Wenden. Das Ehepaar Siepermann betreibt den Berghof seit 25 Jahren. Jetzt feiern sie ihr 25-jähriges Jubiläum. Das ist ihr absolutes Erfolgsrezept.

In der Wendener Gastronomie gibt es ein besonderes Jubiläum: Seit 25 Jahren haben Christian und Bettina Siepermann das Restaurant „Landhaus Berghof“ gepachtet. Keinem anderen Gastronomen, der im Raum Olpe/Siegen aktuell arbeitet, ist das nach Angaben der Krombacher Brauerei – so schreibt es das Landhaus Berghof in seiner Pressemitteilung – gelungen.

Als Christian Siepermann im März 1999 den Berghof übernahm, gab es in der Gemeinde Wenden noch mehr als ein Dutzend Gastronomen. Die meisten davon haben nicht überlebt. Anders der Berghof, der zwischen Wenden und Hünsborn am Waldrand in der Nähe der Kapelle Dörnschlade gelegen ist.

„Qualität setzt sich durch“, sagt Christian Siepermann, der gehobene deutsche und internationale Küche serviert. Natürlich sei das Geschäft anstrengend, aber es habe ihm immer Spaß gemacht. „Wir waren und sind mit Leib und Seele Gastgeber.“ Der Berghof ist einer der wenigen Restaurants in der Region, die sechs Tage pro Woche aufhaben und einen Mittagstisch anbieten.

Siepermann, 57 Jahre alt, kommt aus Bergneustadt. Nach einer Ausbildung zum Metzger und einer weiteren zum Koch, arbeitete er in verschiedenen Restaurants – etwa in Bayern, der Schweiz und auf Sylt. Nach 15 Jahren wollte er sich dann in seiner Heimat selbstständig machen.

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Zunächst war er skeptisch, sich im beschaulichen Wenden niederzulassen. Doch als er den sonntäglichen Andrang des Restaurants beobachtet hatte, sagte er zu. Heiligabend 1998 unterschrieb er den Pachtvertrag. Nach Umbauarbeiten öffnete das Lokal im März 1999. Zuvor hatte Burkhard Otterbach das Restaurant geleitet. 2000 lernte Christian Siepermann seine heutige Frau Bettina kennen. Sie ist seither im Service tätig.

Christian und Bettina Siepermann haben das „Landhaus Berghof“ in Wenden seit 25 Jahren gepachtet.
Christian und Bettina Siepermann haben das „Landhaus Berghof“ in Wenden seit 25 Jahren gepachtet. © privat | Privat

Gepachtet haben die beiden das Restaurant von Ulrich Stracke und seine Frau Regina Piroth-Stracke. Seit 2017 leitet Familie Siepermann auch das zur Immobilie gehörende Hotel, das in 15 Zimmern Platz für 26 Besucher bietet. Vorher hatte Familie Stracke das Hotel geleitet. Christian Siepermanns Zwillingsbruder Ralf organisiert den Hotelbetrieb.

„Wir haben uns im Dorf einen guten Ruf erarbeitet“, sagt Bettina Siepermann, 60 Jahre alt. Das liegt auch an den langjährigen Mitarbeitern. Nachdem Christian Siepermann den Berghof übernommen hatte, wechselte auch Thorsten Fillinger nach Wenden. Mit dem Koch arbeitet er insgesamt seit 30 Jahren zusammen.

Landhaus Berghof in Wenden: 140 Beschäftigte

Seit 20 Jahren gehört Kerstin Götz, seit 17 Jahren Katharina Meurer zum Serviceteam des Berghofs. Insgesamt beschäftigt das Lokal rund ein Dutzend feste Mitarbeiter, fünf davon in der Küche. In den vergangenen 25 Jahren zählte Familie Siepermann insgesamt 140 Beschäftigte.

Zu den prominenten Besuchern des Berghofs gehört der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, oder der einstige FC-Bayern-Spieler Andreas Herzog. Auch die erste „Tagesschau“-Sprecherin Dagmar Berghoff sei öfter zu Gast, erzählt Christian Siepermann.

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Die schwierigste Zeit war für ihn die Coronapandemie, als er monatelang schließen und sein Personal in Kurzarbeit schicken musste. „Wir konnten die Verluste dadurch kompensieren, dass unsere Stammgäste unser Außer-Haus-Angebot sehr gut angenommen haben.“

Bis auf die Corona-Delle sei der Umsatz stetig gestiegen, berichtet Siepermann. Aktuell kämpft er wie alle Gastronomen mit steigenden Kosten für Energie und Personal. Weil die Bundesregierung die Mehrwertsteuer zum Jahreswechsel wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben hat, sah er sich gezwungen, die Preise zu erhöhen. „Gott sei Dank sind uns die Kunden treu geblieben“, sagt er. „Das Reservierungsbuch ist gut gefüllt.“

Wegen der widrigen Umstände ist nach Angaben der Bonitätsauskunft Crif jeder achte Gastronomiebetrieb insolvenzgefährdet. Familie Siepermann will in Wenden weitermachen. „Ein paar Jahre lang werden wir noch für unsere Gäste da sein.“