Attendorn. In Attendorn hat sich die Situation rund um die Postzustellung weiter verschlechtert. Viele Bürger bekommen über mehrere Wochen keine Post.

Ob bei Online-Bestellungen, wichtigen Dokumenten oder persönlichen Briefen – eine zu späte Zustellung ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch zu ernsthaften Konsequenzen führen. In der Stadt Attendorn gibt es in einigen Bezirken seit Februar große Probleme in der Brief- und Paketzustellung. Nun hat sich im Herbst die Situation weiter verschärft – zum völligen Unverständnis von Mitbürgern.

Zustand hat sich nicht verbessert

„Bei uns in Biekhofen lagen Briefe auch mal vor dem Briefkasten oder gar auf der Straße. Dieser Zustand ist äußerst unbefriedigend““, erzählte Stadtverordneter Manuel Thys (Union für Attendorn) unserer Zeitung noch vor wenigen Wochen. Nach der deutlichen Kritik hat sich an der Situation nur sporadisch etwas verändert. „In der Woche nach der ersten Veröffentlichung klappte alles blendend. Mittlerweile ist das alles wieder unverkommen“, berichtet Thys.

Immer noch könne für den Bezirk Biekhofen nicht ansatzweise von einer regelmäßigen Postzustellung gesprochen werden – vor allem bei größeren Paketen käme es nachbarschaftsübergreifend zu deutlichen Verzögerungen. Thys skizziert dazu ein Beispiel: „Die ganze Nachbarschaft hat die gleiche Mitteilung bekommen, dass Pakete vor der Haustür abgelegt wurden, aber sie waren einfach nicht da und kamen erst zwei Tage später an.“ Laut dem Stadtverordneten seien die Pakete flächendeckend nicht zugeliefert worden. Und auch der Briefverkehr komme nur „sehr unregelmäßig bei den Bewohnern an. Der Attendorner schildert Zustände, in denen viele Briefkästen-Postfächer entweder völlig leer stehen oder vor Post überlaufen – das führe teilweise dazu, dass Briefe vor das Postfach gelegt würden und dann im Verlaufe des Tages auf die offene Straße fliegen.

Über Wochen keine Post im Briefkasten

Nach aktuellem Stand würde sich der Attendorner Bürger Dirk Wilmers sogar schon über Post vor seinem Briefkasten freuen. Inzwischen wartet er fast zwei Wochen auf Briefe und Bestellungen, als nun auch noch seine vorbestellte Zeitung von der FAZ für eine Woche nicht geliefert wird, platzt ihm der Kragen: „Das ist einfach unmöglich und eine Riesen-Sauerei.“ Erst bei einem Besuch im eigenen Postverteilzentrum kommt er zwischenzeitlich an seine zugeschickten Unterlagen. Die Bilanz: Sechs Briefe, darunter einer vom Finanzamt, drei Zeitschriften und die FAZ vom vorletzten Mittwoch.

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Wilmers sieht die Poststelle in der Pflicht – die eingesetzten Mitarbeiter nimmt er hingegen in Schutz. „Wir sehen ja, dass die Postboten hier teilweise samstags von vier bis fünf austeilen“, glaubt er, dass das Hauptproblem im zu dünn besetzten Mitarbeiterstab liegt.

Die Situation bleibt voraussichtlich weiter angespannt und auch beim Stadtverordneten ist die Geduld langsam erschöpft: „Es ist lästig und die Post hat die Aufgabe, pünktlich zu liefern. Letztlich kommt die Post ihrer Verantwortung nicht nach.“ Manuel Thys fordert daher ein Umdenken und eine Umstrukturierung bei der Post: „Wenn sich die tägliche Lieferung nicht realisieren lässt, muss man das Personal zumindest alle zwei Tage durch alle Bezirke fahren lassen“, betont er.

Umstrukturierung gefordert

Um dies umzusetzen, brauche es aber auch eine gute Personal-Rotation. Bislang habe es aus seiner Sicht am Willen zur Veränderung im Unternehmen gefehlt. „Ich verstehe nicht, warum sie das nicht anders strukturieren“, hält er fest, dass sich grundlegend etwas verändern muss.

Laut Deutscher Post habe sich die Zustellsituation in der Hansestadt jüngst wieder stabilisiert, „wenn auch vereinzelte Zustellabbrüche aufgrund der deutlich angestiegenen Paketvolumina nicht gänzlich auszuschließen sind.

Unsere Arbeitsabläufe sehen vor, dass spätestens am Folgetag dann auch in einem solchen betroffenen Bereich die nächste Zustellung erfolgt“, ergänzt der Sprecher. Betroffene, die tagelang auf ihr Pakete oder ihren Brief warten, können sich in solchen Fällen entweder bei der Beschwerdestelle der Deutschen Post oder bei der Bundesnetzagentur melden, auch hier gibt es ein Online-Beschwerdeportal.

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