Attendorn. Attendorner Bürger müssen bei Paket- und Briefzustellungen viel Geduld aufbringen. Die Deutsche Post liefert nur sporadisch. Das ist der Grund.

Im günstigsten Fall ist es einfach ärgerlich, wenn das bestellte Paket tagelang nicht zugestellt wird. Wenn eine Familie allerdings über Tage vergeblich auf einen wichtigen Brief, möglicherweise mit Zahlungsaufforderungen, warten muss und jeden Morgen in den leeren Briefkasten schaut, dann hat der Spaß ein Ende. „Ich kenne einen Fall aus meinem Wahlbezirk Schwalbenohl, bei dem es um eine Erbschaftsangelegenheit ging und die Betroffenen auf ein Schreiben des Amtsgerichtes gewartet haben. Sie haben eine Woche lang auf heißen Kohlen gesessen“, berichtet Manuel Thys, Stadtverordnete der Fraktion „Union für Attendorn“.

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Es war kein Einzelfall. Über den Sommer hinweg sind viele Bürger, gerade aus dem Schwalbenohl und aus Biekhofen, nur noch sporadisch von den Mitarbeitern der Deutschen Post angefahren worden. Manchmal kam der Bote nur ein Mal die Woche vorbei. Der Grund war fehlendes Personal. Auf Nachfrage unserer Redaktion gibt ein Sprecher des Bonner Unternehmens zu: „Leider hatten wir in der Tat zuletzt personelle Probleme in unserem Zustellstützpunkt in Attendorn, die einerseits aus einem erhöhten Krankenstand, aber auch aus Fluktuation resultierten.“ Für eingetretene Verzögerungen in der Zustellung von Briefen und Paketen bitte man die betroffenen Kundinnen und Kunden ausdrücklich um Entschuldigung und um Verständnis.

Briefe auf der Straße

Verständnis kann Manuel Thys nur bedingt aufbringen. Auch bei ihm blieb im Sommer der Briefkasten häufig tagelang verwaist; und das nicht nur ein mal, sondern mehrmals. Und wenn dann doch der Bote vorbeikam, war der Briefkasten gleich übervoll. „Bei uns in Biekhofen lagen Briefe auch mal vor dem Briefkasten oder gar auf der Straße. Dieser Zustand ist äußerst unbefriedigend“, sagt Thys, der den Mitarbeitern der Post gar keinen Vorwurf machen will: „Sie geben, was sie haben, bis in die späten Abendstunden“. Für Thys liegen die Probleme woanders, er wird den Eindruck nicht los, dass es bei der Post organisatorische Mängel gibt. „Es kann doch nicht sein, dass einzelne Bezirke wochenlang nicht angefahren werden, andere hingegen schon. Das führt zu einem Ungleichgewicht und ist unserer Bevölkerung nicht zu vermitteln.“

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Laut Deutscher Post habe sich die Zustellsituation in der Hansestadt jüngst wieder stabilisiert, „wenn auch vereinzelte Zustellabbrüche aufgrund der deutlich angestiegenen Paketvolumina nicht gänzlich auszuschließen sind. Unsere Arbeitsabläufe sehen vor, dass spätestens am Folgetag dann auch in einem solchen betroffenen Bereich die nächste Zustellung erfolgt“, ergänzt der Sprecher. Betroffene, die tagelang auf ihr Pakte oder ihren Brief warten, können sich in solchen Fällen entweder bei der Beschwerdestelle der Deutschen Post oder bei der Bundesnetzagentur melden, auch hier gibt es ein Online-Beschwerdeportal.