Finnentrop. Das kommunale Integrationszentrum des Kreises Olpe bietet eine kostenlose Kinderbetreuung-Alternative an – warum das Konzept kaum ankommt.

Fast täglich hört man von fehlenden Betreuungsplätzen für Kinder. Fachpersonal fehlt. Plätze, trotz Rechtsanspruch, können nicht gestellt werden. Überforderte Eltern, unzufriedene Kinder. In Finnentrop hingegen gibt es einmal in der Woche ein kostenloses Spiel- und Betreuungsangebot, doch es fehlen die Anmeldungen. Verkehrte Welt: Stell dir vor, es gibt Kinderbetreuung und keiner geht hin!

Bernadette Schüttgen, ausgebildete Erzieherin und Tatevik Aleksanyan sind voller Elan und Motivation. Immer donnerstags kommen sie ins Pfarrheim Finnentrop, um für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren ein Spiel- und Betreuungsangebot zu bieten. Kostenlos. „Wir wollen zusammen spielen, malen, lachen, singen, tanzen und Spaß haben“, so die beiden Frauen. Spielzeug, Malutensilien, alles da. Nur keine Kinder.

Bislang kein Zuspruch

„Wir haben die Kindergärten und alle einschlägigen Fachstellen informiert, doch bis jetzt haben wir keinen Zuspruch“, wundert sich Dagmar Sprenger vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) des Kreises Olpe, Träger des Angebotes. „Wir bieten hier einmal in der Woche auch eine Entlastung für Eltern an und die Kinder, die keinen Betreuungsplatz bekommen haben, können hier einen Morgen mit anderen Kindern verbringen.“


Auch Kinder mit Migrationshintergrund sind herzlich willkommen. Tatevik Aleksanyan, gebürtige Armenierin, sprich neben deutsch auch russisch. „Wenn die Eltern beispielsweise einen Sprachkurs besuchen oder Behördengänge zu erledigen haben, sind ihre Kinder hier gut aufgehoben“, so die Fachkräfte. „Vielleicht hilft es auch Familien, die Zeit bis zu einem Kindergartenplatz zu überbrücken.“

Das Angebot ist immer donnerstags von 9 bis 11.30 Uhr im Pfarrheim neben dem Rathaus. Anmeldungen unter schnuettgen-b@gmx.de oder tatevalexanyan11@gmail.com möglich.