Attendorn. Auf seiner Tour 2024 spielt Michael Patrick Kelly ein Konzert beim Attendorn Open Air. Vorab erzählt er, was ihn mit Attendorn verbindet.
Gänsehautfeeling beim Attendorn Open Air am 30. Mai ist garantiert. Der irisch-amerikanische Sänger Michael Patrick Kelly wird bei seinem ersten Open-Air-Konzert dieses Jahr sein Attendorner Publikum mit Welthits wie „Beautiful Madness“ in den Bann ziehen. Der Popsänger und Friedensaktivist ist bekannt für seine kraftvollen, charismatischen Live-Auftritte. Seine 840 Kilogramm schwere Friedensglocke darf dabei nicht fehlen.
Popsänger Michael Patrick Kelly
Michael Patrick Kelly wurde am 5. Dezember 1977 in Dublin (Irland) geboren. Er ist Sänger, Songwriter, Künstler und Friedensaktivist. Bereits im Alter von zehn Jahren stand er zusammen mit seiner Familie, der Kelly Family, auf der Bühne. Seine Lieder reichen quer durch das musikalische Spektrum, mit kraft- und gefühlvollen Songtexten – zu den erfolgreichsten zählen „Beautiful Madness”,„Throwback”, „Wonders” und „Blurry Eyes”. Michael Patrick Kelly tourt aktuell mit seinem fünften Soloalbum „B.O.A.T.S“ (Based on a true story) durch Europa. Er hat bereits mehrere Welthits geschrieben, über 20 Millionen Tonträger verkauft und zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Sie wurden 1977 in Dublin in die Kelly Family, eine sehr musikalische Familie, hineingeboren. Seit Ihrer frühen Kindheit reisten sie gemeinsam durch Europa, um Musik zu machen. Als junger Erwachsener haben Sie einige Jahre als Mönch im Kloster verbracht. Woher kam dann die Idee, sechs Jahre später zurück zur Musik zu gehen und eine Solokarriere zu starten?
Ich hatte vor der Zeit im Kloster die Leidenschaft für Musik fast verloren. Dort wurde mir die Liebe zur Musik von neuem zurückgegeben. Zuerst hatte ich mich komplett auf das Leben als Mönch konzentriert, aber nach einiger Zeit im Kloster hatte ich dann Musik-Entzugserscheinungen, kein Scherz. Ein Arzt hat mir ein Rezept ausgestellt, auf dem stand: “Zwei Stunden täglich Musik”. Und dann kam eines Tages ein älterer Mönch zu mir und sagte „Du, wir haben dich echt gerne hier im Kloster, aber schnapp‘ dir ein schönes Mädchen, mach’ wieder Musik und geh‘ mit Gott.“
Einige ihrer bekanntesten Lieder sind „Beautiful Madness”,„Throwback”, „Wonders” und „Blurry Eyes”. Fühlen Sie sich mit einem der Lieder besonders verbunden? Warum und wie ist die Geschichte dahinter?
Das Leben schreibt die spannendsten Geschichten, daher steht mein Albumtitel „B.O.A.T.S“ für „Based On A True Story“ , also „basierend auf wahren Geschichten“. Bei „Running Blind” geht es um einen blinden Langstreckenläufer, der Olympia-Gewinner wird, weil das Publikum ihn navigiert. Manchmal trete ich in Gefängnissen auf und da habe ich einen Häftling getroffen, der mich zum Song „Icon” inspiriert hat. Bei „Wonders“ geht es um etwas ganz anderes. Der Song handelt von der Kraft einer Umarmung, die einen 17-Jährigen davor bewahrte, zu einem Amokläufer zu werden. Der Junge befand sich schon schwer bewaffnet in der Schule und dann ging ein mutiger Football-Coach auf ihn zu, nahm ihn in den Arm und sagte: „Junge, das ist nicht der richtige Weg. Das Leben lohnt sich – ich bin für dich da“. Daraufhin brach der Junge sein Vorhaben ab. Der Coach hatte ihn mit einer Umarmung entwaffnet. Das ist schon unglaublich.
Wie entsteht ein Song? Können Sie beschreiben, was Sie inspiriert und welche Orte Ihre Kreativität aufblühen lassen?
Der kreative Prozess ist sehr unterschiedlich. Manchmal kommen mir nachts im Traum Melodien einfach zugeflogen. Und manchmal ist erst der Text da. Ich suche oft die Stille, um in mich hineinzuhören. Und mich inspirieren Begegnungen, eigene Erfahrungen, Reisen, Literatur und natürlich auch Musik von anderen Künstlerinnen und Künstlern. Es ist schwierig, Musik in Worten zu erklären – da hilft die Bildsprache mehr, diese Geschichten zu erzählen. Daher gibt es die „B.O.A.T.S“-Doku, wo ich die Menschen und Orte, die mich inspiriert haben, besuche.
