Hünsborn. Eigentlich sollten Umbau und Erweiterung der Schule in Hünsborn dieses Jahres fertig sein. Jetzt müssen sich Kinder und Eltern aber noch gedulden.
Die Grundschule in Hünsborn wird umgebaut, erweitert und saniert. Gründe sind die steigende Nachfrage für den offenen Ganztag, die Umsetzung aktueller pädagogischer Konzepte und notwendige Maßnahmen hinsichtlich der Bausubstanz der Schule.
Der große Eingangsbereich und das Forum sollen mit einer mobilen Bühne ausgestattet und den Kindern zusätzliche Aufenthalts- und Lernmöglichkeiten gegeben werden. Geplant ist zudem ein eingeschossiger Anbau mit 45 Quadratmetern für zwei Differenzierungsräume. Ein großer Betreuungsraum soll zur Mensa ausgebaut werden. Die Maßnahme soll in fünf Bauabschnitten über die Bühne gehen. Als letztes stehen die Neugestaltung der Flure und die Sanierung der Verwaltung auf der Agenda. Ende 2023 sollte alles fertig sein. Doch daraus wird nichts.
Fertigstellung Mitte 2025
Bei Erstellung des ersten Terminplans sei sich zunächst an dem Investitionsplan der Gemeinde Wenden orientiert und die straffen Vorgaben implementiert worden, so die Sitzungsvorlage im Bau- und Planungsausschuss. „Puffer für Verzögerungen jeglicher Art“ seien nicht berücksichtigt worden, so die Verwaltung weiter. Und: „Durch unerwartete Zwänge in anderen Projekten konnte die Planung und Ausschreibung für diese Maßnahme nicht wie im geplanten Umfang geleistet werden, so dass sich der Beginn des ersten Bauabschnitts verzögert und auch der Verlauf verlängert.“ Konkret bedeutet dies: Die Fertigstellung der Maßnahme verschiebt sich von Ende 2023 auf Mitte 2025.
Im Ausschuss fragte Thorsten Scheen (UWG) nach, was mit unerwarteten Zwängen gemeint sei. Laut Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung, habe zum einen mit dem Start des ersten Anbaus für Differenzierungsräume nicht wie beabsichtigt begonnen werden können. Zudem sei aufgrund der Fördermittelzusage und der Fristbindung die Umbaumaßnahme am Feuerwehrgerätehaus Gerlingen priorisiert worden. Außerdem habe die Thematik „Raumlufttechnische Anlage“ noch keine Berücksichtigung gefunden.
„Der Umbau findet im laufenden Schulbetrieb statt. Das ist wie eine Operation am offenen Herzen. Wir haben im Betrieb noch nie so umfangreich eine Schule umgebaut“, sagte Markus Hohmann. Auch dies sei ein Grund für die Verzögerungen. „Wir versuchen die Erfahrungen, die wir jetzt in Hünsborn machen, auf andere Schulen zu übertragen“, so Hohmann weiter.
Wie sieht es aktuell bei der Baumaßnahme in Hünsborn aus? Der erste Bauabschnitt hat begonnen und die letzten Gewerke werden angefragt und vergeben. Bis Ende dieses Jahres sollen folgende Bereiche fertig gestellt werden: Der Anbau zweier Differenzierungsräume und der neue Teambereich inkl. des ausgebauten Innenhofs zum Arbeits- und Besprechungsraums.
Die Fluchttreppe wurde bereits im September 2022 aufgestellt und somit ein sicherer zweiter baulicher Rettungsweg geschaffen. Präventiv soll eine Erneuerung der Heizungsanlage im Rahmen der Gesamtsanierung umgesetzt werden, was Mehrkosten von 190.000 Euro bedeutet. Zusätzlich soll die Beleuchtung auf LED umgerüstet werden. Dafür wird parallel eine Förderung beantragt.
Heizung und LED-Beleuchtung
Die Kostenentwicklung bezeichnet die Verwaltung zum aktuellen Zeitpunkt als sehr positiv. Mit den bisher abgerechneten Leistungen liege man unter dem veranschlagten Budget von 936.191 Euro, das in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am 8. Juni 2022 vorgestellt worden war. Durch die Maßnahmenerweiterung (Heizung und LED-Beleuchtung), die im Zuge der Haushaltsplanung für das Haushaltsjahr 2024 zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll, würde sich der Kostenansatz für die Gesamtmaßnahme von 936.191 € um 190.000 auf 1,126 Millionen Euro erhöhen.
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„Wir haben jetzt eineinhalb Jahre Verzögerung. Haben wir Verteuerungen zu erwarten?“, fragte Robert Dornseifer (SPD) Dazu Markus Hohmann: „Da gehen wir nicht von aus. Wir bleiben im Budget.“