Halberbracht. Jennifer und Sebastian Heimes haben die Skihütte Halberbracht gekauft. Und haben sich damit einen großen Traum erfüllt. Hier stellen wir sie vor.
Sie sind jung, sie strahlen vor Begeisterung und anstelle einer Almhütte in den Bergen Österreichs sind sie nun die stolzen, glücklichen und neuen Besitzer der Traditionsgaststätte „Skihütte Halberbracht“. Jennifer und Sebastian Heimes bewirten seit knapp 100 Tagen die Gäste in der rustikalen Hütte am Fuße der Halberbrachter Skiwiese.
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Das junge Paar – beide sind erst 33 Jahre alt – hat sich mit dem Kauf der Skihütte einen Traum erfüllt und möchte zukünftig zeigen wie viel Après-Ski in Halberbracht steckt. „Uns zieht es eigentlich in die Berge nach Österreich und wir lieben das Almhütten-Flair. Oft haben wir gewitzelt, wie toll es doch wäre, eine solche Hütte zu bewirtschaften“, erzählt Sebastian Heimes. Als waschechter Halberbrachter kennt er die Skihütte Halberbracht, ist seit Jahren Stammgast und mit Familie Peuser, die mehr als 25 Jahre Besitzer der Skihütte waren, befreundet. „Meine Frau wollte unbedingt die alten Holzski haben, ich selbst den Pistenbully und unser Hund Pluto sollte eine Alm haben, auf der er sich wohlfühlt“, berichtet der sympathische Hüttenwirt freudestrahlend, wie es zu dem Interesse am Kauf kam.
Skihütte Halberbracht: Idee ist lange gereift
Jennifer und Sebastian Heimes sind ein Traumpaar. Kennengelernt haben sie sich in der THW-Jugend in den Ortsgruppen Lennestadt und Attendorn. Denn Jennifer, die gebürtig aus Attendorn kommt, ist zwar heimisch im Kreis Olpe, in Halberbracht musste sie sich aber auch erst einleben. Seit elf Jahren sind die beiden Jungunternehmer ein Paar und im zweiten Jahr verheiratet. Ihre glückliche Beziehung krönte im letzten Jahr eine freie Trauung auf der „Stöppel“ – einem freien Feld zwischen Kühen und Wiesen auf dem Höhenzug zwischen Halberbracht und Langenei. Die beiden sind naturbegeistert und genießen mit ihrem vierjährigen Australian Shepherd Pluto die freie Zeit.
Sie gehen gerne wandern, klettern oder Skifahren. Während Sebastian das Skifahren auf der Skiwiese in Halberbracht lernte, brachte er Jennifer das Skifahren im Zillertal vor elf Jahren bei. Und weil es nichts Schöneres gibt, als nach dem Wintersport oder einer Wanderung in den Bergen in einer Almhütte einzukehren, um sich selber zünftig zu belohnen, reifte die Idee von Jennifer und Sebastian immer weiter, sich als zukünftige Halberbrachter Hüttenwirte zu sehen.
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Für Jennifer, die ihre Ausbildung als Hotelfachfrau im Hotel „Zur Post“ in Attendorn absolvierte und später Erfahrung als Servicekraft sammelte, ist die Leitung einer Gaststätte kein Fremdwort. Bei Sebastian sieht dies etwas anders aus. Er studierte Rohstoff- und Geowissenschaften in Clausthal-Zellerfeld und arbeitete viele Jahre als Grubenführer im Besucherbergwerk Ramsbeck in Bestwig. „Bergbau hat mich schon immer interessiert, bedingt durch die heimischen Gegebenheiten rund um Halberbracht und Meggen. Meine Großväter haben beide bei Sachtleben gearbeitet“, beschreibt Heimes seine Leidenschaft zum Bergbau, die er in die Wiege gelegt bekommen hat. Und vielleicht haben die Großeltern auch das Gen für die Hüttenbewirtung weitergegeben. Denn vor vielen Jahren, als die Skihütte, die im Jahr 1969 erbaut wurde und damals noch vom Verkehrsverein Halberbracht bewirtet wurde, waren es Sebastians Großeltern, die eine Saison für die Zufriedenheit der Gäste zuständig waren.
Skihütte Halberbracht: Als der Lift noch lief
Blauäugig ist Heimes nicht an das Projekt gegangen. Bereits seit Januar bringt er sich an den Wochenenden ein und ließ sich von Vorbesitzer Bernd Peuser in die Branche einführen. Mittlerweile bedient er das Herzstück der Traditionsgaststätte – den mit Buchenholz befeuerten Pizzaofen. Das Ehepaar Heimes, welches vom Eigenheim sogar zur Skiwiese schauen kann, bringt es auf den Punkt: „Für uns fühlt sich das wie Urlaub an, wenn wir die Kühe auf der Wiese grasen sehen, die einkehrenden Wanderer begrüßen oder wir auf den Skilift im Schatten der Hütte blicken.“ Und gleich werden die Erinnerungen wach – früher als der Skilift noch lief und es genügend Schnee im Sauerland gab. „Da saßen wir als Schulkinder im Bus und es gab einen Moment in der Kurve zur Ortseinfahrt Halberbracht. Der Blick aller Kinder ging zur Skiwiese und als wir sahen, dass der Lift lief war klar, dass die Hausaufgaben warten mussten. Der Schulranzen wurde heimgebracht, die Skier unter den Arm geklemmt und los ging es ins Vergnügen“, kramt Sebastian Heimes in alten Erinnerungen.
Skilift und Pistenbully sind noch funktionsbereit. Die Inbetriebnahme wird sicherlich ein großer Traum bleiben. Dennoch strahlen die beiden über das ganze Gesicht und berichten stolz, dass sie das liebevoll hergerichtete Lebenswerk von Familie Peuser, in deren Sinne weiterführen möchten und brennen regelrecht dafür. „Es ist meine Leidenschaft, Gäste zu bewirten und zu bekochen“, erzählt Jungunternehmerin Jennifer, deren Handschrift man in der Skihütte bereits erkennen kann. Denn wie es der Zufall so will, beschäftigt sie sich in ihrer Freizeit als Hobbybastlerin mit der Dekoration der Hütte.
Mit dem Almabtrieb am Samstag, 9. September, möchte sich das Ehepaar Heimes als neue Hüttenwirte vorstellen. Ab 18 Uhr geht es los. Gäste in Dirndl und Lederhose sind ausdrücklich erwünscht. Die rustikale Skihütte bietet Platz für 140 Gäste im Innenbereich und hat 40 Sitzplätze im Garten. Aufgeteilt ist die Hütte in Saal, alte Hütte und Schirmbar. Das zünftige Angebot richtet sich an Wanderer, Gruppen und auch Events wie Weihnachtsfeiern plant das Hüttenteam.
Die Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag: ab 16 Uhr, samstags ab 15 Uhr und sonntags ab 11 Uhr. Hunde sind ausdrücklich erwünscht.