Listerscheid. Die Jungunternehmer Nico Böhne und Joschka Klein vermieten ihre Autoscooter-Anlage. Jetzt reisen sie damit durch ganz Deutschland.
Es war sicher die erfolgreichste Macher-Geschichte des Sommers. Nachdem Alex Böhne, der Vorsitzende des Listerscheider Schützenvereins, die traurige Botschaft verkünden musste, dass es dieses Jahr auf dem Schützenfest keinen Autoscooter geben werde, waren sich die Jungschützen einig: Das ist unmöglich. Um das zu vermeiden, schlossen sich daraufhin sein Sohn Nico Böhne und Joschka Klein zusammen. Sie besichtigten am Samstag vor dem Fest einen Scooter in Hannover und kauften diesen inklusive Kassenhäuschen und 18 Autos.
Lange Anfahrtsreise mit dem Traktor
Wie es sich für einen Sauerländer gehört, wurde das Fahrgeschäft mit zwei Traktoren abgeholt. Die über 300 Kilometer lange Strecke wurde in über 20 Stunden bewältigt. Mithilfe der vorherigen Besitzer, der Ihnetaler Jungschützen und freiwilligen Helfern wurde der Autoscooter vor dem Vereinshaus pünktlich zum Fest aufgebaut und war das Thema weit über die Grenzen des Kreises hinaus.
Auf dem Fest verlief alles nach Plan. Der Scooter war sehr gut besucht und in einem einwandfreien Zustand. Das bestätigte jetzt auch der TÜV Essen, Abteilung „fliegende Bauten“. „Es gab keinerlei Mängel“, freuen sich die beiden Jungunternehmer. „Der Zustand allgemein, die Schweißnähte und die tragenden Teile sowie die Elektrik sind alle ohne einen Mangel.“
TÜV direkt vorgezogen
Dabei hatte das Fahrgeschäft eigentlich noch eine gültige TÜV-Abnahme bis zum kommenden Jahr. „Aber da der Scooter jetzt einmal aufgebaut war, haben wir den TÜV vorgezogen“, erklärt Joschka Klein. Zuvor hatten sie mit Hilfe von Jungschütze Marvin Kollmann die komplette Elektrik überholt. Jetzt ist das Fahrgeschäft abgebaut, in zwei großen Hängern verstaut und geht in die Winterpause. Allein dafür waren fünf Mann und 16 Stunden Einsatz notwendig. „Wir dürfen den Scooter in den Hängern auf einem benachbarten Firmengelände unterstellen“, so Nico Böhne.
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Im kommenden Jahr geht es nun weiter mit dem Scooter, der nicht nur das Schützenfest im Ihnetal bereichern wird. „Wir haben Anfragen aus nah und fern“, so Joschka Klein, „Es wird halt immer schwieriger, Fahrgeschäfte zu bekommen.“ Eigentlich hatten sich die beiden Jungunternehmer einen Radius von einer Stunde Fahrzeit für eine Vermietung gesetzt. „Aber wir werden im kommenden Jahr im Oktober schon eine Ausnahme machen.“ So gab es eine Anfrage aus Münster zu einem Oktoberfest. „Der Veranstalter holt das Fahrgeschäft ab, hilft uns beim Aufbau und wir bekommen auch die Unterkunft gestellt. Da konnten wir nicht Nein sagen.“ Da zieht auch gleich der Vorstand der Listerscheider Schützen mit. „Wir verbinden das mit einer Vorstandsfahrt“, verrät Alexander Böhne, der sichtlich stolz auf den Nachwuchs ist.
Über hunderttausend Euro Förderung
Aber nicht nur der Nachwuchs und sein Engagement sorgt im Ort für Freude. Bei der Vergabe der Fördergelder durch LEADER wurden die Schützen im Ihnetal ein zweites Mal bedacht. Nachdem sie schon für die Renovierung des Vereinshauses finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm bekamen, fließen jetzt nochmals 107.000 Euro aus dem Fördertopf nach Listerscheid, um auch noch die Toilettenanlage und den Gaststättenbereich zu sanieren. „Entscheidend für den Zuschlag war das große ehrenamtliche Engagement bei der Vereinshaussanierung“, so der Schützenchef. „Wir haben rund 5000 ehrenamtliche Stunden geleistet. Deshalb wurden wir ein zweites Mal bedacht.“
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