Sie nicht nur Musiker, sondern auch Friedensaktivist und Künstler. Ihre Kunst dreht sich stets um Frieden, so wie das Kunstprojekt #PeaceBell (eine handgefertigte Bronzeglocke aus Kriegsschrott mit Friedensbotschaft). Macht es für Sie einen Unterschied, sich durch Kunst statt Musik auszudrücken?
Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mein soziales Engagement mit Musik und Kunst verbinden darf. Ich würde es als „Pop meets purpose” bezeichnen. Frieden ist etwas, wonach wir alle uns sehnen, und Musik und Kunst haben schon oft in der Geschichte Menschen dazu geholfen, Frieden zu finden. Auf dieser Tour haben wir eine 840 Kilogramm schwere Glocke dabei, die aus eingeschmolzenem Kriegsschrott besteht. Mitten im Konzert wird durch das Anschlagen des G3-Gewehr-Klöppels eine Schweigeminute eingeleitet. Dieser „PeaceBell”-Moment, wenn Tausende von Menschen gemeinsam still sind, ist ein absoluter Gänsehautmoment in der Show. Das werden wir auch in Attendorn machen.
Was waren die größten Herausforderungen in Ihrer Musikkarriere und wie haben Sie diese gemeistert?
Einer der Herausforderungen für mich als Musiker und vielleicht auch als Mensch generell ist, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht von den Erwartungen anderer Menschen oder äußeren Zwängen beeinflussen zu lassen. Auf diese innere leise Stimme zu hören und ihr zu folgen in einer lauten Showbusiness-Welt ist manchmal herausfordernd. Um das hinzukriegen, nehme ich mir jeden Morgen eine stille Zeit, um in mich hineinzuhören, und das hilft enorm.
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Ihre Musik ist mehrfach mit Platin und Gold ausgezeichnet, Ihre Auftritte begeistern tausende Menschen. Auf Spotify haben Sie mehr als eine Million monatliche Abonnenten. Was bedeutet es Ihnen, so viele Menschen mit Ihrer Musik zu erreichen?
Mich berührt es sehr, wenn Menschen mir erzählen, dass sie zu einem meiner Songs geheiratet haben oder jemanden beerdigt haben oder meine Musik ihnen Kraft gegeben hat, um eine Chemotherapie durchzustehen. Wenn ich so ein Feedback bekomme, dann freue ich mich mehr darüber als über goldene Alben oder hohe Chartplatzierungen. Das motiviert mich, um mehr Songs zu schreiben.
Sie sind bekannt für Ihre kraftvollen, authentischen Live-Konzerte und Ihr Charisma auf der Bühne. Wie gelingt es Ihnen, diese Verbindung mit dem Publikum herzustellen? Wie fühlen Sie sich in diesen Momenten?
Diese Kraft und positive Energie, die das Publikum mir auf der Bühne gibt, diese Wucht der unterschiedlichsten Emotionen zu spüren, katapultiert mich in ein natürliches High! Es wird euphorisch gefeiert und manchmal auch geweint. Was ich an Konzerten so liebe ist: Für ein paar Stunden lassen wir den Alltag hinter uns. Da finden sich tausende Menschen ein, die sich fremd sind und dann aber für die nächsten Stunden gemeinsam happy sind. Das gibt es, glaube ich, in der Intensität nur bei Live-Konzerten.
Am 30. Mai treten Sie beim Attendorn Open Air auf, was sind Ihre Hoffnungen für das Konzert?
Ich freue mich schon sehr auf das Konzert in Attendorn, weil es nämlich die erste Open-Air-Show dieses Sommers wird! Ich fühle mich grade wie ein Rennpferd, das darauf wartet, dass die Schranke endlich hochgeht, um in die Open-Air-Saison zu starten. Ich bin sehr gespannt auf die Energie in Attendorn, ich war ja noch nie da und bin daher neugierig auf die Dynamik – das wird bestimmt ein krasser Abend!
Haben Sie vorher schon mal hier in der Gegend gespielt? Was denken Sie über den Kreis Olpe und die Stadt Attendorn?
Ich habe tatsächlich als Kind schon in der Region gelebt und mag die Menschen im Sauerland. In Attendorn selbst war ich glaube ich noch nicht, daher wurde es auch Zeit – ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam einen schönen Abend haben werden.
Ihr fünftes Soloalbum „B.O.A.T.S“ ist ein riesiger Erfolg und Sie haben bereits über 50 Konzerte in Europa gespielt, die aktuelle Tour läuft noch bis August. Was können wir als nächstes erwarten? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?
Ich arbeite momentan neben der aktuellen Tournee schon an neuen Songs und werde die im Studio fertig produzieren. Dann wird es sicherlich noch das ein oder andere Projekt geben, was die Leute überraschen wird, also stay tuned!
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