Olpe/Brüssel. Louise Frorath (22) aus Olpe engagiert sich in der Jungen Union und war eine Woche lang in der EU-Hochburg Brüssel. Das treibt die junge Frau an.

Vollgepackt mit Eindrücken ist Louise Frorath (22) am Freitag von einer für sie ganz besonderen Bildungsreise nach Olpe zurückgekehrt. Fünf Tage durfte die junge BWL-Studentin, die sich in der Kreisstadt in der Jungen Union engagiert, dank einer Vermittlung von Peter Liese (EVP/CDU) als Mitglied des europäischen Parlamentes in die große EU-Politik hineinschnuppern. Die 22-Jährige nahm in Brüssel an der „EPP youth week“ teil – ein Programm, durch das sich junge, politisch interessierte Menschen aus verschiedenen Ländern am und im EU-Parlament austauschen können und Eindrücke sammeln, wie das wichtigste europäische Parlament arbeitet.

Louise, wie können wir uns eine solche Woche in Brüssel vorstellen?

Louise Frorath: Der Start in diese Woche war sanfter Natur. Zunächst ging es darum, sich untereinander kennenzulernen und auszutauschen. Wir sind hier 800 junge Leute aus 27 Ländern. Ein Highlight war sicherlich, als wir am Dienstag offiziell im Plenarsaal begrüßt wurden von Ursula von der Leyen, Manfred Weber und Roberta Metsola. Sie hielten spannende Reden, die uns ermutigen sollen, weiterhin politisch engagiert zu bleiben, vor allem im Sinne des europäischen Gedankens. Zudem standen verschiedene Workshops auf dem Tagesprogramm mit interessanten Referenten zu aktuellen europäischen Themen. In der Praxis sollten wir beispielsweise eine Social-Media-Kampagne zum Thema „Die Zukunft der europäischen Wirtschaft“ ausarbeiten, ich bin dabei in der Themengruppe „Die Zukunft der Arbeitswelt“ gelandet.

Golf und Tanzen

Louise Frorath ist 22 Jahre jung. Sie wurde zwar in Köln geboren und studiert dort auch BWL, doch ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie weitgehend in Olpe. Am Städtischen Gymnasium machte sie 2019 ihr Abitur. Seit letztem Jahr ist sie Mitglied der Olper JU, zuvor war sie im Jugendparlament aktiv. In ihrer Freizeit spielt Frorath gerne Golf und tanzt.

Welche Eindrücke hast du aus dieser Woche mitgenommen?

Es war eine einzigartige Erfahrung für mich. Es war aufregend, spannend und es hat einfach Spaß gemacht. Vor allem eben der Austausch mit anderen jungen Menschen. Im Endeffekt ging es in unseren Gesprächen um verschiedene Themen und Herausforderungen, die auf unsere Generation zukommen werden. Nur ein Beispiel: Ich habe einen jungen Iren gesprochen, der aus einer sehr ländlichen Region kommt und großes Interesse an der zukünftigen Agrar-Politik der Europäischen Union zeigte.

Was motiviert eine junge Frau wie dich, sich politisch bei der Jungen Union in Olpe zu engagieren?

Ich liebe den Austausch mit anderen, jungen Menschen. Ein Netzwerk untereinander aufzubauen ist sehr reizvoll. Ich lerne andere Blickwinkel kennen, versuche, über den Tellerrand hinauszuschauen. Politik im Großen wie hier in Brüssel zu erleben, ist etwas Einzigartiges und wird mir sicher auch helfen, im Kleinen politische Akzente zu setzen.

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Was wünscht du dir konkret von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem EU-Parlament?

Das ist eine spannende Frage, die sich gar nicht so leicht beantworten lässt. Ich wünsche mir grundsätzlich, dass die Belange und Themen unserer Generation mehr gehört werden. Ich selbst hatte als Studentin den Eindruck, dass wir während der Corona-Zeit nicht gehört wurden, wir wurden in dieser Zeit finanziell nicht unterstützt. Ich finde einfach, dass gerade wir jungen Menschen in künftigen Krisen mehr Beachtung erfahren müssen.

Welche Projekte möchtest du als Mitglied der Jungen Union in Olpe vorantreiben?

Wir haben uns intensiv mit der Umweltpolitik beschäftigt. Wir haben viel Natur in Olpe und können viele Themen angehen. Das Thema Wohnraum wird aktuell sehr intensiv diskutiert, gerade mit Blick auf das neue Rathaus und Umgebung. Mir ist wichtig, dass das neue Rathausumfeld klug gestaltet und dort ausreichend Parkraum geschaffen wird. Das neue Rathaus sollte ein belebter Ort sein. Das interaktive Museum bietet zudem große Chancen.

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Wenn du Bundeskanzlerin wärest, was wäre dein wichtigstes Vorhaben?

Ich würde die Digitalisierung vorantreiben und mir dabei die Chancen, die uns die Künstliche Intelligenz bietet, zu Nutzen machen. Über dieses Thema haben wir in Brüssel sehr intensiv diskutiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass KI noch Ausmaße annehmen wird, von denen wir heute noch nicht zu träumen wagen.

Wie sehen deine politischen Zukunftsambitionen aus?

Ich bin in der Findungsphase. Ich bin nach Brüssel mit dem Gedanken gefahren, herauszufinden, ob eine politische Laufbahn etwas für mich sein könnte. Sagen wir mal so: Eine finale Entscheidung habe ich noch nicht getroffen. Ich bin politisch interessiert und werde mich auch künftig für die Junge Union engagieren. Alles weitere lasse ich auf mich zukommen.