmlings über seine Mitarbeit im Weltladen, der so die Dimension der einen Welt kennenlernte. Das war eine sehr gute Aktion.
Sie kommen im Südsauerland in kleine und große Gemeinden. Haben Sie bei den bisherigen Terminen Unterschiede beim Engagement und Zusammenhalt der Jugendlichen festgestellt?
Die Gemeinschaftsvorhaben, die sie anschließend auch erlebten, sind den Jugendlichen sehr wichtig. Ich glaube nicht, dass das mit großen und kleinen Gemeinden zusammenhängt. Das hängt mit dem Projekt zusammen und mit den Möglichkeiten, die man vor Ort schafft. Wenn man ein gutes Miteinander pflegt, dann ist auch das Vertrauen da. Viele kennen sich über Schulsituationen und wenn man sich kennt, ist es oft leichter, über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Dann ist eine Vertrauensbasis da.
Großes Lob
Bekanntlich kann ein Jugendlicher vor der Firmung selbstständig entscheiden, ob er zur Firmung geht. Unsere Redaktion hatte die Frage, ob hier Absagen oder Nichtanmeldungen vorkommen. Pfarrer Andreas Neuser und Gemeindereferent Alexander Müller sagten dazu, dass sich diesmal 60 bis 70 Prozent für die Firmung entschieden haben. Weihbischof Holtkotte lobte abschließend das gute Miteinander und das gute Einbringen der Firmlinge. Einen besonderen Dank sprach er den Katechetinnen und Katecheten aus, die sich in inhaltlichen Gesprächen mit den Jugendlichen auch deren Fragen stellen mussten.
In Italien und Polen ist vor einer Eheschließung die vorherige Firmung Pflicht. In Deutschland ist das nicht der Fall. Wie wird das hier gehandhabt?
Wenn im Rahmen der Ehevorbereitung auffällt, dass jemand nicht gefirmt ist, sollte darauf hingewiesen werden, das nachzuholen. Es gibt Erwachsenenfirmungen in Paderborn und Dortmund.
Wenn jemand Taufe, Kommunion und Firmung erhalten hat und aus der Kirche austritt sowie aus irgendwelchen Gründen später wieder eintreten möchte, bleiben die Sakramente in der Zwischenzeit bestehen?
Sakramente bleiben immer bestehen. Sie sind unauslöschlich. Man kann sie nicht dispensieren. Taufe, Kommunion und Firmung sind für immer eingeprägt in das eigene Leben.
Haben Sie sich während der Firmfeiern beim Nennen des Vornamens auch schon mal versprochen?
Das kommt im Grunde nicht vor, da die Firmlinge ein Namensschildchen tragen. Das wurde in der Corona-Zeit eingeführt. Bevor ich die Firmung spende, wiederhole ich den Namen. Mir ist das schon wichtig. Jeder legt Wert darauf, dass der eigene Name richtig ausgesprochen wird.
Wurden am Sonntagnachmittag in Attendorn auch Erwachsene gefirmt? Falls ja, taufen Sie diese zuvor?
Es waren drei Erwachsene dabei, die ich allerdings nicht getauft habe, da sie bereits getauft waren. Dabei waren eine Frau, die in der Ehevorbereitung ist und zwei junge Katholiken, die bei der letzten oder vorletzten Firmung krank waren.