Olpe. Ein neues Stadtmobiliar genau vor dem Pannenklöpper der Kreisstadt Olpe sorgte für große Irritationen – sogar Ratsmitglieder waren entsetzt.

Vor wenigen Tagen hatte die Kreisstadt Olpe per Pressemitteilung angekündigt, dass im Rahmen des „Sofortprogramms Innenstadt“, das vom Land ins Leben gerufen wurde, in neues Stadtmobiliar investiert werde, „um die Innenstadt attraktiver zu gestalten“. Neben Trinkwassersäulen und Blumenkübeln waren damit vor allem Bänke gemeint. Und zwei dieser Bänke sind Modelle der ganz besonderen Art: sogenannte Solarbänke, die einen WLAN-Hotspot und Möglichkeiten zur Aufladung von Mobiltelefonen bieten. Trotz dieser Vorteile sorgte zumindest eine der Bänke für wenig Begeisterung: Das giftgrüne Möbel wurde exakt vor dem Denkmal des Panneklöppers in den Marktplatz gedübelt. Der scharfkantige, moderne Technik-Look bot einen harten Kontrast zum historischen Ambiente des von dem renommierten Düsseldorfer Künstler Karl-Heinz Klein entworfenen Denkmals, das auf einem Bruchsteinsockel einen Breitschmied zeigt, der gerade eine Pfanne schmiedet – eine Reminiszenz an den Industriezweig, der der Stadt Ruhm und Geld brachte.

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Kaum war der Monteurtrupp abgerückt, meldeten sich erste empörte Augenzeugen, darunter Uwe Schmidt, Ratsmitglied der UCW, und Andreas Stenzel, sein Pendant von der FDP. Beide waren außer sich über die Auswahl des Standorts und die optische Verschandelung des Wahrzeichens. Eine Nachfrage unserer Zeitung bei Bürgermeister Peter Weber (CDU) sorgte für Beruhigung: Auch er war der Meinung, dass die Bank dort nicht hingehört.

Die giftgrüne Bank vor dem Pannenklöpper-Denkmal ist – fast spurlos – verschwunden.
Die giftgrüne Bank vor dem Pannenklöpper-Denkmal ist – fast spurlos – verschwunden. © Olpe | Josef Schmidt


Leuchtend grün und modern, störte die neue Bank, die mit modernster Technik versehen ist, deutlich den Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, den Panneklöpper.
Leuchtend grün und modern, störte die neue Bank, die mit modernster Technik versehen ist, deutlich den Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, den Panneklöpper. © Olpe | Josef Schmidt

Das Mobiliar sei von einem Unternehmen im Auftrag der Stadt aufgestellt worden, allerdings sei der Standort vor dem Denkmal so nicht abgestimmt gewesen, so Weber: „Die Bank bleibt da natürlich nicht stehen, das ist unmöglich“, so seine eindeutige Aussage. Allerdings wurde die ungewohnte Optik über das Wochenende auf mancher Smartphone-Kamera zum beliebten Fotomotiv. Bis heute: Am Vormittag rückte das von der Stadt beauftragte Unternehmen an, schraubte die Bank ab und hob sie per Kran auf die Ladefläche ihres Lkw. Bis auf zwei Fundamentsteine, die aufwendig ins Kopfsteinpflaster eingepasst wurden, ist nun von dem harten Kontrast zwischen High-Tech und Handwerkstradition nichts mehr zu sehen. Ein neuer Standort ist noch nicht festgelegt; laut Technischer Beigeordenter Judith Feldner wird derzeit geprüft, wo das High-Tech-Gerät endgültig seinen Standort finden soll.