Kreis Olpe. Hochansteckende Katzenseuche grassiert im Kreis Olpe. Für ungeimpfte Jungkatzen kann sie tödlich enden. Das müssen Katzenbesitzer jetzt wissen.
Im Kreis Olpe werden immer mehr Jungkatzen mit der hochansteckenden Katzenseuche gefunden. Winselnd und schreiend zurückgelassen vom Muttertier. Denn die Mütter verstoßen ihre Katzenbabys und lassen sie sterbend zurück. Die kleinen Katzenbabys sind krank. Sie erbrechen, haben starken Durchfall, oftmals einen blutig und verklebten Po und wirken apathisch. Es sieht aus, als hätten sie Tollwut. Die Katzen trocknen aus und verenden.
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Vor allem Jungtiere im Alter von sechs Wochen bis vier Monaten sind betroffen, wenn sie nicht geimpft sind. Bei älteren, ungeimpften Katzen kann es zu leichtgradigen Symptomen kommen. Die Katzenseuche (auch Parvovirus genannt) ist hochinfektiös. Sie ist übertragbar durch Schleim über Nase und Maul - wie die Tröpfcheninfektion beim Menschen, aber auch durch Katzentoiletten, Futternäpfe oder Gegenstände. „Eine handelsübliche Desinfektion ist wirkungslos“, erklärt Tierärztin Dr. Corinna Rose-Rumpff aus der tierärztlichen Praxis in Olpe. Ist eine Katze an der Katzenseuche erkrankt, sollten Näpfe und Katzenklos unverzüglich vernichtet werden.
Mehrere tote Katzenbabys gefunden
Viola Zimmermann und Stella Freytag haben kürzlich drei sehr kranke Kitten in Bebbingen und ein Katzenbaby in Husten – also in angrenzenden Gebieten – eingesammelt, die schreiend von ihrer Mutter zurückgelassen wurden. Aber auch tote Babys, die elendig an der Katzenseuche gestorben waren. Beide Male war das Muttertier nicht mehr auffindbar. Viola Zimmermann ist besorgt über die Zustände im Kreis Olpe. Die vielen Streunerkatzen bereiten ihr große Bauchschmerzen, denn diese übertragen verschiedene Viren, die auch für die üblichen Hauskatzen gefährlich sind. „Wir haben uns so bemüht um eine Kastrationspflicht. Das geht nicht mehr lange gut“, schildert sie.
Das Problem an der Katzenseuche ist: „Wenn es einmal losgeht, muss man damit rechnen, dass es sich weiter verbreitet“, erklärt Viola Zimmermann im Gespräch mit unserer Zeitung.
Denn neben der Katzenseuche gibt es noch die Katzenerkrankungen FIV (Katzenaids) und FeLV (Leukose), die ebenfalls hochansteckend sind und von Streunerkatzen übertragen werden. Viola Zimmermann engagiert sich seit Jahren im Pfötchenclub Olpe, nachdem sich die Katzenhilfe aufgelöst hat. Doch damit ist nun Schluss. „Ich kann nicht mehr und bin am Limit. Wir haben keine freien Plätze mehr für Katzen. Daher habe ich mein Ehrenamt niedergelegt“, beschreibt Zimmermann, dass ihre Gesundheit unter der Belastung in den letzten Jahren gelitten hat.
Impfschutz bei Katzen kontrollieren und auffrischen
Auch für Hauskatzen ist die Katzenseuche durchaus gefährlich. Vor allem Babykatzen können das Virus kaum abwehren. Ein Tierarztbesuch ist unabdingbar. „Das Parvovirus ist resistent gegen Umwelteinflüsse und Chemikalien. Es kann bis zu einem Jahr infektiös bleiben“, klärt Tierärztin Dr. Rose-Rumpff auf. Daher ist es wichtig, seine Katzen regelmäßig impfen zu lassen und den Impfschutz auch zu kontrollieren. Gegen Katzenseuche wird zweimal im Abstand von vier Woche geimpft und eine weitere Impfung nach einem Jahr bedeutet dann einen dreijährigen Schutz. Gepaart mit der Impfung gegen Katzenschnupfen, die jährlich aufgefrischt werden muss, sind die Katzen gut geschützt.
Daher auch der Rat der Tierärztin: „Lassen Sie ihre Katze impfen. Vor allem die Jungtiere“. Und sollten Katzenbesitzern Symptome wie Durchfall, Fieber oder ein apathisches Verhalten bei ihren Katzen auffallen, muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Durch eine Testung im Kot kann die Katzenseuche nachgewiesen und entsprechend mit Antibiotikum oder Durchfallmittel behandelt werden.