Listerscheid. Listerscheider Jungschützen haben einen eigenen Autoscooter gekauft. Doch was passiert eigentlich mit der Anlage nach dem Schützenfest?

Die alles andere als alltäglich Anschaffung der Listerscheider Jungschützen Joschka Klein (22) und Nico Böhne (17), die eine komplette Autoscooter-Anlage mit 18 Elektroautos, Dach und Kassenhäuschen in Hannover für das Listerscheider Schützenfest erworben haben, sorgt im gesamten Kreisgebiet für Furore.

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Nachdem im vergangenen Jahr die Corona-Krise am Abklingen war, gab es erstmals im Ihnetal wieder das traditionelle Schützenfest. Doch der uralte Schützenverein musste auf eine Attraktion für die Kinder und Jugendlichen verzichten und zwar war das der beliebte Autoscooter. Dieser war nicht aufzutreiben, denn der bisherige Schausteller hatte die Ihnetaler hängen lassen und besuchte mit seinem mobilen Fahrgeschäft ein anderes Volksfest. Und auch in diesem Jahr wäre es fast so gewesen, wenn nicht die beiden Jungschützen mutig in die eigene Tasche gegriffen hätten und einen Autoscooter sowie ein Kassenhäuschen von zwei Schaustellern kauften. Den genauen Kaufpreis gaben sie auch am Montag nicht preis, doch ließen sie sich entlocken, dass es sich um einen fünfstelligen Anschaffungsbetrag handelt.

Der Autoscooter wurde an den drei Schützenfesttagen gut frequentiert, bestätigten uns die beiden Jungschützen, die für die Anschaffung eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts gründeten sowie eine Betriebshaftpflicht abschlossen. Am Samstag lief der Autoscooter nach dem Jungschützen- und Kaiserschießen ab 17.30 Uhr bis 2 Uhr in der Nacht, am Sonntag ging es ab 15.30 Uhr bis nachts um 1 Uhr weiter und auch am Montag konnten es die jüngeren Ihnetaler nicht abwarten, Autoscooter zu fahren. Der Chip-Preis war gestaffelt. Wer einen Chip kaufte, bezahlte drei Euro, beim Erwerb von zehn Chips lautete der Preis 20 Euro.

Zwölf Stunden dauerte der Aufbau am Donnerstag. Die beiden Schausteller, die mit den restlichen Teilen aus Hannover kamen, gaben wertvolle Tipps beim Aufbau und packten auch mit an. Beim späteren Ausprobieren wurde allerdings festgestellt, dass vier Elektroautos defekt waren und nicht eingesetzt werden konnten. Ein Elektroauto fiel am Wochenende aus. Doch die 13 fahrbereiten Autos reichten vollkommen aus und die jüngere Generation hatte ihre Freude beim Autoscooter-Fahren. Kleine Kinder durften nur in Begleitung eines Elternteils mitfahren. Darauf wurde besonders geachtet.

Anfragen wurden bereits gestellt

Auf unsere Frage, ob auch andere an dem Autoscooter Interesse haben, sagte uns Joschka Klein, dass entsprechende Anfragen bereits gestellt wurden. Joschka Klein war beim Schützenfest auch als Jungschützenoffizier eingespannt und sein Compagnon Nico Böhne spielte die Trommel im Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Listerscheid. Aber sie hatten verlässliche Freiwillige, die ihnen für das Kassieren beim Autoscooter zur Seite standen, beziehungsweise andere Arbeiten abnahmen.

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Mit dem Abbau der Anschaffung werden sich die Jungschützen Zeit lassen. Die Einzelteile sollen fotografiert, nummeriert und in eine Liste eingetragen werden. Vielleicht gib es vor dem Abbau auch noch eine Feier auf der Autoscooter-Anlage. Das steht aber noch nicht fest.

Der Eile wegen sind Deko-Elemente und Beleuchtung noch in Hannover. Diese sollen im September oder Oktober nachgeliefert werden. Die abgebaute Anlage wird demnächst auf dem Betriebsgelände einer in Kraghammer ansässigen Firma gelagert.