Elspe. Der Elsper St. Jakobus-Schützenverein, Ausrichter des Kreisschützenfestes 2026, will jetzt auch noch das Bundesschützenfest 2025 veranstalten.

In den nächsten Jahren gibt es eine Schützen-Großveranstaltung nach der anderen im Ostkreis. Im Mai nächsten Jahres steht das Stadtschützenfest in Maumke an, zwei Jahre später, 2026, dann das nächste Kreisschützenfest in Elspe. Die Wartezeit bis dahin scheint den Elsper Jakobus-Schützen offenbar zu lang zu sein. Der Verein hat sich nun auch noch um die Ausrichtung des Bundesschützenfestes 2025 beworben. Das bestätigten Vorsitzender Maximilian Ellinger und Bundesoberst Martin Tillmann. Allerdings handelt es sich „nur noch“ um ein Bundesschützenfest „light“.

Nachdem sich trotz mehrerer Appelle des Sauerländer Schützenbundes (SSB) keiner der 343 Vereine bereiterklärt hatte, das Megafest auszurichten, hatte der Vorstand seinen „Plan B“ , so Martin Tillmann, gezückt. Das heißt, das Fest soll ohne den Großen Festzug am Sonntag, bisher das Herzstück des Festes, stattfinden. Denn gerade die Organisation und Durchführung des Festzuges mit mehr als 200 teilnehmenden Vereinen scheuen die meisten Vereine ob immer strenger werdender Auflagen und Kosten. Es wird also nur die beiden Vogelschießen und möglicherweise eine Jungschützenveranstaltung am ersten Festtag geben.

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Wie attraktiv das Fest ohne Festzug dann noch sein wird, muss sich zeigen. Eine Flut von Bewerbungen nach der Streichung des Festzugs ist jedenfalls bis jetzt ausgeblieben. Bisher haben sich laut Martin Tillmann nur drei Vereine aus dem Sauerländer Schützenbund, darunter Elspe als einziger aus dem Kreis Olpe, beworben. Die Bewerbungsfrist endet am heutigen Samstag. Die Entscheidung, wer das abgespeckte Bundesschützenfest, das übrigens das 25. seiner Art sein wird, austragen wird, fällt am 18. Oktober bei der Bundesvorstandssitzung des Sauerländer Schützenbundes. Martin Tillmann traut den Elspern die Ausrichtung des Festes zu, „eventuell könnte der Verein das Gelände des Elspe Festivals mitnutzen“.

Viele Elsper Schützen wurden von dem Vorstoß ihres Schützenvorstands überrascht. Die Bewerbung war laut Ellinger nur mit dem Vorstand und dem Offizierscorps abgestimmt. Ein Votum durch eine Mitgliederversammlung, wie es andere Vereine bei solchen weitreichenden Entscheidungen praktizieren, sei nicht nötig. Das habe man bei der Bewerbung um das Kreisschützenfest 2026 genauso getan, so Maximilian Ellinger, der übrigens in der nächsten Woche seine neue Stelle als Bereichsleiter im Bereich Stadtwerke im Lennestädter Rathaus antreten wird und deshalb als Stadtverordneter der SPD-Ratsfraktion ausscheidet.

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Sollten die Elsper den Zuschlag bekommen, können sie sich der Unterstützung des Nachbarvereins St. Quirinus Oberelspe sicher sein. „Die Elsper haben uns angesprochen. Vorstand und Beirat haben beim Kreisschützenfest in Lenhausen beschlossen, die Elsper zu unterstützen“, so Vorsitzender Mario Zelaso. Der Verein werde aber nicht als Mitveranstalter auftreten, sondern lediglich „Manpower“ zur Verfügung stellen.

Egal, ob nun Elspe oder ein anderer Bewerber den Zuschlag erhalten wird, der SSB wäre froh, wenn das Bundesschützenfest in zwei Jahren überhaupt stattfinden würde, nachdem es schon 2022 in Folge der Corona-Pandemie (Wenden-Schönau) ausgefallen war.

Fest steht auch, dass das Fest wieder im September nach dem Ende der Schützenfestsaison 2025 starten wird. Im Lennestädter Terminkalender würde es dann eng werden, denn 2025 sind weitere Jubiläumsveranstaltungen in Planung, u.a. 1025 Jahre Oedingen und 1025 Jahre Elspe. Max Ellinger sieht hier kein Termingerangel: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“