Finnentrop. Nach dem schrecklichen Vorfall in Finnentrop arbeiten Polizei und Staatsanwaltschaft an der Aufarbeitung. Das wissen wir bislang.
Einen Tag nach dem Tötungsdelikt in Finnentrop arbeiten die Mordkommission der Hagener Polizei und Staatsanwaltschaft aus Siegen unter Hochdruck daran, die Hintergründe dieser schrecklichen Tat aufzudecken. Am Mittwochmittag war ein 72-jähriger Mann nach derzeitigem Ermittlungsstand von einem 18-jährigen Jugendlichen, der sich noch am späten Mittwochnachmittag der Polizei stellte, niedergestochen worden. Passanten fanden den Senior schwer verletzt in der Kirchstraße, weniger Meter von seinem Wohnhaus entfernt, und verständigten den Notarzt. Die Stichverletzungen waren jedoch zu massiv, der Mann verstarb trotz Rettungsmaßnahmen vor Ort.
Im Rahmen einer Presseerklärung am Freitag, 5. Januar, teilen Staatsanwaltschaft und Polizei Hagen mit, dass im Fall der Tötung eines 72-jährigen Mannes am 3. Januar der 18-jährige und zuvor festgenommene Tatverdächtige am Donnerstag, 4. Januar, auf Antrag der Siegener Staatsanwaltschaft einer Haftrichterin vorgeführt wurde. Diese erließ Untersuchungshaftbefehl wegen Totschlags. „Weitergehende Auskünfte können zum derzeitigen Zeitpunkt nicht erteilt werden“, heißt es in der Presseerklärung.
In einer weiteren Pressemitteilung heißt es: „Nach dem Tötungsdelikt am 3. Januar in Finnentrop wurde der Leichnam des 72-jährigen Verstorbenen am 05.01.2024 auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Siegen obduziert. Es konnten zahlreiche Einstiche in den Körper festgestellt werden“, so die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium. „Todesursächlich war ein direkter Stich in das Herz des Opfers. Das Verletzungsmuster lässt auf ein Messer als Tatwaffe schließen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Siegen und einer Mordkommission des Hagener Polizeipräsidiums zu den konkreten Umständen der Tat und zu dem Motiv dauern weiter an. Weitergehende Auskünfte können derzeit nicht erteilt werden.“
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Was mittlerweile klar ist: Der Senior war mit seinem Hund unmittelbar vor der Tat im nahe gelegenen Lennepark unterwegs. Laut Polizeihauptkommissar Sebastian Hirschberg, Pressesprecher der Hagener Polizei, sei der Mann nach bisherigem Ermittlungsstand aber nicht im Lennepark angegriffen worden, wie es zunächst die Runde machte. Hirschberg: „Der genaue Tatort ist noch unbekannt und Gegenstand der Ermittlungen.“ Möglicherweise hat die Polizei dafür aber das Tatwerkzeug gefunden. „Die intensive kriminalpolizeiliche Arbeit führte zur Auffindung eines Messers. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.“ Zum mutmaßlichen Tathergang und der Frage, ob sich Täter und Opfer kannten, würden aus ermittlungstaktischen Gründen keine Informationen erteilt. „Auskünfte zum Tatverdächtigen ebenfalls nicht. Das Motiv ist noch unklar“, so Hirschberg.
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Nach Recherchen unserer Redaktion soll es sich bei dem 18-jährigen Tatverdächtigen um einen Mann aus der Gemeinde Wenden handeln, der polizeilich durch zahlreiche Delikte bekannt ist.
Verteidiger schon in Aussicht
Zuständig bei der Staatsanwaltschaft Siegen ist Staatsanwalt Rainer Hoppmann, der im Verlaufe des Tages Ermittlungsergebnisse der Mordkommission aus Hagen erhielt und dann auf deren Grundlage den Haftbefehlsantrag stellte, wie er auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte. Hoppmann versicherte darüber hinaus, dass der 18-jährige Tatverdächtige nicht aus der Asylunterkunft stamme, die sich in der Nähe des Tatgeschehens befindet.
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Für die Haftrichtervorführung im Amtsgerichts Olpe hatte der Verdächtige bereits einen Verteidiger seiner Wahl genannt. Bei schweren Verbrechen wie Tötungsdelikten ordnet das zuständige Amtsgericht den Tatverdächtigen in der Regel einen Pflichtverteidiger zu. Staatsanwalt Hoppmann erklärte gegenüber unserer Redaktion auf die Frage nach dem weiteren Procedere, dass eine Obduktion noch nicht erfolgt sei, aber heute von ihm beantragt werde. Vorgenommen werde sie von der Rechtsmedizin in Dortmund. Der getötete Mann hinterlässt Frau, Kinder und Enkelkinder.