Kreis Olpe. Der neue Schulsozialindex liegt vor und stuft Schulen anhand ihrer sozialen Rahmenbedingungen ein. So steht es um die Schule ihres Kindes.

Wer sich die jüngst neu aufgelegten Zahlen des Schulsozialindex im Kreis Olpe anschaut, wird feststellen, dass die Schulen im Kreis Olpe im Vergleich zu anderen Kreisen in niedrigen oder mittleren Sozialindex-Stufen eingeordnet wurden. Zwar zeigt der neue Katalog, dass im Vergleich zu 2020 einige Schulen im Kreis Olpe in den Indexstufen höher eingeteilt wurden, was für den Kreis Olpe jedoch keine dramatische Auswirkung hat.

Die Zahlen von eins bis neun zeigen an, wie hoch oder niedrig die Belastung an den Schulen im sozialen Bereich ist. Eine eins steht für eine geringe Belastung, eine neun hingegen für die höchste Belastung. Doch was ist überhaupt der Schulsozialindex und was bedeutet das für die Schule meines Kindes? Nach 2020 gab es jetzt für das Jahr 2023 eine Neuberechnung für alle Schulen, wobei die privaten Schulen dabei nicht berücksichtigt wurden.

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Maßgebliche Indikatioren für den Schulsozialindex

In die Bewertung des Schulsozialindex fließen einige Indikatoren mit ein. Das sind zum einen im jeweiligen Einzugsgebiet die Kinder- und Jugendarmut, der Migrationshintergrund, Kinder, die nicht überwiegend die deutsche Familiensprache sprechen, sowie die Förderschwerpunkte Sprache, emotionale und soziale Entwicklung und Lernen.

Der Schulsozialindex im Kreis ist nicht dramatisch.
Britta Halbe, Schulamtsdirektorin für den Kreis Olpe

„Der Schulsozialindex im Kreis ist nicht dramatisch. Die Skala ist ein Instrument, um die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft jeder einzelnen Schule abzubilden“, erklärt Britta Halbe, Schulamtsdirektorin des Kreises Olpe. So kann, laut Britta Halbe, die soziale Belastung von Schulen besser eingeschätzt und damit gezielter unterstützt werden, um für Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu sorgen. „Die Schulen, die eine höhere Einstufung durch die Neuberechnung erhalten haben, unterstützt das Schulamt entsprechend mit vorhandenen und durch das Land zur Verfügung gestellten Ressourcen“, berichtet die Schulamtsdirektorin.

Bei vier Schulen veränderte sich die Einteilung um zwei bis drei Stufen

Positiv für den Kreis Olpe ist, dass sich in den Stufen 1 und 2 über 45 Prozent der Schulen befinden. Einen Sprung nach oben auf der Skala machte die Gesamtschule Bigge-Lenne in Finnentrop. Hier attestiert der neue Index der Schule eine Veränderung von Stufe 4 auf 3. Schulleiter Thorsten Vietor sieht die Einstufung positiv für die Gesamtschule, kann den Grund dafür aber nicht ausmachen und berichtet von einem Anteil von circa 50 Prozent der Kinder, die mit Migrationshintergrund zur Schule gehen: „In die Statistik fließen alle Kinder ein, von denen ein Elternteil im Ausland geboren wurde. Für uns als Schule hat die Zahl des Schulsozialindexes keine große Bedeutung.“

Die Neuberechnung des Schulsozialindex attestiert hingegen vier Grundschulen eine höhere Indexstufe. Der Grundschule St. Nikolaus in Grevenbrück eine Veränderung der Indexstufe von 2 auf 5, dem Grundschulverbund Attandarra in Attendorn mit einer 3 auf eine 5, der Grundschule Hohenstein in Olpe mit 2 auf 4 und der Grundschule St. Katharina in Kirchhundem mit zuvor 1 auf 3 eine Veränderung um zwei bis drei Indexstufen.

Wir haben tolle ukrainische Kinder, die sich in unser Schulleben besser integriert haben als andere Kinder aus sozial schwachen Familien.
Wiebke Lösenbeck-Schulte, Schulleiterin der Attandara Verbund-Grundschule

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„Der Schulsozial-Index ist eine Zahl, die mit Leben gefüllt werden muss. In unserer Arbeit im Schulalltag findet diese Zahl keine Bedeutung. Denn wir fördern die Kinder seit Jahren individuell im jeweiligen Bedarf“, erklärt Wiebke Lösenbeck-Schulte, Schulleiterin der Attandarra-Verbund-Grundschule, dass sie mit ihrem Team auf kinderorientierte Pädagogik setzt. „Die Demokratiebildung ist an unserer Schule ein großes Thema“, berichtet die Schulleiterin, „wir haben tolle ukrainische Kinder, die sich in unser Schulleben besser integriert haben als andere Kinder aus sozial schwachen Familien.“ Einen Integrationsstellenzuschlag beantragt der Grundschulverbund alle zwei Jahre zur Unterstützung der Kinder, die Hilfe benötigen.

Ähnlich wie Lösenbeck-Schulte sieht es auch ihr Kollege Florian Bröcher, kommissarischer Schulleiter an der St. Nikolaus Grundschule in Grevenbrück: „Wir haben viele Migrationskinder. Unsere Arbeit bleibt die gleiche und die machen wir nicht am Index fest. Wie es unser Beruf verlangt, müssen wir die Kinder fördern und unterstützen und das tun wir.“