Saalhausen. Beim Brückenneubau „Auf der Jenseite“ in Saalhausen waren Bautaucher im Einsatz, um Spundwände abzutrennen. Ob der große Neubau im Zeitplan ist?
Plötzlich taucht ein Kopf auf. Zentimeter für Zentimeter ragt der orangefarbene Schutzhelm aus dem eigentlich nur 80 Zentimeter tiefen Flussbett der Lenne bei Saalhausen. Über einem schwarzen Ganzkörperanzug trägt die Person eine auffällige orangene Weste und viele Schläuche, die vom Gesicht und dem Kopf über die Schulter auf den Rücken führen. Ähnlich einem Taucher, der im Biggesee die Tiefen erkundet. Was für die vielen Schaulustigen sorgt, die an diesem Tag am Ufer der großen Brücken-Baustelle in Saalhausen stehen, sind drei Bautaucher. Sie wurden zur Unterstützung des Brückenneubaus „Auf der Jenseite“ von der bauausführenden Bauunternehmung HubertMees angefordert.
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„Solche Einsätze kommen sehr selten vor. Ich selbst kann mich nicht an einen derartigen Einsatz von Bautauchern erinnern“, erklärt Marvin Hanses, Bauleiter der Großbaustelle und Geschäftsführer bei der Firma Mees. Die dreiköpfige Tauchertruppe wurde aus Kiel angefordert, weil an der im Bau befindlichen Brücke die Spundwände unter Wasser abgetrennt werden mussten. Auch wenn der Pegelstand der Lenne an diesem Tag bei nur 80 Zentimetern liegt, mussten die Spezialtaucher in rund zweieinhalb Meter tiefem Wasser arbeiten, um zwei Spundwandkästen auf Kopfhöhe abzubrennen.
Bautaucher arbeiten im Meer in großen Hafenbecken
„Völlig unspektakulär für die Profis“, erklärt Bauleiter Hanses, denn die Bautaucher arbeiten eigentlich in ganz anderen Gefilden. Die Spezialtaucher, die alle Tauchscheine besitzen und zudem über Aus- und Weiterbildungen im Bereich Abbrenn- und Schweißtechnik verfügen, führen ihre Arbeiten meist in großen Hafenbecken an Nord- oder Ostsee durch. Die Wassertemperaturen dürften im Lenne-Fluss wohl ähnlich sein. Der zweitägige Einsatz der Bautaucher war aufgrund der besonderen Bauweise der Brücke erforderlich geworden. Die örtlichen Gegebenheiten haben eine Bebauung im Uferbereich aufgrund der Tragfähigkeit nicht zugelassen.
Baumaßnahme liegt im Zeitplan
Die Stimmung unter den Schaulustigen am Ufer und auf der Fußgängerbrücke ist an diesem Tag hervorragend. Anwohner, aber auch Urlaubsgäste aus den benachbarten Behebungsbetrieben schauen gerne vorbei. „Die Baustelle ist eine spannende Maßnahme. Es kommen immer wieder Menschen vorbei, die schauen wollen, wie weit der Baufortschritt an der neuen Brücke ist. Natürlich hören wir im Gespräch aus heraus, dass es gerade den Anwohnern nicht schnell genug geht“, erzählt Bauleiter Marvin Hanses.
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Die gute Nachricht: Es läuft zufriedenstellend, bisher sind alle Arbeiten im Zeitplan und die geplante Fertigstellung für den 30. September werde weiterhin anvisiert. In Kürze wird an der Brücke „Auf der Jenseite“ die Schalung erstellt und mit zusätzlicher Stahlbewehrung verstärkt, ehe der Überbau betoniert wird. Dann folgen die Asphaltanschlüsse an die Straßen, ehe das Geländer installiert werden kann.