Lennestadt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach Übergriffen gegen Bewohner des Seniorenheims Josefinum sind abgeschlossen. Der aktuelle Sachstand.

Im Sommer letzten Jahres sorgten mehrere Fälle von tätlichen Übergriffen gegenüber Bewohnern des Seniorenheims „Josefinum“ in Altenhundem für Schlagzeilen. Jetzt sind die Vorgänge auch strafrechtlich abgeschlossen. Die Ermittlungen gegen zwei Pflegekräfte wegen des Verdachts auf „Misshandlung von Schutzbefohlenen“ wurden eingestellt, erklärte Staatsanwalt Rainer Hoppmann auf Anfrage der Redaktion. Was in den beiden Nächten im Juni 2023 im Josefinum wirklich geschah, wird somit für immer ein Geheimnis bleiben.

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In der Senioreneinrichtung direkt neben dem St. Josefs-Hospital in Altenhundem war es im Juni letzten Jahres während zwei Nachtdiensten zu körperlichen Übergriffen auf Hausbewohner gekommen. Verwandte hatten bei ihren Angehörigen unerklärliche blaue Flecken festgestellt und gemeldet. Daraufhin hatte die Heimleitung zwei Mitarbeitende suspendiert und nach Aufforderung durch die WTG-Behörde des Kreises Olpe (ehemals Heimaufsicht) Anzeige bei der Polizei erstattet.

Die polizeilichen Ermittlungen richteten sich laut Staatsanwaltschaft gegen zwei Pflegekräfte, darunter eine indische Ordensschwester. Diese sei danach von ihrem Orden abberufen worden und wieder zurück nach Indien gereist. „Das Verfahren gegen sie wurde vorläufig eingestellt“, so Rainer Hoppmann. Die Ermittlungen gegen eine zweite Person sei aus Mangel an Beweisen eingestellt worden. Selbst ein medizinisches Gutachten habe die Ursache für die Hämatome nicht eindeutig klären können.

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Auch im „Josefinum“ selbst und bei der WTG-Behörde ist der Fall mittlerweile zu den Akten gelegt. Im Nachgang hatte die Trägerin der Einrichtung, die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), weitere personelle Konsequenzen gezogen und den Heimleiter sowie die Pflegedienstleiterin der Senioreneinrichtung freigestellt. „Die beiden Stellen sind zwischenzeitlich neu besetzt worden“, teilte der Kreis Olpe auf Anfrage der Redaktion mit.

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Bereits wenige Tage nach dem Vorfall hatte Ronald Buchmann, Leiter der GFO-Senioreneinrichtungen, zu der das Josefinum rückwirkend seit 2021 gehört, erklärt, dass unangemessenes, übergriffiges und unethisches Verhalten konsequent sanktioniert werde. „Die WTG-Behörde des Kreises Olpe führt regelmäßige Prüfungen in der Einrichtung durch“, so der Kreis Olpe.

60 Mitarbeitende in Voll- und Teilzeit betreuen die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims Josefinum, das mittlerweile unter GFO Zentrum Wohnen & Pflege Josefinum firmiert. In der Einrichtung werden auch Demenzkranke betreut. Die GFO betreibt mehr als 100 Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen an rund 130 Standorten und mit 15.000 Mitarbeitenden in Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz.