Rönkhausen. Die Glingestraße in Rönkhausen wurde bei der Hochwasser-Katastrophe im Sommer 2021 komplett zerstört. Nun ist das Ende der Sperrung in Sicht.

Seit mehr als zwei Jahren ist die Glingestraße am Pumpspeicherwerk in Rönkhausen auf einem rund drei Kilometer langen Teilstück gesperrt. Die Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021 hinterließ auf der touristisch bedeutsamen Straße eine Schneise der Verwüstung. Die Wassermassen, die aus dem Glingebach und einer weiteren Siepe übertraten, zerstörten die Fahrbahn an einigen Stellen komplett. Die Straße ist seitdem vom Ende des Unterbeckens bis zur Einmündung auf die Kreisstraße 29 gesperrt. Doch in absehbarer Zeit wird der Verkehr wieder rollen.

Die Reparaturarbeiten befinden sich im Endstadium. Laut Finnentrops Tiefbauamtsleiter Ralf Venema soll mit der abschließenden Asphaltierung im Laufe der nächsten Woche begonnen werden, anschließend würden „nur“ noch Leitplanken und Absturzsicherungen gesetzt. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Glingestraße noch in diesem Herbst für den Verkehr wieder freigegeben werden. Für Bürgermeister Achim Henkel (CDU) eine beruhigende Nachricht, denn: „Der Umweg, den viele Autofahrer nehmen müssen, ist schon enorm“, weiß der Bürgermeister um das nervige Umfahren. Ihm ist jedoch wichtig: „Oft wird nur gemeckert. Bei dieser Maßnahme liegen wir aber voll im Plan, zeitlich und finanziell.“

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Das Oberbecken, das derzeit nur über Schönholthausen erreichbar ist, gilt bei vielen Menschen aus Nah und Fern als beliebtes Ausflugsziel für einen Spaziergang, auch Radfahrer sind hier regelmäßig anzutreffen. Besonders beliebt war und ist der sogenannte StoppOmat, mit dem Radfahrer ihre Zeit stoppen können, die sie vom Unter- zum Oberbecken brauchen. Aktuell ist der Zeitmesser, der technisch aufgerüstet wird, abgebaut. Wichtig ist die Glingestraße aber auch für Forstbetriebe, die die Straße in dem waldreichen Gebiet als Abfuhrstrecke nutzen. Viele Autofahrer, die von Rönkhausen aus ins Frettertal kommen wollen, müssen ebenso ausweichen wie die Motorradfahrer, die zumindest an Wochenende und Feiertagen zwischen April und Oktober den gesperrten Lenscheid umfahren müssen – und dabei eigentlich die Glingestraße nutzen würden.

Henkel: Nicht nur meckern

„Im Prinzip mussten wir die Straße auf dem betroffenen Abschnitt komplett neu bauen“, skizziert Ralf Venema das Schadensbild. Das Wasser aus dem Glingebach und dem anderen Bachlauf suchte sich bei dem Hochwasser den Weg unter die Fahrbahn und drückte den Asphalt regelrecht nach oben. Und zwar in einem solch zerstörerischen Ausmaß, dass auf der Straße Krater entstanden, mehrere Meter lang und breit. Aber nicht nur das: Die Wassermassen sorgten dafür, dass ganze Uferböschungen wegbrachen und Leitplanken regelrecht in der Luft hingen.

Für die Komplett-Erneuerung der Glingestraße entstehen Baukosten in Höhe von rund 900.000 Euro, die allerdings nicht an der Gemeindekasse hängen bleiben. Die Kosten tragen Bund und Länder, die nach der Hochwasser-Katastrophe Gelder zur Verfügung gestellt haben, um öffentliche Infrastruktur wiederherzustellen. Eine entsprechende Bewilligung liegt längst im Finnentroper Rathaus. Viel wichtiger für die genervten Autofahrer und Anlieger ist jedoch, dass die Glingestraße schon bald wieder geöffnet ist.