Attendorn. Der Umzug vom Heggener Weg in den Alten Bahnhof ist abgeschlossen. Am Freitag wurde Einweihung in den neuen Räumen gefeiert.
Schon vor Jahren wollte das Jugendzentrum (JuZ) in die Innenstadt von Attendorn umziehen. Nun wurde dieser Traum wahr. Im ehemaligen Bahnhof hat das JuZ jetzt ein neues Zuhause gefunden. Das alte Domizil am Heggener Weg wird zur Flüchtlingsunterkunft. Helge Staat, Leiter des JuZ, freute sich, dass so viele Freunde und Förderer den Weg zur Einweihungsfeier am Freitag gefunden hatten. Eng ist gemütlich, hieß daher das Motto, als es die obligatorischen Grußworte gab.
Auch interessant
Die kamen zunächst von Alberto Zulkowski, Vorsitzender des Trägervereins. Er ließ die Geschichte der Jugendarbeit in der Hansestadt, die in den 1970/80 Jahren mit der offenen Jugendarbeit ihren Anfang nahm, Revue passieren. Aber auch die Geschichte des Bahnhofs ließ er nicht außer Acht. „Eigentlich sollte der Bahnhof ein Bürgerhaus werden, aber es scheiterte an den Kosten. Heute geht es hier um ganz andere Zahlen, aber trotz allem, das Ergebnis wird der Stadt guttun.“
Für den Jugendbeirat, vertreten durch Mo Modi und Lucia Remberg, hatte er einen Gutschein über 500 Euro im Gepäck. Der kann für ein noch zu bestimmendes Projekt im Haus verwendet werden. Bürgermeister Christian Pospischil freute sich besonders, dass sich auch die Jugendlichen mit ihren Ideen am neuen Standdort eingebracht haben. „Sie werden mit ihren Anliegen ernst genommen und können hier aktiv mitgestalten.“ Im Gepäck hatte er die Memory- und Monopoly-Editionen Attendorn. Da konnte sich Helge Staat die Frage nicht verkneifen, was denn der Bahnhof koste. „Das weiß ich nicht“, konterte Pospischil. „Aber ich weiß, wenn man das nicht bezahlen kann, geht man in die Attendorner JVA.“
An der Eröffnung nahm auch Keno Staat teil. Der 19-jährige Plettenberger hat ein Jahr Bundesfreiwilligendienst im JuZ absolviert. „Das hat meine Berufswahl schon beeinflusst“, erklärt er in der Küche des JuZ, als er Kaffee für die Gäste kocht. „Ich studiere jetzt soziale Arbeit. Es war eine tolle Erfahrung hier auf so viele Jugendliche unterschiedlicher Altersklassen und Herkunft zu treffen, die alle eine Stimme im JuZ haben dürfen.“
Zwei echte Fans des JuZ sind auch Hala Shaik Albasatneh und Fedaya Awad. Die beiden 15-Jährigen kommen aus Attendorn und sind täglich im Haus. „Früher haben wir uns mit unseren Freunden hier getroffen. Das war echt cool. Heute helfen wir selber mit“, so die zwei. „Wir unterstützen die Mitarbeiter bei Ferienaktionen oder Fahrten.“ Aber auch heute noch sind ihre eigenen Freizeitaktivitäten im JuZ. „Wir singen, tanzen, spielen und machen auch schon mal unsere Hausaufgaben hier“, zählt Hala Shaik Albasatneh auf. „Das JuZ ist eigentlich unser zweites Zuhause“, bringt es Fedaya Awad auf den Punkt.
Lesen Sie auch
- Wohnungsbrand in Heggen: 63-jähriger Bewohner leblos aufgeunden
- Internet-Ausfall in Drolshagen: Telekom-Netz soll wieder funktionieren
- Baby-Glück im Kreis Olpe: Das sind die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger
Auch Lucia Remberg vom Jugendbeirat war zunächst nur Besucherin des JuZ. „Ich habe beim Zirkusprojekt mitgemacht. Das war phantastisch.“ Irgendwann wurde auch sie zur Betreuerin und bietet nun mittwochs Stunden an. Das kann Basteln oder auch schon mal Kochen sein, je nachdem, was gerade gefragt ist. „Dann wurde ich für den Jugendbeirat vorgeschlagen“, so die 18-jährige Schülerin. „Da habe ich natürlich zugesagt, denn die Arbeit hier ist so wichtig.“
Das Jugendzentrum, nun im „Alten Bahnhof“, ist ein Platz, der speziell für die Bedürfnisse der Jugendlichen in Attendorn und Umgebung entwickelt wurde. Die Bahn vor der Tür bietet nun auch eine perfekte Anbindung an den ÖPNV. Hier sollen junge Menschen einen sicheren und inspirierenden Raum finden, um ihre Interessen zu verfolgen, neue Freundschaften zu schließen und ihre Talente zu entfalten.
Weitere Informationen gibt es unter 02722-9593-50.