Melbecke. Über 20 Lämmer sind auf dem Quinkenhof in Melbecke geboren. Bald bewirtschaften sie das Naturschutzgebiet in Elspe. Feriengäste sind begeistert.
Das süße braune Lämmchen ist vor wenigen Tagen erst geboren und noch ganz unbeholfen auf den Beinen. Langsam und zaghaft setzt es ein Beinchen vor das andere und fällt im hohen Stroh immer wieder um. Auf dem Quinkenhof in Melbecke sind gerade 19 süße Lämmer geboren worden, die vor allem die Urlaubsgäste verzücken. Die Lämmer sind mit Nummern versehen – fortlaufend, um sie den Müttern zuordnen zu können. „Namen geben wir nur den Lämmern, die wir mit der Flasche aufziehen müssen, weil es einfach zu viele sind. Letztes Jahr hatten wir eine ‚Mähgret‘. Bislang hat noch kein Mutterschaf ein Kleines abgestoßen“, erzählt Tina Quinke, Betreiberin des Quinkenhofs.
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„Die sind so zuckersüß“, ruft die achtjährige Emilia, die mit ihren Eltern Katrin und Sascha aus Essen für einen Osterurlaub aufs Land gekommen ist: „Mama hat fast geweint, als sie die ersten Lämmer kurz nach der Geburt gesehen hat.“ Die kleine Familie genießt die Auszeit, gemeinsame Mama-Kind-Reitstunden und die neugeborenen Lämmer, die jeden Tag mehrfach besucht werden.
Kleine Lämmer: überwiegend Mehrlingsgeburten
Mit viel Herzblut kümmern sich Tina und Guido Quinke seit mehr als zehn Jahren um ihre Schafe. Zu den 24 Schafen gesellen sich bislang, passend zur Osterzeit, schon 19 Lämmer. „Eigentlich geht man davon aus, dass 1,5 Lämmer geboren werden. Da sind wir locker drüber. Zwillinge und sogar Drillinge haben bislang neun unserer Schafe auf die Welt gebracht“, erzählt Tina Quinke, die davon ausgeht, dass fast alle Schafe tragend sind, während sie im Stall den Kopf einer werdenden Mutter streichelt.
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Die Zeit rund um die Geburten der Lämmer ist für Familie Quinke eine besonders intensive, aber auch aufwendige Zeit. „Wir haben schon einige Nächte hier im Stall verbracht, trotzdem wollen wir es nicht missen“, berichtet Guido Quinke. Denn seine Schafe haben eine wichtige Aufgabe. Seit zehn Jahren bewirtschaften die Quinken im Auftrag des Kreis Olpe die Naturschutzgebiete in der Nähe des Elspe Festivals. Nach Aussage der Kreisverwaltung beweiden die Schafe den mit Wacholdern bestandenen Kalkmagerrasen des Naturschutzgebiets Rübenkamp und Wilhelmshöhe. „Die spezielle Flora des Gebietes lässt sich nur durch die regelmäßige Beweidung mit Schafen erhalten“, so der Kreis Olpe.
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Und so lassen sich bereits jetzt erste Erfolge im Naturschutzgebiet erkennen. „Seltene Insekten und Orchideenarten kommen langsam zurück. Zu unseren Schafen, gehen auch noch Ziegen mit, um die Grasnarbe zu pflegen“, beschreibt Familie Quinke. Zum 1. Mai ist Schafauftrieb und dann geht es für die Mutterschafe und ihre Lämmer ins zwei Kilometer entfernte Naturschutzgebiet, nachdem sie zuvor hofnah auf den Wiesen angeweidet wurden. Für sechs bis acht Wochen kommen die Schafe im Juni/Juli dann zurück zum Quinkenhof, um geschoren zu werden und weil die Bocklämmer aussortiert werden, ehe es zurück in die Heidelandschaft geht.