Olpe. Hüseyin Özdöner hat sich seinen Lebenstraum erfüllt – der 21-Jährige vermietet PS-Boliden und führt einen Kiosk. Seine Erfolgsgeschichte.

Hüseyin Özdöner ist erst 21 Jahre und sagt von sich selbst, dass Schule nie sein „Ding“ war. Trotzdem hat er sich einen Traum erfüllt, arbeitet in seinem neuen „Prime-Kiosk“ in der Woche über 70 Stunden und macht das, was ihm Spaß macht. Weil: „Wie Arbeit fühlt sich das nicht an“. Er vermietet Luxusautos ab 475 PS und entwickelt diese Geschäftsidee seit seinem 18. Lebensjahr weiter.

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Da ging es nämlich los – vor rund drei Jahren. In seiner Ausbildung zum Stuckateur mit einem Mercedes C63, der 476 PS unter der Haube hat. Hüseyin Özdöner ist ein Malocher. Obwohl es auf der Gesamtschule in Wenden nicht so gut lief mit den Noten, fand er eine Ausbildung zum Stuckateur bei Stuck Hesse in Attendorn. „Das war harte Arbeit. Jeden Tag stand ich bei Wind und Wetter auf dem Gerüst und habe malocht“, hat der 21-jährige Hillmicker bewiesen, dass er sich auch die Hände schmutzig macht. Nach seiner Ausbildung steigt er im Stuckateur-Betrieb seines Vaters ein, ehe er sich selbstständig macht und nun auf eigenen Beinen steht.

Gegenüber vom Berufskolleg des Kreises Olpe betreibt Hüseyin Özdöner einen Kiosk und setzt auf aktuelle Trends. 
Gegenüber vom Berufskolleg des Kreises Olpe betreibt Hüseyin Özdöner einen Kiosk und setzt auf aktuelle Trends.  © Olpe | Nadine Niederschlag-Grebe

Obwohl der in Olpe Geborene selbst nur einen sechs Jahre alten Polo fährt, hat er sich mit 18 schon für schnelle Karren interessiert. „Seriöse Autovermieter solcher Autos findest du im Umkreis nur wenige. Also habe ich mit dem Mercedes damals angefangen“, berichtet er von seinen Anfängen. Seit zweieinhalb Jahren boomt das Geschäft mit den Luxus-Sportwagen: „Die Leute mieten die Autos für Hochzeiten, aus Spaß und für privates Vergnügen.“ Wie er mit 21 Jahren diese PS-Boliden finanziert, will Hüseyin Özdöner nicht verraten, aus Angst vor Neidern.

Auch Frauen mieten die Luxusautos

Mittlerweile vermietet Hüseyin Özdöner drei Autos. Neben dem Mercedes C63 noch einen BMW M4 mit 510 PS und ein Audi R8 Cabrio mit 620 PS. Da sind nicht nur leuchtende Männeraugen vorprogrammiert, wenn sie das erste Mal aufs Gaspedal treten: „Es kommen auch immer wieder Frauen, die gerne mal das Vergnügen mit einem schnellen Auto haben möchten. Aber die männlichen Kunden überwiegen.“

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Ab 18 Jahren können die Sportwagen, die Hüseyin Özdöner als Mietwagen versichert hat, angemietet werden. Dabei gibt es vier Bedingungen, auf die der Jungunternehmer großen Wert legt: „Ein deutscher Personalausweis, ein deutscher Führerschein, ein Wohnsitz in Deutschland und eine Kaution sind fällig, bevor das Fahrvergnügen losgeht“.

Bis zu vier Bußgeldbescheide in der Woche

„Jede Woche flattern drei bis vier Bußgeldbescheide ins Haus, weil die Kunden zu schnell unterwegs waren. Die Anhörungsbögen sind durch die Mietverträge dann aber schnell beantwortet“, berichtet Özdöner, dass es immer mal wieder passiert, dass Kunden nach einer Spritztour mit seinen Autos auch mal einen Monat zu Fuß gehen müssen.

Hüseyin Özdöner ist Jungunternehmen mit seinen gerade einmal 21 Jahren. Er vermietet Luxusautos über 450 PS und betreibt in Olpe einen Kiosk.  
Hüseyin Özdöner ist Jungunternehmen mit seinen gerade einmal 21 Jahren. Er vermietet Luxusautos über 450 PS und betreibt in Olpe einen Kiosk.   © Olpe | Privat

Vor zwei Wochen verwirklichte der 21-Jährige dann eine weitere Geschäftsidee, somit ein zweites Standbein und eröffnete den „Prime-Kiosk“ gegenüber vom Berufskolleg des Kreises Olpe. „Bevor ich groß rede, mache ich es. Wir leben in Deutschland ja leider in einer Neidgesellschaft. Aber im Jahr 2024 sollten wir doch umdenken“, so Hüseyin Özdöner, der sich wünschen würde, wenn gerade ältere Bürger mal sagen würden: „Cool, dass sich ein junger Typ traut und seinen Traum verwirklicht.“ Seine Work-Life-Balance in einer 70-Stunden-Woche, begründet der Jungunternehmer darin, dass es sich nicht wie Arbeit für ihn anfühlt: „Ich liebe meinen Job und stehe jeden Morgen mit Freude auf.“

Stadt Olpe setzt bald auf Software gegen Leerstände

Auch wenn der neue Kiosk außerhalb der Innenstadt an der Berufsschule eröffnet wurde, freut sich Klarissa Hoffmann, Geschäftsführerin von „Olpe Aktiv“, darüber: „Jeder Leerstand, der in Olpe wiederbelebt werden kann, ist gut für das Erscheinungsbild. Leider ist die Entwicklung in Olpes Innenstadt sehr dramatisch. Vor allem fällt es schwer, aktuelle Leerstände mit guten Einzelhändlern aufzuwerten.“ Hier möchte die Stadt Olpe in Kürze ansetzen und mit einer Lern-Software auf einfache Weise Vermieter und Interessenten mit einer Geschäftsidee zusammenbringen.