Olpe. Bürger in Olpe wollen ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Jetzt ist bald eine große Kundgebung auf dem Marktplatz geplant.
Rund 35 Bürger trafen sich am Montagabend in der ehemaligen Imbergschule, um sich für ein Zeichen in Olpe gegen Antisemitismus zusammenzuschließen. Geladen hatte Dr. Gerd Reichenbach neben Zivilpersonen auch Vertreter aus verschiedenen Organisationen, Parteien und Schulen. Als besonderen Gast konnte Reichenbach Hartmut Hosenfeld aus Attendorn begrüßen. Der Attendorner hat sich mit seinem Engagement „Jüdisch in Attendorn“ einen Namen weit über die Kreisgrenze hinaus gemacht.
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Doch zunächst wurde die Frage diskutiert, ob es überhaupt eine Demonstration oder Kundgebung auf dem Marktplatz geben sollte. „Wir müssen ganz klar machen, was unsere Botschaft ist“, so ein Mitstreiter. Wer soll eingeladen werden, was sind die Befürchtungen und wann soll dieses Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden. Außerdem wurde heftig um die Ausrichtung gerungen. Sollte diese Veranstaltung eine Friedenskundgebung im Allgemeinen oder eine definierte Aktion gegen Judenfeindlichkeit werden?
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Nach einem intensiven Meinungsaustausch und einer Rücksprache mit der örtlichen Polizei wurde beschlossen, am 10. November um 16 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz in Olpe gegen Antisemitismus zu laden. Der 10. November wurde extra gewählt, da dieses der Tag der Novemberpogrome in der Kreisstadt vor 85 Jahren war. Besonders auch die muslimische Gemeinde und deren Vertreter sowie alle, die Solidarität mit jüdischen Mitbürgern in Deutschland und mit Juden weltweit zeigen wollen, sind herzlich eingeladen.
Über den Ablauf der Kundgebung wird ein achtköpfiges Gremium rund um Gerd Reichenbach noch beraten. Doch schon jetzt ist für Gerd Reichenbach klar: „Der 7. Oktober und der Überfall durch die Hamas war ein Zivilisationsbruch.“ Auch Hartmut Hosenfeld sprach sich für die Kundgebung aus. „Das schlimmste war und ist das Schweigen der Mehrheit. Wir sind jetzt hier und heute alle gefragt und müssen Kante zeigen.“