Hünsborn. In den kommenden Jahren stehen in Hünsborn viele neue Bauprojekte auf dem Programm. Dieses Projekt sorgt für die meisten Diskussionen.

Bei wunderbarem Sommerwetter schildert Bürgermeister Bernd Clemens zusammen mit Baudezernent Markus Hohmann die aktuelle Lage in Hünsborn. Das Interesse ist groß: Die Bürgerversammlung im Gasthof „Zu den Dreikönigen“ ist trotz sommerlicher Temperaturen fast bis auf den letzten Platz besetzt. Während des Vortrags geht der Bürgermeister wie gewohnt auf die momentanen Themen in der Gemeinde Wenden ein. Dazu gehören der privatwirtschaftliche und der geförderte Glasfaserausbau, die Altersentwicklung, Flüchtlingsunterkünfte und die Entwicklungen rund um die Grundsteuer. Nach den Ausführungen geht Baudezernent Markus Hohmann auf den aktuellen Sachstand der Bauprojekte in Hünsborn ein.

Bürgermeister Bernd Clemens (stehend), Baudezernent Markus Hohmann und Ortsvorsteherin Gertrud Quast-Koch stellen sich den Fragen der Einwohnerinnen und Einwohner.
Bürgermeister Bernd Clemens (stehend), Baudezernent Markus Hohmann und Ortsvorsteherin Gertrud Quast-Koch stellen sich den Fragen der Einwohnerinnen und Einwohner. © Daniel Engeland | Daniel Engeland

Im Verlaufe des Abends zeigt sich: Es gibt viel Redebedarf. Besonders die aktuelle Flüchtlingssituation und die damit einhergehende Frage nach der sinnvollsten Unterbringung innerhalb der Gemeinde Wenden sorgt für kleine Diskussionen. Markus Hohmann schildert zunächst, warum es zur Aufstockung der Einheiten des Flüchtlingscontainers an der Hillmicker Straße (Gerlingen) kommt und weshalb weiterer Platz geschaffen werden muss. „Wir wollen hier vor die Welle kommen und nicht nur reagieren müssen“, ist die Belegung von Turnhallen keine Option für die Gemeinde. Zusätzlich solle es zu einer Anpassung der Personengrenzen pro Einheit kommen – in Zukunft werde nur noch mit zwei Personen pro Einheit gerechnet. Auch in Hünsborn entsteht aktuell ein neuer Flüchtlingscontainer direkt neben der bereits bestehenden Anlage. Der Container bestehe aus insgesamt 26 Einheiten. 18 sollen davon für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden, weitere drei für einen Sanitärbereich, zwei für die Küche und zwei weitere für einen Aufenthaltsbereich. Die Anlage falle im Vergleich zur bereits bestehenden größer aus. Die Umsetzung habe sich aufgrund von schlechtem Wetter leicht verzögert, doch nun laufe alles nach Plan, so Hohmann. Die Gemeinde Wenden wolle den neuen Container vornehmlich für junge Familien (mit einem Kind) nutzen und gehe zunächst davon aus, dass die Anlage deutlich über das nächste Jahrzehnt hinaus genutzt werden könne. „Wir gehen davon aus, dass ein Container 15 bis 16 Jahre halten wird“, berichtet Markus Hohmann auf Nachfrage.

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Neben dem Bau des neuen Containers für Geflüchtete tut sich in Hünsborn in den nächsten Jahren einiges. Im Gewerbegebiet Hünsborn-West ist die Erweiterung um fünf Hektar in konkreter Planung. Bereits Ende des Jahres soll der erste Schritt der Tiefbaubeplanung stehen – ehe für Ende 2025 ein rechtskräftiger Bebauungsplan geplant ist. Ein Jahr später soll dann die tatsächliche Umsetzung beginnen. Ebenfalls voran geht der Umbau der Hünsborner Grundschule. Während des täglichen Schulbetriebs seien schon jetzt die ersten Differenzierungsräume entstanden. Zusätzlich sei der offene Innenhof durch eine Dacherweiterung vollständig geschlossen worden. Im kommenden Juli stehen nun die nächsten Baumaßnahmen im Obergeschoss an. „Es ist nicht einfach, den Unterricht während eines Umbaus beizubehalten“, freut sich Hohmann über die Fortschritte.

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Ebenfalls Reizthema: Die Erhebung der Grundsteuer im kommenden Jahr. Die Gemeinde muss in den nächsten Monaten einen Hebesatz für Privatgrundstück-Besitzer festsetzen. Aktuell falle dabei auf, dass es eine „Unwucht“ zwischen gewerblichen und privaten Grundstücken gebe. Statistiken zeigten, dass die zu zahlende Grundsteuer bei Gewerbegrundstücken rund 30 Prozent niedriger ausfällt. Bernd Clemens warnt vor einer solchen Umsetzung, bittet jedoch zeitgleich um Verständnis, dass der Gemeinde die Hände gebunden sind: „Unser Ziel ist es, eine Aufkommensneutralität zu erreichen. Es wird jedoch Gewinner und Verlierer geben“, hält er fest. In einer langen, hitzigen Abschlussrunde schilderten viele Bürger ihre aktuellen Sorgen. Vor allem die schlechten Straßenbedingungen und Schlaglöcher sorgen für Unmut. Die Gemeinde verspricht jedoch, sich alle Anliegen nochmals gesondert anzuschauen.