Olpe. Chartstürmer Schürze kommt nach Olpe und bringt seine Skandalhits „Layla“ und „Bumsbar“ mit. Und das ist nicht der einzige Kracher, der ansteht.

Kevin Schützler (34), Eventmanager und Marketing-Chef der neuen Olper Diskothek „Bierbrunnen“, hat dieser Tage alle Hände voll zu tun. Gerade erst sind die weiß-blauen Oktoberfest-Fähnchen vom Wochenende abgehängt, da stehen schon die nächsten Publikumsmagneten ins Haus: „Zwei Events können wir verkünden, die sind fix“, freut sich Schützler: „Zum Karnevalsauftakt am 11. 11. präsentieren wir Solosänger Schürze, der mit ,Layla’ und ,Bumsbar’ zuletzt zwei Megahits gelandet hat, die bundesweit für Aufsehen gesorgt haben.“ Der Titel des Abends spiele genau darauf an: „Layla versus Bumsbar - Schürze live im Bierbrunnen“. Der Vorverkauf laufe in den nächsten Tagen an, die Karten (Preis steht noch nicht fest) seien übers Internet im Vorverkauf zu ordern. Anfang Dezember stehe das nächste Event auf dem Terminplan. Einen Künstler kann der 34-Jährige zwar noch nicht nennen, dafür aber den Musikstil des Abends: „Aller Voraussicht nach werden Oldie-Fans auf ihre Kosten kommen - bei Hits aus den 90ern.

Schlagernacht mit Olaf Henning

Fix sind hingegen die Sänger, die der Wendener Event-Manager für die Schlagernacht am 19. Januar verpflichtet hat: Ein bekannter Name der Branche ist Olaf Henning („Cowboy und Indianer“), komplettiert wird das Feld von Nico Gemba, Achim Köllen und Mia Weber - allesamt auch keine Unbekannten in der Schlager-Szene. Auch für diesen Abend starte der Vorverkauf in den nächsten Tagen.

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In wenigen Tagen steht bekanntlich die Event-Feuertaufe für den Bierbrunnen auf dem Terminplan: Gut einen Monat nach der Eröffnung gibt dann Malle-Star Julian Sommer seine Visitenkarte in der Olper Mühlenstraße ab. Schützler: „Von den Eintrittskarten für maximal 725 Musikfans, die wir einlassen dürfen, haben wir noch etwa 25 Prozent für die Abendkasse zurückgehalten. Wer an dem Abend dabeisein will, sollte nicht zu spät kommen.“

Kevin Schützler (34), Eventmanager und Marketing-Chef der Olper Diskothek Bierbrunnen.
Kevin Schützler (34), Eventmanager und Marketing-Chef der Olper Diskothek Bierbrunnen. © WP | Josef Schmidt

Das grundsätzliche Eventkonzept sieht den Einlass für 22 Uhr vor, der regulären Öffnungszeit des Bierbrunnen. Mit dem Auftritt von Julian Sommer am Samstag, 7. Oktober, so Schützler, sei voraussichtlich erst nach Mitternacht zu rechnen. Das werde sich für die Events ,Hits der 90er’ ebenso wiederholen wie für den Auftritt von ,Schürze’ und die ,Schlagernacht’, die ihrem Namen somit alle Ehre mache. Hintergrund dieser Strategie sei das mittlerweile durchgängige Verhalten junger Partyfans: „Die Zeiten, in denen die Leute um 21 Uhr vor der Disko Schlange gestanden haben, sind lange vorbei.“

Schulen fragen wegen Abi-Feten

Schützler freut sich, rückblickend auf den ersten Bierbrunnen-Monat, über eine bisher gute Nachbarschaft mit umliegenden Anwohnern, aber auch über spürbare Akzeptanz des Olper Umfeldes: „Wenn sich schon Schulen bei uns melden und wegen Terminen für Abi-Feten anfragen, ist das ein gutes Anzeichen.“ Nicht zuletzt deshalb wolle das Team einige spezielle Events für jüngere Menschen - unter dem Motto „16 plus“ bieten: „Normalerweise ist bei uns Einlass ja erst ab 18, für diese Veranstaltungen werden wir die Altersgrenze aber nach unten erweitern. Natürlich immer unter den gesetzlichen Normen.“ Heißt: keine harten Sachen, sondern nur Bier, Wein und Sekt.

Aber auch die Älteren sollen zum Zuge kommen: Mit dem Tanztee startet der Bierbrunnen am Sonntag, 8. Oktober. Von 15 bis 18 Uhr darf das Tanzbein geschwungen werden. Bei Kaffee und Kuchen, bei Roland Kaiser, Andrea Berg, Peter Maffay, Heino & Co.

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Daraus, dass das Eventmanagement in der Provinz ein schwierigeres sei als in der Großstadt, macht Schützler kein Geheimnis: Die Budgets müssten schon auf die Gegebenheiten maßgeschneidert werden. Soll heißen: Für den Griff in die ,erste Liga’ sei eine Location für 725 Musikfans einfach zu klein. Interessante, zugkräftige Künstler aus der zweiten Reihe, aber auch aufstrebende Talente, die keine ausufernde Gage aufrufen würden, gehöre zum Klientel in der Provinz - im Gegensatz zu Großraum-Discos in Millionenstädten. „Aber auch der Musikstil, der in einer Großstadt wie Köln, Dortmund oder Frankfurt funktioniert, kann auf dem Land ein Reinfall werden.“

Bierbrunnen-Events

Die Solokünstler-Events im Bierbrunnen starten am Samstag, 7. Oktober (Einlass 22 Uhr) mit Julian Sommer (Peter Pan), weiter geht es am Samstag, 11. November mit Sänger Schürze (Layla, Bumsbar). Anfang Dezember ist eine Party mit Hits der 90-er Jahre vorgesehen, fest steht die Schlagernacht am 19. Januar mit Olaf Henning, Nico Gemba, Achim Köllen und Mia Weber.

Grundsätzlich verspürt Schützler eine gegensätzliche Motivation in der Event-Szene: „Auf der einen Seite spüren wir, dass die Leute wieder Riesenbock haben, zu feiern und abends weg zu gehen, auf der anderen haben viele auch weniger Geld in der Tasche. Und die Künstler schrauben ihre Gagen-Forderungen nicht wirklich nach unten.“ Vor allem die angesagten Stars seien nur für Summen zu haben, die eine Disko vom Lande nicht refinanzieren könne. Schon Micki Krause oder Ikke Hüftgold, ganz zu schweigen von Heino, aber auch Roland Kaiser, spielten da in einer anderen Liga. Mit vierstelligen Summen sei man da schnell am Ende. Schützler: „Das Eventgeschäft ist nach Corona nicht leichter geworden.“

Zusammenarbeit reibungsfrei

Vorteilhaft sei, dass das Event-Management im Bierbrunnen weitgehend reibungsfrei laufe: „Wir arbeiten gut zusammen, ziehen an einem Strang“, lobt Schützler das Team, „sprechen uns jeden Monat ab, ob es nun um Motto-Partys geht oder um die Events mit Solokünstlern.“ Mit der Hamburger Künstler-Agentur ,MS booking’, mit der er seit fast 15 Jahren zusammenarbeite, tausche er sich wöchentlich aus. Da gehe es dann um Fragen wie: „Wer ist gerade auf dem Markt, wer ruft welche Gagen auf, wer könnte für den Bierbrunnen interessant sein?“

Dass übrigens die Altersgrenze nach oben offen sei, habe ein Gast in der vergangenen Woche bewiesen: „Ich glaube, der war zwischen 80 und 90“, grinst Schützler.