Attendorn. Im Rahmen des Regionale-Projekts „Lebensraum Sauerland-Seen“ will Attendorn eine neue Badestelle am Biggerandweg errichten. Das ist der Plan.

Am Biggerandweg in Attendorn soll eine naturnahe Badestelle entstehen. Nicht als Konkurrenz zum Strandbad in der Waldenburger Bucht oder zur Badestelle am Schnütgenhof nahe der Lister, sondern als attraktive Ergänzung, um die Aufenthaltsqulität am Biggesee auf Attendorner Stadtgebiet zu erhöhen. Konkret soll die neue Badestelle, ein wesentlicher Bestandteil des Regionale-2025-Projektes „Lebensraum Sauerland-Seen“, am Ufer des Langenohler Kopfes unterhalb der Bewegungsmeile, also am Biggerandweg zwischen Kraghammer Sattel und Schiffsanlegestelle Biggedamm, hergerichtet werden und Besucher aus nah und fern anlocken. Schon jetzt nutzen viele Leute diese Uferfläche, um dort ins kalte Nass zu steigen.

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„Wenn ich am Biggerandweg spazieren gehe, fühle ich mich wie an der Ostsee“, sprach SPD-Ratsvertreter Bernd Strotkemper im Stadtrat seine Begeisterung über die touristische Entwicklung an der Bigge aus. In den letzten Jahren enstand hier nicht nur die Bewegungsmeile, sondern auch ein Spielplatz oberhalb der Schiffsanlegestelle Biggedamm, den viele Familien mit ihren Kindern bei gutem Wetter nutzen. „Für mich hat dieser Bereich etwas von einem heimeligen Plätzchen.“ Der Ruhrverband als Betreiber des Biggesees hat das anvisierte Grundstück der Stadt Attendorn bereits verpachtet. Betriebsstellenleiter Ralf Stötzel freut sich auf die geplante Entwicklung am Langenohler Kopf, denn: „Wenn eine Badestelle, die schon heute genutzt wird, bald auch legal nutzbar wird, ist das eine gute Sache.“

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Laut Entwurfsplanung soll die neue Infrastruktur am Biggerandweg nicht nur modernen Ansprüchen gerecht werden, sondern sich optisch in das Landschaftsbild einfügen. Die naturnahe Badestelle soll ausgestattet werden mit zwei Wasserzugängen, zwei Umkleideschnecken, Fahrradabstellanlagen, mit vier Abfalleimern, zwei Liegeplateaus und zwei Sitzgruppen. Darüber hinaus sollen an der Badestelle Toilettenanlagen entstehen. Die Zuwegung vom Biggerandweg hinunter zum Ufer ist angedacht in Form eines kleinen Hackschnitzel-Wegs. Die Badegäste am Langenohler Kopf sollen zudem über eine digitale Anzeige vor Ort Informationen zu Wassertemperatur, Wasserstand oder Besucherdichte erhalten.

Brücke für 300.000 Euro?

Neben der naturnahen Badestelle am Langenohler Kopf will die Stadt ihre sportliches Angebot mit Hilfe der Regionale 2025 ausbauen. Geplant ist eine sog. Walking-Arena von der Waldenburger Bucht bis zur Reper Höhe und weiter nach Silbecke im Repetal. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln und dem Deutschen Skiverband soll eine Streckenführung mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und entsprechender Beschilderung konzipiert werden. Auf der Reper Höhe müsste dafür eine Brücke gebaut werden, um die L 697 zu überqueren. Kostenschätzung für die Fußgänger- und Radfahrerbrücke: rund 300.000 Euro. Eine Summe, die Meinolf Schmidt (UWG) als „nicht tragbar“ zurückwies. Ähnlich äußerte sich beispielsweise auch Matthias Pröll von den Grünen. Die Walking-Arena müsse auch ohne teure Brücke möglich sein. Als dritten Projektbaustein soll der Biggesee digital erlebbar gemacht werden, etwa durch eine digitale Schnitzeljagd am Biggerandweg. Bei einer Enthaltung fasste der Bauausschuss den Grundsatzbeschluss, die drei Projekte (Badestelle, Walking-Arena, digitaler Biggesee) im Rahmen der Regionale 2025 voranzutreiben.

Für Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) ist die neue Badestelle ein Puzzleteil zur Aufwertung des Biggesees auf Attendorner Stadtgebiet. „Ausgehend von der Tatsache, dass die Fläche schon heute für den Badespaß genutzt wird, wollen wir den Komfort deutlich verbessern und das Potenzial der Bigge an dieser Stelle etwas anheben.“ Wie an anderen Stellen auch, so will die Stadt bekanntlich ihre Waldenburger Bucht in Kombination mit dem neuen Ferienpark nicht nur für Urlaubsgäste, sondern auch für die heimische Bevölkerung attraktiver machen. Am Biggerandweg ist unter anderem auch ein weiterer Spielplatz geplant.

Die Stadt wird nach dem einstimmigen Beschluss des zuständigen Planungsausschusses und in der Annahme, dass der Stadtrat nicht anders beschließt, Haushaltsmittel für das kommende Jahr bereitstellen, zunächst jedoch bis Ende Februar den Antrag für den zweiten Regionale-Stern beantragen. Das ist Voraussetzung, um anschließend Fördermittel abzurufen und mit dem dritten Stern das Projekt schließlich umzusetzen. Die Kostenschätzung für Flächenaufwertung, Sanitäranlagen und digitale Erfassung an der neuen Badestelle belaufen sich auf knapp 240.000 Euro, wovon ein Großteil über ein Förderprogramm abdeckt werden soll.