Olpe. Ein 21-jähriger Olper ist wegen Körperverletzung und Bedrohung vor Gericht angeklagt. Es gibt noch weitere Vorwürfe gegen ihn.

Der junge Mann ist eine tickende Zeitbombe. Mit Alkohol und Drogen im Blut rastet er aus. Wegen Randale beim Olper Stadtfest im vergangenen Jahr und einem unvermittelten Faustschlag ins Gesicht eines Mannes beim Skaterplatz in Olpe war er am Donnerstag vor dem Olper Jugendschöffengericht angeklagt. Doch es gibt bereits weitere Verfahren gegen den Olper. Diese werden jetzt in dem Prozess mitverhandelt.

Um Körperverletzung und Bedrohung ging es beim Olper Stadtfest. Um 2 Uhr soll der Angeklagte am 21. Mai 2023 mehrere Gläser auf den Boden geworfen haben. Dann legte er sich mit drei jungen Männern an, die als Nachtwache eingesetzt waren und ihn aufgefordert hatten, den Marktplatz zu verlassen. Zu einem 24-Jährigen sagte er, dass er ihm ein Messer in den Hals rammen werde. „Der Angeklagte schlug dem Zeugen mit der rechten Faust ins Gesicht, so dass dieser auf den Hinterkopf fiel. Dann rief er zu den als Nachtwache eingesetzten Männern, dass er sie und ihre Familien vergewaltigen und abstechen werde“, so Staatsanwalt Dennis Lotz in der Anklage.

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Zudem soll der 21-Jährige am 22. Februar 2023 beim Skaterplatz in Olpe einen jungen Mann aufgefordert haben, ihm eine Zigarette zu geben. Als dieser sich weigerte, erhielt er einen Faustschlag ins Gesicht. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und eine blutende Nase. Bei den zwei weiteren Anklagen handelt es sich um gefährliche Körperverletzungen. Am 2. Oktober 2023 soll er in Olpe kurz vor Ladenschluss einen Kaufland-Mitarbeiter, der ihn darauf hingewiesen hatte, dass das Geschäft gleich schließt, mit der Faust und einer Metallhalskette geschlagen haben. Und schließlich soll er am 13. Oktober 2023 einem Taxifahrer am Olper Bahnhof von hinten eine leere Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben.

Die Faust kam aus dem Nichts. Ich bin nach hinten umgefallen.“
Zeuge, der für die Nachtwache beim Stadtfest eingesetzt war

Vor Gericht offenbarte der junge Olper große Erinnerungslücken. „Ich kann mich leider nicht erinnern. Ich weiß, dass es zu einem Konflikt gekommen ist, aber die Bedrohungen kann ich mir schlecht vorstellen. Ich würde niemals so etwas tun. Ich war auf jeden Fall stark alkoholisiert, hatte Hochprozentiges getrunken und Cannabis genommen“, sagte er zum Zoff beim Stadtfest. Und zum Vorfall beim Skateplatz meinte er: „Ich würde niemanden ins Gesicht geschlagen, weil er mir keine Zigarette gibt.“ Keine Erinnerung habe er zudem an den Schlag mit der Glasflasche auf den Taxifahrer. Und im Kaufland sei es so gewesen, dass der Mitarbeiter ihn gepackt und mit der Kette geschlagen habe.

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„Die Faust kam aus dem Nichts. Ich bin nach hinten umgefallen“, sagte der 24-Jährige, der beim Stadtfest den Hieb abbekam. Der Angeklagte sei angetrunken und stark aggressiv gewesen. „Ich hatte den Eindruck, dass er auf Stress aus war“, sagte auch ein Kollege, der beim Stadtfest ebenfalls als Nachtwache tätig war. „Er packte mich am Kragen und hat mir voll auf die Fresse geschlagen. Ich ging zu Boden und habe Blut gespuckt“, berichtete der 21-Jährige, der dem Angeklagten keine Zigarette gegeben hatte.

Fortsetzung am 23. Januar

Seine Freundin, die damals mit ihm am Skaterplatz gewesen war, sagte vor Gericht, dass sie der Angeklagte kontaktiert habe: „Er kam vor zwei Wochen zu mir und sagte, ich solle nicht hierhin gehen, sonst würde ich sehen, was ich davon habe.“ Zur Frage von Staatsanwalt Lotz, wie sie das empfunden habe, meinte sie: „Mir kam das vor, als wolle er mir drohen und mich schlagen.“ Der Prozess wird am 23. Januar um 12.30 Uhr fortgesetzt. Dann werden zunächst weitere Zeugen gehört.