Meggen. Die fertige Radwegbrücke bei Meggen ist immer noch nicht für den Verkehr freigegeben. Radfahrer witzeln bereits über neuen „Lost Place“.
„Lost Place – Vergessene Brücke“ steht auf dem Zettel am Bauzaun der neuen Rad- und Fußwegbrücke über die Lenne bei Meggen. Das trifft ziemlich genau das, was die Radfahrerinnen und Radfahrer, die dort vorbeiradeln, derzeit denken. Warum ist die im letzten Jahr bereits komplett fertiggestellte Brücke immer noch nicht für den Verkehr freigegeben? Vergessen hat sie die Stadt Lennestadt, die das Brückenprojekt im Auftrag des Landesbetriebs von Straßen NRW umgesetzt, nicht. Der Grund für die Verzögerung sind Baumängel, die erst noch behoben werden müssen.
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Fahrradfahren im südlichen Sauerland wird immer beliebter und das Aushängeschild der Radrouten, der SauerlandRadring hat daran einen großen Anteil. Rund 20 der insgesamt 84 Radring-Kilometer führen durch das Lennetal über Lennestädter Stadtgebiet. Schon vor der Coronakrise wurden an der Zählstation Gleierbrück zwischen Saalhausen und Langenei im Monat Mai, wenn die Radfahr-Saison richtig losgeht, mehr als 7.000 Radfahrer gezählt. Durch den Siegeszug des E-Bikes nimmt auch die Zahl der Radler auf dem SauerlandRadring weiter zu.
Doch auch für E-Bike-Fahrer ist das steile Teilstück zwischen Meggen und Maumke über den sogenannten Strumberg eine Herausforderung. Während der Radring in Lennestadt meistens recht flach am Lenneufer verläuft, müssen die Radler hier kräftig in die Pedale treten, um den steilen Anstieg zu schaffen. Auch die Abfahrt ist nicht ohne – viele steigen hier ab.
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Deshalb beschloss der Landesbetrieb Straßen NRW in Zusammenarbeit mit der Stadt Lennestadt – die Stadt übernimmt die technische Umsetzung, Straßen NRW die Kosten – vor Jahren schon eine Umfahrung des Strumbergs durch die Gewerbegebiete Sachtleben I und Christinenhütte auf der anderen Lenneseite. Um dorthin zu gelangen, wurde für knapp 100.000 Euro die neue Lennebrücke erstellt. Die Brücke ist eigentlich komplett fertig, aber durch Bauzäune seit Monaten immer noch abgesperrt. Es fehlt auf beiden Seiten der Anschluss an den Radweg bzw. an das Gewerbegebiet. Hier müssen auch noch ein paar Meter Radweg angelegt werden. Im Moment parken dort Lkw zur Umrüstung durch ein Fahrzeugbau-Unternehmen.
Laut Beigeordneter Karsten Schürheck hat die Stadt die ausstehenden Tiefbauarbeiten jetzt neu ausgeschrieben. Bis die „Vergessene Brücke“ endlich von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden kann, wird es wohl noch eine Weile dauern. Ein Schlingnattervorkommen, das 2022 in dem Brückenbereich gesichtet wurde und für das ein sogenannter „Reptilientunnel“ angelegt werden soll, werde die Eröffnung der Brücke laut Stadt nicht verzögern.