Finnentrop. Es gibt gute Nachrichten für alle Eltern der beiden Grundschulverbünde Lenne- und Frettertal: Das DRK plant den OGS-Ausbau – und zwar hier.

Der DRK-Kreisverband Olpe als Träger des Offenen Ganztags (OGS) an den beiden Grundschulverbünden Lenne- und Frettertal wird sein OGS-Angebot ausbauen. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage plant der Kooperationspartner der Gemeinde Finnentrop, die Schulträgerin ist, mit drei weiteren Gruppen – aufgeteilt auf die Standorte Rönkhausen, Fretter und Bamenohl. Bislang werden die Kinder hier nach dem Unterricht in jeweils einer Gruppe betreut, bald sind es zwei.

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„Die Landschaft im Ganztag hat sich gänzlich verändert“, betonte jüngst im Finnentroper Schulausschuss Torsten Tillmann, Geschäftsführer des DRK für den Kreis Olpe. „Wir stellen fest, dass die Anmeldungen exorbitant zunehmen und wir überlegen müssen, wie wir diese Aufgabe schultern können.“ Tillmann machte deutlich, dass zwingend Handlungsbedarf bestehe in der Form, weitere Gruppen zu etablieren, um den pädagogischen Aufgaben und dem „klaren Bildungsauftrag“ (Tillmann) gerecht zu werden.

45 Plätze wären noch frei

Ideal seien Ganztagsgruppen mit maximal 25 Jungen und Mädchen. Durch die Aufstockung um drei auf dann elf OGS-Gruppen an den beiden Grundschulverbünden stünden 275 Plätze (bei 25 Kindern pro Gruppe) bereit, von denen aktuell 230 belegt sind. Sprich, das DRK könnte noch 45 weitere Kinder aufnehmen. Dieser Puffer ist vor dem Hintergrund des OGS-Rechtsanspruches ab 2026 hilfreich.

Während im vergangenen Schuljahr in Rönkhausen „nur“ 32 Kinder die OGS besuchten, ist die Zahl nach den Sommerferien auf stolze 47 gestiegen. Durch die zweite Gruppe wären hier sogar noch drei Plätze frei. In Bamenohl stiegen die Ganztags-Anmeldungen zwar vergleichsweise geringer an – von 31 auf jetzt 37 –, doch auch hier möchte das DRK eine zweite Gruppe etablieren, „weil wir in Bamenohl eine klare Tendenz erkennen“, so Tillmann. Hier könnten bei aktuell 37 belegten Plätzen noch 13 Grundschüler nachrücken. Und auch in Fretter wird es eine zweite Gruppe geben, dort sind mittlerweile 36 Kinder in der OGS angemeldet – sechs mehr als im vergangenen Schuljahr. Besonderheit hier: Den Ganztag besuchen einige Kinder aus der Ukraine, entsprechend hoch sei laut Tillmann der Betreuungsbedarf. In Fretter wären bei zwei Gruppen noch 14 Plätze frei.

Hoher Migrationsanteil

In Schönholthausen bleibt es zunächst bei einer Gruppe mit derzeit 18 Kids, in Finnentrop werden die aktuell 94 Kinder bereits in vier Gruppen pädagogisch betreut. „Die Besonderheit in Finnentrop ist, dass wir hier einen hohen Migrationsanteil und einen erhöhten Förderbedarf haben“, erklärte Tillmann. Um die weiteren Gruppen in diesem Schuljahr an den Start zu bringen, braucht das DRK mehr Personal, mehr Ausstattung, mehr Räumlichkeiten – und das kostet. Die Kämmerei geht von Mehrkosten in Höhe von gut 300.000 Euro im Schuljahr 2023/24 aus. Zwar wird ein Teil der Kosten über eine Landesförderung und über die Elternbeiträge abgefangen, doch das reicht bei Weitem nicht aus.

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Deswegen wird die Gemeinde ihre Zuschüsse an das DRK zum Betrieb der Offenen Ganztagsschule von derzeit rund 450.000 Euro pro Schuljahr auf knapp 780.000 Euro erhöhen – sofern der Gemeinderat noch zustimmt, wovon nach einem einstimmigen Beschluss im Schulausschuss auszugehen ist. Zusätzliches Geld, das den Gemeindehaushalt zwar stärker belastet, laut Dominik Vielhaber (Freie Wähler) aber genau richtig angelegt ist: „Die Kinder sind unsere Zukunft, auch wenn es teuer ist. Ich freue mich, dass jetzt alle Eltern die Chance bekommen, ihre Kinder im Ganztag anzumelden.“