Kreis Olpe. Einkaufsspaß außerhalb der Norm: Eine Kommune bietet keinen verkaufsoffenen Sonntag an, in einer weiteren steht es noch nicht fest.
„Am siebten Tage sollst du ruhen“, steht schon im Alten Testament. Es war im Jahr 321, als der römische Kaiser Konstantin den siebten Tag der Woche zum Tag der Arbeitsruhe erklärte. Seitdem gilt der Sonntag als Ruhetag, verbunden mit vielfältigen Auflagen. So dürfen nur die wenigsten Geschäfte öffnen. Doch es gibt Ausnahmen. Auf schönstem Behördendeutsch heißt es in der entsprechenden Landesverordnung: „An jährlich höchstens acht, nicht unmittelbar aufeinanderfolgenden Sonn- oder Feiertagen dürfen Verkaufsstellen im öffentlichen Interesse ab 13 Uhr bis zur Dauer von fünf Stunden geöffnet sein.“ Dieses öffentliche Interesse kann darin begründet liegen, dass örtliche Feste, Märkte, Messen oder ähnliche Veranstaltungen anstehen.
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Auch dürfen verkaufsoffene Sonntage angesetzt werden, wenn dies „dem Erhalt, der Stärkung oder der Entwicklung eines vielfältigen stationären Einzelhandelsangebot dient“ oder auch „dem Erhalt, der Stärkung oder der Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche“ respektive der Belebung der Innenstädte, Ortskerne, Stadt- oder Ortsteilzentren. Und auch „die überörtliche Sichtbarkeit der jeweiligen Kommune als attraktiver und lebenswerter Standort insbesondere für den Tourismus und die Freizeitgestaltung, als Wohn- und Gewerbestandort sowie Standort von kulturellen und sportlichen Einrichtungen“ ist ausreichender Grund für die Festlegung eines verkaufsoffenen Sonntags. Doch weil all diese Gründe zwar nachvollziehbar, aber schwer zu beweisen sind, haben sich in der Region die Vertreter der Kommunen mit den Dienstleistungsgewerkschaften darauf geeinigt, grundsätzlich solche Tage an örtliche Veranstaltungen zu koppeln.
Olpe und Attendorn mit je vier Terminen
In der Kreisstadt Olpe stehen 2024 vier verkaufsoffene Sonntage auf dem Plan. Der erste wird am 17. März im Zusammenhang mit dem Streetfood-and-music-Festival festgelegt. Der zweite verkaufsoffene Sonntag wird am 26. Mai in Verbindung mit dem Stadtfest „Olpe feiert unter den Linden“ terminiert. Früher als ursprünglich geplant, wird das zweite Olper Weinfest auf den 1. September vorgezogen, und auch hier ist ein verkaufsoffener Sonntag vorgesehen, auch wenn dieser Termin noch von der Kommunalpolitik bestätigt werden muss. Und der vierte verkaufsoffene Sonntag wird am 8. Dezember sein, umrahmt vom Historischen Weihnachtsmarkt auf dem Olper Marktplatz.
In Attendorn sind ebenso vier verkaufsoffene Sonntage geplant, vorbehaltlich entsprechender Genehmigungen von „Verdi“ und Co.: Das erste Mal öffnen die Attendorner Händler am Sonntag, 21. April, ihre Türen parallel zum Frühlingsmarkt. Dasselbe tun sie am 15. September wieder, wenn auf den Straßen der Hansestadt das Stadtfest gefeiert wird. Weitere verkaufsoffene Sonntage sind laut Kristin Meyer aus dem Amt für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus geplant für den 3. November während des Martini-Marktes sowie zum Abschluss während des Weihnachtsmarktes am Sonntag, 15. Dezember.
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In Finnentrop sind derweil zwei verkaufsoffene Sonntage geplant. Zunächst parallel zum Herbstmarkt in Bamenohl, und zwar am Sonntag, 29. September. Und dann während des Weihnachtsmarktes, der traditionell am zweiten Adventswochenende am und im Finnentroper Rathaus stattfindet. Das wäre in diesem Jahr der 8. Dezember.
Fünf Termine für Lennestadt – aber nicht stadtweit
In der Viel-Dörfer-Stadt Lennestadt gibt es mehrere Orte mit stationärem Einzelhandel, deshalb öffnen hier die Geschäften fünf Mal an Sonntagen, aber nicht immer im Zentralort Altenhundem. Los geht das sonntägliche Einkaufsvergnügen am 13. April in Altenhundem – in Verbindung mit einem Frühlingsmarkt. Zweiter Termin ist der 18. August in Verbindung mit dem Stadtfest, ebenfalls in der Lennestädter City. Eine Woche später, am 25. August, haben die Gäste des Kartoffelmarktes in Grevenbrück und natürlich auch alle anderen Verbraucher dort Gelegenheit, durch die geöffneten Geschäfte zu bummeln. Im Rahmen der Aktion „Lennestadt leuchtet...“ findet am 20. Oktober ein Herbstmarkt in Altenhundem statt, an dem ebenfalls verkaufsoffen in Altenhundem ist, ebenso am ersten Adventssonntag in Verbindung mit dem Weihnachtsdorf in Altenhundem. Welche Geschäfte genau öffnen werden, ist noch unklar.
Zwei Geschäfte sind zu wenig
Noch offen ist, ob es in Wenden in diesem Jahr einen verkaufsoffenen Sonntag gibt. „Sollte es einen verkaufsoffenen Sonntag geben, dann würde dieser im Rahmen des Kreativmarktes im Oktober stattfinden“, sagt Nicole Williams, bei der Gemeinde zuständig für Tourismus, Marketing und Wirtschaftsförderung. Es sollen noch Gespräche mit dem Vorstand der Werbegemeinschaft geführt werden. „Die Beteiligung war eher mau. Beim letzten verkaufsoffenen Sonntag hatten nur zwei Geschäfte offen. Da muss man überlegen, ob das überhaupt noch Sinn macht“, so Nicole Williams.
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Die kleinste Kommune des Kreises, die Stadt Drolshagen, plant einen einzigen verkaufsoffenen Sonntag: Hier sollen die Geschäfte der Rosestadt am Sonntag, 15. Dezember, zum Weihnachtsmarkt ihre Türen aufschließen dürfen. Hingegen wird es in Kirchhundem wohl keinen verkaufsoffenen Sonntag geben.