Lennestadt. Ministerin Mona Neubaur zeichnet in Lennestadt den Verein „Viele Hände für die Hoffnung e.V“ mit dem Thomas-Morus-Preis aus.

Es war ein großer Abend für die Stadt Lennestadt. In schwierigen Zeiten zusammenrücken und gemeinsam für das streiten und arbeiten, was wirklich wichtig ist. Das ist die Botschaft der Bürgerbegegnung zu Ehren des Stadtpatrons Thomas Morus am Mittwochabend im Rathaus. Für die Ukraine-Hilfe, den Verein „Viele Hände für die Hoffnung e.V.“ ist dies schon lange eine Selbstverständlichkeit. Das Team um Matthäus Wanzek wurde für ihr unermüdliches Engagement mit dem Thomas-Morus-Preis ausgezeichnet. Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin des Landes NRW, überreichte die Auszeichnung und gratulierte im Namen des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ich ziehe den Hut vor Ihrer Leistung und gratuliere im Namen des Landes Nordrhein-Westfalen.
Mona Neubaur in Ihrer Laudatio

Schon kurz nach der Invasion russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 hatten sich in Lennestadt spontan Menschen zusammengefunden, um Hilfe für die Menschen in dem überfallenen Land zu organisieren. Ausgehend von Lennestadt wurden schnell Hilfstransporte in die Ukraine organisiert. Bis heute, mittlerweile als Verein „Viele Hände für die Hoffnung e.V.“, sind die Frauen und Männer der ersten Stunde weiterhin aktiv, um Hilfe bis in die umkämpften Gebiete zu bringen.

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW, trägt sich in Goldene Buch der Stadt ein.
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW, trägt sich in Goldene Buch der Stadt ein. © WP | Volker Eberts

„Sie sind ein Aushängeschild der Stadt Lennestadt. Sie haben sich selbst in Gefahr gebracht, um anderen zu helfen. Das ist Zivilcourage und Mut. Sie können die Gründe dafür sein, dass Leute, die die Stadt verlassen haben, wieder zurückkommen. Ich ziehe den Hut vor Ihrer Leistung und gratuliere im Namen des Landes Nordrhein-Westfalen“, lobte die sichtlich beeindruckte Ministerin in ihrer Laudatio die Vertreter des Vereins im Saal, neben dem Vorsitzenden Matthäus Wanzek Elisabeth Schöpf, Simone Budde, Michael Bock, Artur Karas und Barbara Stefan.

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Wanzek gab das Lob an die vielen Bürgerinnen und Bürger zurück, die die Initiative unterstützt haben und unterstützen. „Ohne die Lennestädter hätten wir das nicht hingekriegt. Am Sonntag fahren wir wieder nach Charkiw, weil es wichtig ist und gemacht werden muss. Die Ukraine ist ein riesiges Land mit tollen Menschen.“ Mit einem riesigen Applaus und stehenden Ovationen zollten die Zuhörer im Ratssaal ihren Respekt für die humanitäre Arbeit des Vereins. Der Preis, mit dem besondere Verdienste im Ehrenamt ausgezeichnet werden, wurde zum ersten Mal seit 2009 wieder vergeben und ist mit einer Geldsumme von 500 Euro dotiert.

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Begonnen hatte die traditionelle Bürgerbegegnung mit zarten Harfentönen von Leon Lorey, begleitet von Michael Nathen am Klavier. Es war der Auftakt eines unterhaltsamen und bunten Abends mit gehaltvollen Redebeiträgen, viel Musik, frisch, abwechslungsreich und vielseitig. In einer Ökumenischen Andacht mit den Pfarrern Ludger Wollweber und Dr. Jörg Ettemeyer skizzierte Ludger Wollweber treffend ein Bild der Zeit mit vielen schlechten Nachrichten über Krieg, Hass und Katastrophen und appellierte daran, die Rechte, die sich die Menschen über die UNO selbst gegeben haben, ernst zu nehmen. Spontaner Applaus für mahnende Worte.

Die Stadtverordneten erneuern während der Bürgerbegegnung im Rathaus ihre Verpflichtung, zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger zu wirken.
Die Stadtverordneten erneuern während der Bürgerbegegnung im Rathaus ihre Verpflichtung, zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger zu wirken. © WP | Volker Eberts

Die Ehre, den Stadtverordneten ihre Verpflichtung abzunehmen, zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger zu wirken, hatte Margitta Schöttler (SPD). Sie ist mit 80 Jahren neue Alterspräsidentin des Stadtrates. Dass es diese jährliche Verpflichtung überhaupt gibt, beeindruckte Festrednerin Ministerin Mona Neubaur. „Was für eine tolle Tradition“, sagte sie in ihrer Rede und zeigte sich sehr angetan vom Programm des Abends, u. a. mit dem Frauenchor The Potteries der Musikschule, der das Lied „Somewhere over the Rainbow“ interpretierte, und der Musical-Company des Gymnasiums Maria Königin, die mit einem Medley Werbung für ihr neues Projekt „The greatest Showman“ machte.

Die Musikschule Lennestadt-Kirchhundem, die Musical-Company des Gymnasiums Maria Königin (Foto), Harfenist Leon Lorey  und Michael Nathen (Klavier) sorgten für den unterhaltsamen Part der Bürgerbegegnung.
Die Musikschule Lennestadt-Kirchhundem, die Musical-Company des Gymnasiums Maria Königin (Foto), Harfenist Leon Lorey und Michael Nathen (Klavier) sorgten für den unterhaltsamen Part der Bürgerbegegnung. © WP | Volker Eberts

„Ich bin wohlig im Herzen, das passiert einer Ministerin nicht so oft“, sagte Neubaur und es klang überzeugend. Zuvor hatte sie im Sinne von Thomas Morus skizziert, worauf es in schweren Zeiten ankommt: das eigene Gewissen überprüfen, sich nicht durch Fake News auseinanderbringen lassen, demokratisch streiten ohne Ächtung der Andersdenkenden und die eigene gemeinsame Sprache behalten: „Wenn wir nicht versuchen, Probleme gemeinsam zu lösen, dann gewinnen die, die nur spalten wollen.“

Bürgermeister Tobias Puspas hatte der grünen Ministerin in seiner Begrüßung („Wir sind stolz, dass Sie bei uns sind.“) viel Input über die „junge, starke Stadt Lennestadt“ gegeben. „Heute geht es hier um die Bürger. Wir stehen auf persönliche Kontakte, weil die Computer eh nicht funktionieren“, so der Bürgermeister. Die Ministerin nahm´s ernst und blieb noch lange nach dem Schlussakkord der Lennestadt-Hymne im Saal, um mit Bürgerinnen und Bürgern zu reden und das ein oder andere Autogramm zu schreiben.